Radstätte Gießen am Radweg Deutsche Einheit eröffnet
Auf einer 1.100 km langen Strecke verbindet der vom Bundesministerium für Verkehr und digitale Infrastruktur geschaffene Radweg Deutsche Einheit (BMVI) Bonn und Berlin.
Der RDE wurde anlässlich des 25. Jahrestages der Deutschen Einheit initiiert und in Zusammenarbeit mit den Ländern Berlin, Brandenburg, Hessen, Niedersachsen, Nordrhein-Westfalen, Sachsen-Anhalt und Rheinland-Pfalz umgesetzt. Er führt auf 20 Etappen von Bonn nach Berlin und steht symbolisch für das Zusammenwachsen Deutschlands. Entlang des Radwegs entstehen seit 2018 moderne Radstätten mit freiem WLAN und digitalen Informationen. Der Radweg Deutsche Einheit verknüpft Radtourismus mit Digitalität und Elektromobilität und trägt so zu einem neuartigen Radfahrerlebnis bei. Er vereint die Freude am technischen Fortschritt mit dem Erlebnis von Natur, Kultur und Geschichte. Weitere Infos unter www.radweg-deutsche-einheit.de
Nun ist auch Gießen dabei
Mit der Einrichtung einer Radstätte an der Lahn will auch Gießen Radfahrer/innen, die den Radfernweg nutzen, modernen Service bieten und gleichzeitig auf seine Vorzüge und seine Geschichte aufmerksam machen. Immerhin hat die Universitätsstadt in den Zeiten der deutschen Teilung deutsch-deutsche Geschichte geschrieben. Im ehemaligen zentralen Notaufnahmelager der Bundesrepublik am Meisenbornweg kamen fast 1 Mio. Menschen aus dem Osten Deutschlands als Flüchtlinge an. Gießen galt als Sehnsuchtsort und Startpunkt auf dem Weg in ein freies Leben.
In dem mittlerweile geschlossenen Gebäudekomplex des Notaufnahmelagers soll in den nächsten Jahren in Erinnerung an die deutsch-deutsche Teilungsgeschichte ein Lern- und Gedenkort entstehen. Darauf wird an der Radstätte hingewiesen.
Digitale Inhalte verfügbar
Gleichzeitig werden rad- und familiengerechte Entspannungsorte in der Umgebung gezeigt: So gibt es stellvertretend für viele interessante Ziele in der Umgebung Hinweise auf den Botanischen Garten und das Mathematikum. Weitere Tipps finden sich digital über das angeschlossene Infoterminal.
Die Radstätte beinhaltet neben diesen analogen Gießener Tipps an der Infostele:
– ein überdachtes Infoterminal mit Touchpad,
– ein Ladeschließfach für E-Bike-Akkus
– einen kostenlosen und freien WLAN-Hotspot
– sechs Fahrradbügel
Die Radstätte wird mit 144.328 € vom Bundesverkehrsministerium gefördert. Die Radstätte wurde von den Rahmenvertragspartnern des Bundes gebaut: Stahlbau, Leitungen und Fundamente durch Metallerzeugnisse Uwe Stockmann aus Gräfenhainichen und IT von der Arbeitsgemeinschaft ORCA Affairs/Fa. Marino Petrioli aus Berlin.
Bundesverkehrsminister Andreas Scheuer dazu:
„Mit unseren Rekordmitteln geben wir dem Fahrrad-Boom in Deutschland Rückenwind: Rund 1,5 Milliarden Euro stellen wir für den Radverkehr bereit. In Gießen haben wir damit den Aufbau einer modernen Radstätte mit Lademöglichkeiten für E-Bikes und Internetzugang unterstützt. Auf dem Radweg Deutsche Einheit setzen wir so einen neuen Standard für Radfernwege: Wir verbinden gute Infrastruktur mit deutscher Geschichte und klimafreundlicher Mobilität.“Gießens Bürgermeister Peter Neidel dazu:
„Wir freuen uns, Radwanderer auf dieser attraktiven Strecke nun auch bei uns in Gießen begrüßen zu können. Ich bin überzeugt davon, dass sich der Stopp lohnt – um in die deutsch-deutsche Geschichte einzutauchen und einen Original-Schauplatz der Teilung zu sehen oder um Entspannung, Kultur und Bildung zu erleben. Denn all das verbindet Gießen.“Dr. Klaus Dapp, Leiter des Referats Nahmobilität im Hessischen Verkehrsministerium dazu:
„Hessen Mobil hat im Auftrag des Landes den Radweg Deutsche Einheit durch die Beschilderung in Hessen sichtbar gemacht. Das ist eine Aufwertung der beliebten touristischen Radrouten in Hessen. Wir freuen uns, dass die Stadt Gießen mit der Radstätte einen weiteren Zielpunkt geschaffen hat und damit die Strecke noch interessanter wird. Wir danken dem Bund für die finanzielle und organisatorische Unterstützung des Radwegs Deutsche Einheit in Hessen.“