Premiere - VILLA DOLOROSA

Stadttheater Gießen - Großes Haus
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Datum/Zeit
06.04.2019
19:30

Stadttheater Gießen - Großes Haus
Südanlage 1
35390 Gießen


Die Tragikomik des Scheiterns

VILLA DOLOROSA – Drei missratene Geburtstage | frei nach Tschechows „Drei Schwestern“ | Komödie von Rebekka Kricheldorf

Wie Tschechow, nur anders: In ihrer Komödie VILLA DOLOROSA lässt die preisgekrönte Dramatikerin Rebekka Kricheldorf drei Schwestern am Leben verzweifeln, mit Witz, Tragik und großem Unterhaltungswert. Am Samstag, den 06. April 2019 um 19.30 Uhr hat das Stück Premiere am Stadttheater Gießen.

Die Schwestern Irina (Johanna Malecki), Mascha (Anne-Elise Minetti) und Olga (Carolin Weber) feiern mal wieder Geburtstag. Sie leben mit Bruder Andrej (Stephan Hirschpointner) in der maroden Familienvilla, verbrauchen ihr Erbe und schieben das Leben vor sich her. Während Olga wider Willen und ohne jede Ambition Direktorin ihrer Schule wird, wechselt Irina zum x-ten Mal das Studienfach, genauso wie sie keinem ihrer Verehrer ernsthaft Hoffnung machen möchte. Und Mascha hat sich längst abgefunden mit der gediegenen Langeweile in ihrer Ehe. Bis eines Tages Georg (David Moorbach) vor der Tür steht…

Rebekka Kricheldorf überschreibt in ihrem Stück humorvoll Tschechows DREI SCHWESTERN und erzählt von heutigen Befindlichkeiten. Dass Kricheldorf etwas vom Komischen im Theater versteht, wird sie auch zeigen, wenn sie im Sommer die achte Saarbrücker Poetikdozentur für Dramatik der Universität des Saarlandes übernimmt. Die Dramatikerin wird an drei Abenden über Komik als Überlebensstrategie, Humor als Werkzeug subversiver Aufklärung und die Rehabilitation der Komödie sprechen.

Mit Regisseur Thomas Goritzki, der 2008 bereits die DREI SCHWESTERN in Gießen inszenierte, erweckt ein ausgewiesener Komödienfachmann die VILLA DOLOROSA und ihre Bewohner*innen zum Leben, mit Tempo und Gespür für das richtige Timing. Die ernsten Fragen des Stücks geraten dabei nicht aus dem Blick: Die Suche nach der großen Liebe und einem Daseinszweck zwischen Arbeit und Selbstverwirklichung. Man muss sich in den Sinn- und Lebenskrisen der Figuren nicht wiedererkennen, um ihnen mit Vergnügen beim tragikomischen Scheitern zuzusehen.

Heiko Mönnichs Kostüme lassen keinen Zweifel daran, dass die Geschichte in der Gegenwart angesiedelt ist. Naturalistisch zeigt sein Bühnenbild das Innere einer im Verfall begriffenen Villa, in der Familienkonflikte und Lebenskrisen kulminieren. In einer weiteren Rolle ist Esra Schreier zu sehen.

weitere Vorstellungen: 14., 26. April; 9. Mai; 02., 14., 29. Juni 2019 | jeweils um 19.30 Uhr

Inszenierung: Thomas Goritzki | Bühne und Kostüme: Heiko Mönnich | Dramaturgie: Carola Schiefke

Es spielen: Johanna Malecki (Irina Freudenbach), Carolin Weber (Olga Freudenbach), Anne-Elise Minetti (Mascha Klepstedt-Freudenbach), Stephan Hirschpointner (Andrej Freudenbach), David Moorbach (Georg), Esra Schreier (Janine)

Kartenvorverkauf: Haus der Karten


Biographische Informationen der Gäste

Thomas Goritzki (Inszenierung) absolvierte eine Schauspielausbildung an der Hochschule der Künste Berlin und wurde zunächst am Berliner GRIPS Theater tätig. Es folgten Engagements u.a. am Staatstheater Stuttgart und den Schauspielhäusern von Essen und Köln. Seit 1994 arbeitet er als freier Regisseur u.a. am Theater der Stadt Oberhausen, der Württembergischen Landesbühne Esslingen, dem Stadttheater Konstanz, dem Landestheater Tübingen, dem Theater Bielefeld, dem Oldenburgischen Staatstheater, der Landesbühne Wilhelmshaven, dem Staatstheater Braunschweig und den Vereinigten Bühnen Krefeld/Mönchengladbach. Daneben wirkt er als Schauspieler immer wieder in Film und Fernsehproduktionen mit. Regelmäßig führt er am Stadttheater Gießen Regie, im Schauspiel u.a. für DER STURM, DREI SCHWESTERN, WOYZECK, FEGEFEUER IN INGOLSTADT sowie DIE GÖTTLICHE KOMÖDIE, ARSEN UND SPITZENHÄUBCHEN und DIE AFFÄRE RUE DE LOURCINE. Für das Musiktheater inszenierte er bisher Ralph Benatzkys Operette IM WEISSEN RÖSSL sowie W. A. Mozarts LE NOZZE DI FIGARO, das in der Spielzeit 2018/19 im Stadttheater Gießen als Wiederaufnahme zu sehen ist.

Heiko Mönnich (Bühne und Kostüme) begann seine Theaterlaufbahn als klassischer Tänzer, fühlte sich jedoch bereits früh zu seinem heutigen Beruf hingezogen. An der Deutschen Oper am Rhein Düsseldorf absolvierte er eine Ausbildung in der Herrenschneiderei sowie ein einjähriges Praktikum in der Theatermalerei, studierte dann mehrere Semester Theater- Film- und Fernsehwissenschaften, bevor ihn seine Assistenzzeit an das Stadttheater Klagenfurt und das Staatstheater Nürnberg führte. Im Anschluss erhielt Heiko Mönnich sein erstes Festengagement als Bühnen- und Kostümbildner am Städtebundtheater Hof und wurde zwei Jahre später in gleicher Position an das Staatstheater Braunschweig engagiert.

Seit der Spielzeit 2006/07 freischaffend tätig, arbeitete Heiko Mönnich unter anderem an den Theatern von Augsburg, Bonn, Dessau, Gießen, Kaiserslautern, Krefeld-Mönchengladbach, München (Staatstheater am Gärtnerplatz), Nürnberg, Oberhausen, Winterthur und Wuppertal. Eine besonders enge Zusammenarbeit verbindet ihn mit den Regisseuren Thomas Wünsch und Thomas Goritzki. Am Stadttheater Gießen stattete Heiko Mönnich in den vergangenen Spielzeiten u.a. die Produktionen DIE GÖTTLICHE KOMÖDIE, DIE NASHÖRNER, DIE HOCHZEIT DES FIGARO und WOYZECK aus; zuletzt folgten IM WEISSEN RÖSSL und FEGEFEUER IN INGOLSTADT sowie COSÌ FAN TUTTE und DON GIOVANNI. 2018/19 wird mit LE NOZZE DI FIGARO der Da-Ponte-Zyklus in seiner Ausstattung fortgesetzt.


Schlagworte: Bühne, Stadttheater, Theater
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