Wo früher ein Truppenübungsplatz das Bild prägte, hat sich heute eine einzigartige Tier- und Pflanzenwelt gebildet. Die neue Wanderung der Gießen Marketing GmbH führt über den Butterweg und das Naturschutzgebiete „Hohe Warte“. Die Tourenbeschreibung ist ab sofort in der Tourist-Information erhältlich.
Panzersperren und alte Schilder mit Hinweisen über Zugangsbeschränkungen sind Zeugnisse der militärischen Vergangenheit am Start der neuen Wandertour. Diese führt über die Hohe Warte, dem Butterweg und Streuobstwiesen am Rande des Ortsteils Annerod vorbei, zu den Rasenmähern der Hohen Warte: Den Przwalskipferde. Von dort führt der Weg bis zum höchsten Punkt des Naturschutzgebietes, von wo aus man einen herrlichen Ausblick über Gießen bis zum Gleibergerland genießen kann.
Der ehemalige Truppenübungsplatz ist heute ein Naturschutzgebiet. Die „Hohe Warte“ verfügt durch die militärische Nutzung über ein Mosaik verschiedener Landschaftstypen und ist damit ein wichtiges Rückzugsgebiet für viele bedrohte Tier- und Pflanzenarten. Auf Schotterhalden und den Mager- und Trockenrasen haben sich seltene Pflanzen angesiedelt und in den Mulden und Kratern haben sich kleine Tümpel gebildet, ein Refugium zum Beispiel für die seltene Gelbbauchunke. Auch seltene Vogelarten, wie Bekassine, Wendehals und Neuntöter sind auf der Hohen Warte zu entdecken.
Seit einigen Jahren ist dort auch eine kleine Herde der bedrohten Przwalskipferde beheimatet. Die Wildpferde sind die Landschaftspfleger und helfen dabei das Offenland zu erhalten. Gleichzeitig tragen sie zur Erhaltung der Art bei und werden auf ein Leben in Freiheit in ihrer ursprünglichen Heimat, der Mongolei, vorbereitet.
Neben der einzigartigen Tier- und Pflanzenwelt, begegnen einem überall Relikte der Gießener Militärgeschichte. 1982 wurde die Hohe Warte die erste europäische Luftwehrabstellung und ein Bataillon der US-Army wurde dort stationiert. Die Grenze zur ehemaligen DDR liegt nur etwa 100 km Luftlinie entfernt. 1991 erfolgte die Aufgabe der Stellung mit gleichzeitigem Abriss der Gebäude.
Das Areal erhielt den Status eines Naturschutzgebietes. Auch wenn das Raketenabwehr-System „Patriot“ schon lange abtransportiert ist, sieht man doch noch immer wo einst die Geschütze ge-standen haben. Alte Panzersperren blockieren Zufahrten und versteckt im Unterholz finden sich noch weitere Gebäudereste, verziert mit Graffitis.
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