Liebig-Museum
Liebigstraße 12
35390 Gießen
Geburtsstätte der modernen Chemie und eine Historische Stätte der Wissenschaft
Liebigschule, Liebigdenkmal, Justus-Liebig-Universität – der deutsche Chemiepionier des 19. Jahrhunderts, der bereits zu Lebzeiten internationales Ansehen genoss und 1845 in den Adelsstand gehoben wurde, ist in Gießen präsent. Und wer durch die Liebigstraße fährt, kann die klassizistische Architektur des Gebäudes mit der Nummer 12 nicht übersehen. Hinter seinen Mauern verbirgt sich mit dem Liebig-Museum eines der zehn wichtigsten Museen für Chemie.
Das Liebig-Museum ist das Original-Laboratorium des Chemikers Justus von Liebig, der von 1824 bis 1852 in Gießen gelehrt und geforscht hat. Die einstige Forschungs- und Lehrstätte gilt als „Geburtsstätte der modernen Chemie“. Wegen seiner Bedeutung und der vielen im Original erhaltenen Apparaturen und Dokumente trägt es die Auszeichnung „Historische Stätte der Wissenschaft“.
Zunächst blieb das Laboratorium aus reinem Geldmangel, dann aber im wesentlichen aufgrund der Umsicht einzelner Personen quasi unverändert erhalten. Es wird heute als ein Glücksfall angesehen, so dass das Liebig-Laboratorium zu den 10 wichtigsten Museen für die Geschichte der Chemie gezählt wird. Um die historische Bausubstanz zu erhalten, sind große finanzielle Anstrengungen notwendig, die durch die Justus Liebig-Gesellschaft zu Gießen e.V. mittels Beiträgen und Spenden erbracht werden. In Würdigung dieser Anstrengungen wurde das Museum in das Programm „Historische Stätten der Chemie“ aufgenommen. Die Gesellschaft Deutscher Chemiker (GDCh) würdigt so Leistungen von geschichtlichem Rang in der Chemie. Als Orte der Erinnerung werden Wirkungsstätten beteiligter Wissenschaftler und Wissenschaftlerinnen in einem feierlichen Akt ausgezeichnet. Dementsprechend wurde am 16. Mai 2003 eine Gedenktafel angebracht.
1824 war Justus Liebig (1803-1873) auf Vermittlung des berühmten Naturforschers Alexander von Humboldt nach Gießen gekommen. An der alten Universität „Ludoviciana“ wurde Liebig zunächst außerordentlicher, ab 1825 ordentlicher Professor. Wissenschaftlichen Ruhm erwarb Liebig sich unter anderem durch die Erfindung des Kunstdüngers, der die Fruchtbarkeit der Böden und damit die Ernährungssituation ab etwa 1870 entscheidend verbesserte. Bekannt sind auch seine Weiterentwicklung der Elementaranalyse und „Liebigs Fleischextrakt“.
Als sich die Gießener Universität nach Kriegsende im Jahr 1957 neu gründete, benannte sie sich nach dem berühmten Wissenschaftler. 1824 zog er in das heutige Museum, das ursprünglich um 1817 als Wachhaus einer Kaserne eingerichtet war. Hier befanden sich Wohnräume und Laboratorium des Professors, der bis 1852 in Gießen blieb und Rufe unter anderem nach Sankt Petersburg, London oder Heidelberg ablehnte. Nach erhaltenden und originalgetreuen Renovierungen der Räumlichkeiten wurde der Gebäudekomplex bereits 1920 als Liebig-Museum eröffnet. Zu besichtigen sind etwa das Studierzimmer, der Vorlesungssaal und historische Gerätschaften.
Führungen werden für Gruppen von 10 – 30 Personen nach vorhergehender Anmeldung angeboten.
Zusammen mit der Tourist-Information veranstaltet das Museum die überaus beliebten Experimentalvorlesungen in Liebigs Labor für 10 bis 40 Personen.
Eintrittspreise Museum: Erwachsene 7,00 €, ermäßigt 5,00 € (Schüler, Studenten, Auszubildende, Behinderte mit Ausweis)
Zum Download:
Historische Stätten (PDF-Dokument)
Das Liebig Museum wird zu den zehn wichtigsten Museen für die Geschichte der Chemie gezählt. Daher bemüht sich die Liebig-Gesellschaft in Zusammenarbeit mit vielen Partnern perspektivisch in den Kreis der UNESCO-Weltkulturerbe-Stätten aufgenommen zu werden. Mehr zu der Bewerbung erfahren Sie aus dem Video der Studierenden der Technischen Hochschule Mittelhessen.