Urbanes Gärtnern in Gießen

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Was als Protestaktion begann, ist mittlerweile ein Megatrend in den Städten geworden

Statt tristem Grau haben bunte Farben Einzug erhalten. Statt Geranien wachsen nun Tomaten in den Blumenkästen. Urban gardening (urbanes Gärtnern) nennt sich dieser Trend und stammt ursprünglich aus den USA. Die Gründe dafür sind vielfältig. Die einen erhoffen sich so einen Betrag zum Klimaschutz, durch die Verkürzung der Transportwege und Wiederbegrünung der Stadt. Für andere ist es der Wunsch nach Entspannung und Ruhe, die die Arbeit in einem Garten mit sich bringt. Doch in der Stadt sind Gärten seltener anzutreffen und es braucht dafür Alternativen. Urban Gardening reicht von der Annektierung von Brachflächen oder Verkehrsinseln, über Pflanzkübel an der Straße oder dem Blumenkasten auf der heimischen Fensterbank. Hier wachsen nicht nur insektengerechte Blühpflanzen, sondern Salat, Kräuter, Tomaten, Gurken, Radieschen und vieles mehr.

Gute Vorbilder in Gießen

Beim Projekt „Stadtacker“ auf dem Gelände der ehemaligen Landesgartenschau, wird auf über 600m² gemeinschaftlich geackert, gepflanzt und geerntet. Das Gartenamt stellt die Fläche zur Verfügung und jeder Gießener ist eingeladen mitzumachen. Der Naschgarten am Kaiserberg wiederum ist eine Initiative der Arbeitslosenhilfe. In der Schlossgasse wurden wiederum aus Paletten Hochbeete gebaut und aufgestellt. Während der Landesgartenschau wurden diese vom Gartenamt gepflegt, im Anschluss übernahm die Pflege das anliegende Institut für Geographie. Aber auch von privater Seite finden sich bei einem Spaziergang durch die Stadt immer wieder bunt bepflanzte Blumenkästen mit Nutzpflanzen – und so manch ein Balkon quillt im Sommer fast über.

Insekten einen Lebensraum geben

Dieses urbane Grün ist nicht nur für den Menschen wertvoll. Auch für die Insekten ist es überlebensnotwendig. Viele Zierpflanzen bieten keine oder kaum Nahrung für Insekten und in den Betonlandschaften ist es ohnehin schwierig für Bienen, Hummeln und andere Artgenossen Nahrung zu finden. Ohne Insekten werden die Nutzpflanzen in den Stadtgärten und Balkonen nicht bestäubt und auch andere Tiere wie Vögel haben es schwer, ihren Nachwuchs aufzuziehen.

Was Sie beitragen können

Quasi jeder kann schon durch einen Blumentopf auf der Fensterbank einen Beitrag zum Erhalt der Diversität in Gießen leisten. Auch für Kinder ist es ein Erlebnis, das Wachstum der Pflanzen zu verfolgen und später von den Früchten zu naschen. Ein Insektenhotel bringt noch extra Leben auf den Balkon, die Terrasse oder die Fensterbank.

Mit der insektengerechten Saatmischung, die Sie aktuell kostenfrei bei Ihrem Einkauf in der Tourist-Information dazu bekommen  (so lange der Vorrat reicht), können Sie ihren tierischen Untermietern ein schmackhaftes Angebot auf der Fensterbank machen.

Und für die menschlichen Feinschmecker gibt es in der Tourist-Information den Gießener Stadthonig (250g und 500g) der Familienimkerei Lanz. Die Bienen, die diesen Honig gesammelt haben, sind waschechte Gießener und sammeln den Nektar und Pollen direkt von den Pflanzen des Urban Gardenings.


Schlagworte: Biodiversität, Insekten, Nachhaltigkeit, Natur, urbanes Gärtnern
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