Jungunternehmer (Teil 6): Mosaic Skateshop

Die Gesichter vom "Mosaic Skateshop": Chefverkäufer Flowy (links) und Inhaber Philipp Schmidt.
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Jungunternehmer (Teil 6): Mosaic Skateshop

Im vergangenen März feierte der Mosaic Skateshop in der oberen Bahnhofstraße sein siebenjähriges Bestehen. Damit ist der Laden zwar eines der jüngeren Unternehmen in Gießen, die Geschichte der angegliederten Vertriebsfirma geht aber bereits um viele Jahre zurück. Für Inhaber Philipp Schmidt war die Eröffnung des Shops und damit eines weiteren Standbeins eine logische Konsequenz.

Seit 2011 betreibt der 43-Jährige die Begoni GmbH & Co. KG, zu der neben dem Mosaic Shop auch der Handelsvertrieb Mosaic Sales gehört. Die Firma an sich gibt es aber schon länger – insgesamt fünfzehn Jahre, rechnet Schmidt zurück. Bevor aus der Firma eine GmbH wurde, fungierte sie als Einzelunternehmen unter dem Namen rubicon. Mosaic Sales ist Großhändler vertreibt Skaterbedarf und –bekleidung von namhaften Marken in zahlreichen Ländern: Deutschland, Österreich, aber auch Tschechien und Polen sind die Haupteinsatzgebiete. Die Idee, ein korrespondierendes Ladengeschäft zu eröffnen, hegte Schmidt schon länger.

Nachfolger von „Green Hill“

Als dann Frank Loth, der Inhaber des beliebten „Green Hill“-Skateshops in der unteren Bahnhofstraße seinen Rückzug ankündigte, stand für Schmidt fest, den Laden übernehmen zu wollen. Doch es kam anders: Die Immobilie wurde verkauft, der Mietpreis stieg, außerdem führten persönliche Gründe bei seinen geplanten Partnern vom damaligen „Hessenmob“-Team (heute MOB Skateboards) zu einem Rückzug. Dann wurde Philipp Schmidt auf den ehemaligen Schleckermarkt in der oberen Bahnhofstraße aufmerksam, der zuletzt von einem Architektenbüro genutzt wurde. Für die Gießener war das ein echter Glücksgriff – der „Green Hill“ schloss, der „Mosaic Shop“ öffnete seine Türen. „Frank und ich haben uns abgesprochen – davon haben beide Seiten profitiert“, erzählt Schmidt. Auf rund 100 Quadratmetern Ladenfläche mit 140 Quadratmetern angegliedertem Lager und Büroräumen bekommen Skater alles, was das Herz begehrt: Boards und Zubehör, Funktionskleidung, Schuhe und Accessoires, aber auch Freizeitklamotten einschlägiger Marken. Fachberatung natürlich inklusive. „Chef“verkäufer Flowy kennen viele noch aus dem „Green Hill“. Heute ist er das Gesicht von „Mosaic“. Ein Lager für Mosaic Sales befindet sich an der Margarethenhütte, ein weiteres in Bremen.

Skater seit dem 12. Lebensjahr

Philipp Schmidts Herz hängt am Thema Skaten. Seit er zwölf Jahre alt ist, fährt er selber aktiv Skateboard, erste Gehversuche im Einzelhandel machte er im bekannten Gießener „Downtown“. Der Gießener Schmidt ist kein gelernter Kaufmann, sondern hat Pädagogik mit Schwerpunkt betriebliches Ausbildungswesen studiert. „Das hilft mir natürlich im beruflichen Alltag auch“, denn sein Team umfasst heute Festangestellte, Auszubildene, Praktikanten und Freiberufler. Schon während des Studiums ging er nach Hamburg, wo er für einen renommierten Skateshop arbeitete. Er kümmerte sich um Vetrieb und Marketing, war außerdem als Teammanager für Wettkampfsportler im Einsatz. „Irgendwann hat sich dann ergeben, dass es für mich in dem Laden nicht mehr weitergeht“, sagt Schmidt – das war vor 16 Jahren. Die Rückkehr nach Gießen war schnell beschlossene Sache. Doch ist Gießen nicht eher „klein“ in Sachen Skaterszene, wenn man es etwa mit Hamburg oder Berlin vergleicht? „Das ist kein Nachteil“, sagt Schmidt, denn der Job verlange gutes Netzwerken, Engagement bei den einschlägigen Veranstaltungen, außerdem müssten szenebekannte Skater vor Ort betreut werden. „In Hamburg ist diesbezüglich ständig was los, man ist nur unterwegs“, sagt er, „hier kann ich das viel besser steuern und mich mehr auf meine eigentliche Arbeit konzentrieren“. Außerdem sei Gießen sehr gut aufgestellt: „Nicht viele Städte in der Größenordnung haben einen Skateboardverein mit eigener Halle“, weiß Schmidt. Veranstaltungen, in die er sich einbringen kann, gibt es auch in Gießen genug: Seien es Wettkämpfe beim Skateboardverein oder das Gießener Stadtfest, wo der „Mosaic Shop“ etwa gemeinsam mit den Jungs von „Gutburgerlich“ ein Kickerturnier ausgerichtet hat. Außerdem gibt es häufiger Erstaufführungen von Skate-Videos im Shop.

Philipp Schmidt kann sich vorstellen, zu expandieren: Gerne möchte er einen weiteren Laden im Rhein-Main-Gebiet eröffnen. Das ist allerdings aktuell noch Zukunftsmusik.

Infos: www.mosaic-shop.de


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