Datum/Zeit
23.09.2020
19:00
FrauenKulturZentrum
Walltorstr. 1
35390 Gießen
Vom Umgang der Gesellschaft mit NS-Täterinnen – ein Vortrag nur für Frauen
Die Aufseherinnen in den Frauen-KZs verstießen auf verschiedene Art und Weise gegen die Rollenerwartungen an Frauen und die Geschlechterordnung. Uniform und Peitsche waren Insignien von Macht, die traditionell Männern zugeschrieben wurden. Im Gegensatz dazu galten Frauen als mütterlich und fürsorglich und sollten die Gesellschaft zusammenhalten und zivilisieren.
In der Nachkriegszeit kam die besondere Rolle dazu, die Frauen als dem „schuldlosen Teil“ des deutschen Volkes
zugeschrieben wurde. Sie hatten nicht Krieg geführt, sondern Krieg erlitten und waren als „tapfere Trümmerfrauen“ Symbol für einen gesellschaftlichen Neuanfang.
Die Teilhabe von Frauen an NS-Verbrechen wurde entweder geleugnet oder entschuldigt: „die Frauen waren naiv, sind da so reingeschlittert, waren in SS-Mann verliebt“. Wo das alles nichts half, wurden die Täterinnen dämonisiert, als „Mannweiber“ oder „SS-Megären“ wurde ihnen die Weiblichkeit abgesprochen. Diese herausragenden Frauen wurden mit fasziniertem Entsetzen betrachtet und verurteilt, der Rest der Täterinnen kehrte anstandslos ins normale Leben zurück.
Referentin: Brigitte Klaß, Frankfurt
Beginn: 19.00 Uhr
Anmeldung: spätestens bis 22.09.2020 18 Uhr im FKZ unter Tel. 0641 13071 zu den Bürozeiten
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