Jungunternehmer: Hans & Hans

"Hans & Hans" - Philipp Schmidt und Hans Hackradt - in ihrem Showrrom.
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In der oberen Bahnhofstraße gib es einen neuen Showroom. Dort präsentiert das junge Unternehmen „Hans & Hans – Classic Furnishings“ Design-Möbel aus den 50er, 60er und 70er Jahren. Hinter „Hans & Hans“ stehen Hans Hackradt und Philipp Schmidt, der nebenan außerdem den Mosaic Skateshop und die angegliederte Vertriebsfirma Mosaic Sales betreibt.

„Alles hat eigentlich mit den Möbeln im Mosaic-Shop angefangen“, erinnern sich die beiden Unternehmer. Hackradt entwickelte daraus ein Faible für Design-Möbel aus den 50er, 60er und 70er Jahren, kaufte einige Stücke für die eigene Wohnung. Schließlich entstand daraus eine Geschäftsidee: Mit „Hans & Hans“ verkaufen die beiden Jungunternehmer übers Internet gebrauchte Möbel und passende Accessoires aus der Mitte des vorigen Jahrhunderts, viele Stücke gehören dem skandinavischen Stil an. Dabei handelt es sich nicht um Stangenware, sondern um teils begehrte und besondere Einzelstücke. Stühle, Tische, Sideboards, Sofas, Sessel, Garderoben, Lampen und Schrankwände: Mit einem Einkauf bei Hans & Hans kann man seine ganze Wohnung bestücken.

Der 31-Jährige Hans Hackradt studiert in Gießen die Fächer Chemie und Geographie auf Lehramt. Für das Studium kam er aus Rosbach im Taunus nach Gießen. Über das gemeinsame Hobby Skaten kannte er Philipp Schmidt, der seit drei Jahren den Mosaic Skateshop an der Bahnhofstraße betreibt. Bereits einige Jahre zuvor hatte Schmidt von Gießen aus Mosaic Sales aufgebaut, einen europaweiten Vertrieb von Skaterzubehör und -bekleidung. Hackradt begann, parallel zum Studium im Mosaic Shop zu arbeiten, wurde für Schmidt ein unverzichtbarer Mitarbeiter – „quasi ein Mädchen für alles“. Im Mosaic Shop, den Philipp Schmidt mit besonderen Einzelstücken möbliert hat, kam Hackradt erstmals in den Kontakt mit den historischen Möbeln. „Ich habe dann immer wieder mal etwas angekauft, zumeist für mich selbst und wenn ich etwas neues entdeckt hatte, habe ich auch immer wieder mal etwas verkauft“. Ikea-Ware, das sei ihm zu wenig individuell. Er las sich Fachwissen an, recherchierte und wurde ein immer besserer Möbelkenner. „So kam eins ums andere“, sagt er, „auf das Kleingewerbe folgte ganz schnell die GbR“. Philipp Schmidt als Partner zu gewinnen, sei für ihn ein echter Glücksgriff: „Ich profitiere von seiner Erfahrung in Sachen Vertrieb ungemein“, beschreibt er die Zusammenarbeit. „Für mich ist das eine tolle Ergänzung und Abwechslung“, freut sich Schmidt, der bei „Hans & Hans“ eher für die administrativen Aufgaben zuständig ist. „Im Vergleich zu Mosaic haben wir hier die Rollen getauscht“. Hans Hackradt ist derjenige, der die Möbel aufspürt, recherchiert, prüft und, wenn sie für den Wiederverkauf geeignet sind, aufkauft. Dann werden, wenn nötig, Reparatur- und Aufbereitungsarbeiten vorgenommen. „Klar entdecke ich auch im Internet mal was“, sagt Schmidt, „das zeige ich ihm dann, denn Hans kennt sich viel besser aus“. Der Showroom, der ihnen zur Zwischennutzung zur Verfügung steht, bietet den Beiden die Möglichkeit, Stücke auch einmal in möglichen Kombinationen zu präsentieren. „Das geht deutlich besser als aus der Lagerhalle“, sagt Hackradt. Die meisten Verkäufe werden aber direkt aus der Lagerhalle im Gießener Hüttenweg per Internet abgewickelt.

„Es ist etwas anderes, ob man einen Pulli für 30 Euro bestellt oder ein paar hundert Euro in ein Möbelstück investiert“ – Philipp Schmidt

Den Kontakt zu den Käufern beschreiben beide als intensiv, denn Kommunikation ist beim Handel von Einzelstücken unglaublich wichtig. Es gebe oftmals viele Fragen, bis sich ein Interessent für ein Stück entscheide. „Das ist ganz anders als bei Mosaic“, sagt Schmidt, der gerade eine weitere „Mosaic“-Filiale in Wiesbaden eröffnet hat. „Es ist etwas anderes, ob man einen Pulli für 30 Euro bestellt oder ein paar hundert Euro in ein Möbelstück investiert – das will gut überlegt sein“. Hackradt betreut die Kunden bestmöglich, beantwortet Fragen, organisiert den Transport. Manchmal nähmen Freunde Stücke mit, manchmal läuft das Ganze über eine Spedition. Und ab und zu kommen auch Kunden ins Lager nach Gießen und holen ihre neuen Schätzchen vor Ort ab. „Man kann auch nach Absprache zum Schauen in den Showroom oder ins Lager kommen“, sagt Hackradt, das ist meistens kein Problem. Die aufbereiteten Möbel fotografiert er aufwändig und erstellt genaue Beschreibungen für die Internetseite – soweit das möglich ist. „Ich versuche, immer so aktuell wie möglich zu sein“, sagt Hackradt, doch oft kommt er gar nicht hinterher. Im Lager stehen oft mehr Möbel als im Internet. Wer also etwas ganz Spezielles suche, solle ruhig anfragen. Ob Hackradt überhaupt noch Freizeit bleibt? „Das geht schon, ich richte mir das ein“, sagt er, Einkaufstrips verbinde er oftmals mit Besuchen bei Freunden oder anderen privaten Dingen. Die meisten Möbel aus Gießen gehen übrigens in Großstädte wie Berlin, Hamburg oder Köln, viele Anfragen kommen auch aus der Schweiz. „Die Großstädte sind eher der Markt für so etwas als ländliche Gebiete“, wissen die beiden Inhaber. „Aber: Wir haben in Gießen bis zur Eröffnung des Showrooms keine Werbung gemacht“. Wer vorbeischauen will, spricht am besten telefonisch einen Termin mit Hans Hackradt ab. Doch warum heißt der Laden eigentlich „Hans & Hans“? Ganz einfach: Beide Teilhaber heißen mit erstem Vornamen Hans. Hans Niklas Hackradt und Hans Philipp Schmidt.

Infos und Angebot unter www.hans-und-hans.de


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