Theater "Tetzelocramia"

Pankratiuskapelle
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Datum/Zeit
11.12.2017
18:00

Pankratiuskapelle
Georg-Schlosser-Str. 7
35390 Gießen


Jubiläumsstück von 1617 von Heinrich Kielmann

inszeniert und aufgeführt von Studierenden des Fachbereichs Germanistik der Justus-Liebig-Universität Gießen unter der Leitung von Prof. Dr. Cora Dietl

Zum Reformationsjubiläum 1617 wurde in Stettin und Stargard die Komödie Tetzelocramia des Heinrich Kielmann aufgeführt, eines geborenen Wieners, der in Leipzig studiert hatte und seit 1612 Konrektor des Gymnasiums von Stettin war.
Wie Daniel Cramer in der Pommerischen Chronik berichtet, stieß die Aufführung auf heftige Kritik der in Stettin lebenden katholischen Polen, denn das Stück stellt die Verführung der römischen Kirche und speziell Tetzels durch den Teufel ins Zentrum des Geschehens.

Angeregt durch Andreas Hartmanns Curriculum vitae Lutheri (1600) und Thomas Naogeorgs Pammachius (1538), verbindet Hartmann Allegorie, Geschichtsdrama und bissige Polemik.
Hauptfigur ist die personifizierte Religion, die reichlich Kummer mit ihren Töchtern hat; so muss sie zusehen, wie ihre Tochter Wahrheit als Ketzerin angeklagt und der Inquisition überantwortet wird, während ihr Gegner Tetzel große Erfolge feiert und vom Papst die Erlaubnis zur Ablasspredigt erhält. Freilich stellt der einfache Mann auf der Straße bald fest, dass ihn die Ablasszettel nicht vor dem Teufel schützen und so suchen viele Verzweifelte Zuflucht bei der Religion, bis endlich der Erzengel Michael die gefangene Wahrheit befreit und Tetzel den Teufeln ausliefert.
Luther und Bugenhagen treten nun als gottgesandte Erlöser auf – ein dick aufgetragenes Lob der beiden „Helden“ der Reformation, witzig kommentiert vom Narren Mißka, der der ganzen Handlung etwas Stettiner Lokalkolorit verleiht.


Schlagworte: Bühne, Theater
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