Tierische Sehenswürdigkeiten

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Artenvielfalt in der Stadt

Sie sind oft im Geheimen unterwegs und einen Blick auf sie zu erhaschen, ist etwas Besonderes. Aber ihnen gehört genauso die Stadt, wie den Menschen. Die vielen Grünflächen und Parks Gießens, ebenso die Schutzgebiete und die Lahn, tragen dazu bei, dass viele Stadttiere beobachtet werden können.

Heimliche Herrscher an der Lahn

In den Gärten und Innenhöfen der Häuser in der Nähe der Lahn, sowie an den Lahnufern kann ein kleines, frettchenartiges Tier beobachtet werden. Im Sommer trägt es ein braunes Rückenfell und ein weißes Bauchfell. Im Winter dagegen ist sein Fell schneeweiß und nur eine schwarze Schwanzspitze verrät es. Es handelt sich um ein Hermelin. Früher schmückten sich Kaiser und Könige mit seinem Fell, doch heute spielt dies zum Glück kaum mehr eine Rolle. Das Hermelin ist ein Räuber und ernährt sich von Mäusen, Ratten und Kaninchen, aber auch Vögel stehen auf seinem Speiseplan. Keine Sorge, das Hermelin vergreift sich nicht an den Zündkabeln von Autos, wie sein großer Bruder der Marder, .

Bei einem Spaziergang am Lahnufer oder einer Radtour auf dem Lahntalradweg, ist auf der Höhe der Sachsenhäusener Brücke oft ein ungewöhnliches Paar anzutreffen. Eine Kanadagans hat sich mit einer Graugans verpartnert. Auf Nachwuchs hofft man bisher jedoch vergebens, da die Kanadagans bereits ein Nachkomme einer Kandagans und einer Graugans ist und diese sogenannten Hybriden sind unfruchtbar. Seit einigen Jahren lebt das ungleiche Paar an der Lahn und ist oft in einer Schar von Enten zu beobachten. Sie verteidigen ihr Revier auch lautstark gegen Eindringlinge wie zu neugierige Menschen und Hunde oder Artgenossen, wie den Nilgänsen.

Noch ein Stück Lahn aufwärts, beim Lahnfenster Hessen, gibt es eine kleine Insel, auf der eine mächtige Eiche wächst. In der Krone der Eiche sind Kormorane zu beobachten, die sich dort ausruhen, besonders zur Winterzeit. Am Fuße der Insel brütet jedes Jahr ein Höckerschwanenpaar. Der Schwan besucht immer wieder das Lahnfenster und schaut durch die Scheibe die Besucher an, die ihrerseits zurück starren. Die Schwänin sitzt im Frühjahr währenddessen auf den Eiern. Erst wenn die Jungen geschlüpft sind, ziehen sie gemeinsam ihre Runden über die Lahn.

Weitere Gäste in diesem Lahnabschnitt sind der Bisam, der die Lahn auf und ab schwimmt. In der Abenddämmerung ist er besonders gut zu beobachten, z.B. bei einem Glas Bier oder Wein im Biergarten. Sogar ein Eisvogel schwirrt manchmal vorbei und schnappt sich als kleinen Snack den ein oder anderen Jungfisch, der sich im Wasser tummelt.

Das verborgene Treiben in der Wieseckaue

Auch im Stadtpark Wieseckaue, am Schwanenteich, lässt sich mit etwas Geduld so einiges entdecken. In den frühen Abend- und Morgenstunden kommen die Kaninchen aus ihren Verstecken und grasen. Aber auch der Eichelhäher und der Grünspecht sind hier anzutreffen. An den Ufern der Teiche und der Wieseck tummeln sich Enten, Blesshühner, Nilgänse, Höckerschwäne und Kanadagäse. In der Wieseckaue suchen gern Störche ihr Futter. Auch nachts wird es nicht ruhig im Park. Eine Hauskatze schleicht herum auf der Suche nach einem Mitternachtssnack, Marder und Waschbären sind auf Futtersuche und auch der Rotfuchs holt sich seinen Anteil ab. Hoch in der Luft und so in Sicherheit fliegen Fledermäuse, wie Zwergfledermaus, Wasserfledermaus und Mausohr, und erbeuten Mücken und andere Insekten.

Trainingszentrum Hohe Warte

Auf der Hohen Warte befindet sich ein Trainingslager für Wildpferde. Die Przewalskipferde werden hier auf ein Leben in freier Wildbahn in der Mongolei vorbereitet. Sie stammen aus verschiedenen Zoos und müssen erst wieder lernen, ohne Hilfe des Menschen zu leben. Gleichzeitig helfen Sie das harte Gras auf der Hohen Warte kurz zu halten. Die Przewalskipferde sind die Einzigen die dieses Gras fressen, dass sonst sogar Schafe verschmähen. Auch halten sie Wasserstellen offen und verbeißen den aufwachsenen Schwarzdorn, sodass die Hohe Warte auch weiterhin ein optimales Nistgebiet für am Boden brütende Vögel ist. Mittlerweile leben neben mehreren Stuten auch ein Hengst auf dem Gelände. Ihre Nachkommen werden hoffentlich irgendwann wieder durch die mongolische Steppe galoppieren. Das Projekt ist an ein europäisches Erhaltungszuchtprogramm angeschlossen (EEP).


Schlagworte: Artenvielfalt, Natur, Tiere beobachten, wildes Gießen
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