Premiere - SCHWANDA, DER DUDELSACKPFEIFER

Stadttheater Gießen - Großes Haus
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Datum/Zeit
24.03.2018
19:30

Stadttheater Gießen - Großes Haus
Südanlage 1
35390 Gießen


Volksoper wiederentdeckt

SCHWANDA, DER DUDELSACKPFEIFER – Volksoper in fünf Bildern von Jaromír Weinberger

Das Stadttheater Gießen lädt mit SCHWANDA, DER DUDELSACKPFEIFER zur Wiederentdeckung einer zu Unrecht vergessenen, schwungvollen Volksoper für die ganze Familie.

In diesem Meisterwerk von Jaromír Weinberger aus dem Jahr 1927 erobern zwei legendäre Gestalten böhmischer Volkssagen die Opernbühne: Babinsky, der schlaue Räuber mit Herz für die kleinen Leute, trifft auf den Landwirt und munteren Volks-Musikanten Schwanda. Mit List und dem Versprechen einer Karriere in der weiten Welt der Musik versucht Babinsky den virtuosen Dudelsackpfeifer Schwanda von seinem Hof zu locken, nicht zuletzt weil er dessen frisch angetraute Frau für sich gewinnen will. Schwandas Suche nach Glück zwischen den Verführungen des Erfolges als Musiker und der Sehnsucht nach dem gewohnten Leben auf seinem Hof führt die beiden ungleichen Freunde ins Reich der frostigen Königin Eisherz. Sein kunstvolles Spiel lässt ihr unterkühltes Herz schmelzen – doch das ist erst der Ausgangspunkt eines turbulenten Konfliktes, der Schwanda, nun von zwei Frauen begehrt, bis in die Hölle führt…

Zusammen mit seinem Textdichter Milos Kareš und unter Mithilfe des verdienten Kafka-Exegeten Max Brodt schuf Jaromír Weinberger eine melodienreiche folkloristische Volksoper, die nach ihrer Prager Uraufführung 1927 zunächst einen Siegeszug um die ganze Welt antrat – doch nach antisemitischer Zäsur durch den Nationalsozialismus lange von den Spielplänen verschwand. Nach der vielbeachteten Wiederentdeckung des Werkes namentlich durch das Theater Augsburg (2007) und die Dresdner Semperoper (2012) präsentiert nun das Stadttheater Gießen das musikalische Meisterwerk, das wie kein zweites klangintensive böhmische Volkstümlichkeit mit allen Raffinessen spätromantischer Harmonie verbindet.

In der Regie der Gießener Intendantin Cathérine Miville zeichnen der junge Bühnenbild- und Videokünstler Marc Jungreithmeier und die Kostümbilderin Monika Gora für ein szenografisches Konzept verantwortlich, das die Volkstümlichkeit des Stoffes in die Medialität eines neuen Jahrtausends übersetzt. Die Choreographien gestaltet Inga Schneidt. Die Choreographin und Tänzerin entstammt der Streetdance-Szene und ist dort ein längst bekannter Name; am Stadttheater Gießen hat sie bisher die Oper GEGEN DIE WAND und das Musical INTO THE WOODS choreographiert.

Unter der musikalischen Leitung des stellvertretenden GMD Jan Hoffmann interpretiert der international gefragte Bariton Martin Berner die Titelpartie an der Seite des Tenors Tilman Unger als Babinsky, der zuletzt als Siegmund (DIE WALKÜRE) an der Nürnberger Staatoper Erfolge feierte. Als Königin Eisherz kehrt, nach ihrem gefeierten Gastspiel als Sibel in Ludger Vollmers GEGEN DIE WAND, die Mezzosopranistin Dilara Baştar an die Lahn zurück. Ein Wiedersehen fürs Gießener Publikum gibt es auch mit dem Bass und früheren Ensemblemitglied Christian Tschelebiew als Teufel.

Weitere Vorstellungen: 08., 20. April | 19.30 Uhr, 13. Mai | 15.00 Uhr, 13. Mai; 16., 29. Juni | 19.30 Uhr

Musikalische Leitung: Jan Hoffmann | Inszenierung: Cathérine Miville | Bühne und Video: Marc Jungreithmeier | Kostüme: Monika Gora | Choreographie: Inga Schneidt | Chor: Jan Hoffmann | Dramaturgie: Matthias Kauffmann

Mit: Martin Berner (Schwanda), Aleksandra Rybakova (Dorota), Tilmann Unger (Babinsky), Dilara Baştar (Königin), Seungweon Lee (Magier), Christian Tschelebiew (Teufel), Clemens Kerschbaumer (Landsknecht / Scharfrichter / Des Teufels Famulus)

TänzerInnen / Chor und Extrachor des Stadttheater Gießen / Philharmonisches Orchester Gießen

Kartenvorverkauf: Haus der Karten


Biografische Informationen der Gäste

Marc Jungreithmeier (Bühne und Video), studierte Angewandte Theaterwissenschaft an der Justus-Liebig-Universität in Gießen. Als freier Bühnenbildner, Licht- und Videodesigner arbeitet er u.a. für die Performance-Kollektive Rimini Protokoll und Auftrag:Lorey. Zu seinen Arbeiten zählen u.a. die Bühnenbilder von HORROR VACUI (für Auftrag:Lorey am Schauspiel Frankfurt), QUALITÄTSKONTROLLE (für Rimini Protokoll am Schauspiel Stuttgart) sowie die Videoinstallation BLANK am Goethe-Institut Johannesburg. 2015/16 verantwortete er Bühnenbild und Video für ADOLF HITLER. MEIN KAMPF. BAND 1 & 2 von Rimini Protokoll an den Münchner Kammerspielen. Am Stadttheater Gießen entwarf er 2014 Bühne und Video für die Kammeroper DA KOMMT NOCH WER; in der Spielzeit 2017/18 folgt SCHWANDA, DER DUDELSACKPFEIFER im Großen Haus.

Monika Gora (Kostüme) besuchte die Fachhochschule für Gestaltung in München und studierte Bühnenbild und Kostümgestaltung an der Hochschule Mozarteum in Salzburg bei Prof. Galleé und Prof. Kappelmüller. Von 1993-95 war sie Bühnenbildassistentin am Schauspiel Essen. Seit 1995 arbeitet sie als freischaffende Bühnen- und Kostümbildnerin u. a. an den Staatstheatern Oldenburg, Braunschweig, Mainz und Darmstadt, dem Schauspiel Essen (u.a. DIE ZOFEN mit Regisseur Lars Wernecke), den Vereinigten Bühnen Krefeld/Mönchengladbach, den Theatern Lübeck, Bielefeld und Oberhausen und am Stadttheater Konstanz. Langjährige Arbeitsbeziehungen verbinden sie mit den Regisseuren Matthias Kniesbeck und Thomas Goritzki. Am Stadttheater Gießen waren ihre Arbeiten in Kniesbecks Inszenierungen von Goldonis DER DIENER ZWEIER HERREN und Shakespeares DER STURM sowie in Goritzkis Inszenierung von Dieter Fortes MARTIN LUTHER & THOMAS MÜNZER oder DIE EINFÜHRUNG DER BUCHHALTUNG, Jean Genets DER BALKON und dem Musical ANATEVKA zu sehen.

Inga Schneidt (Choreographie) kommt aus der Streetdance-Szene und ist dort ein längst bekannter Name. Sie qualifizierte sich bereits zwei Mal für die Weltmeisterschaft JUSTE DEBOUT in den Jahren 2014 sowie 2016 und repräsentierte Deutschland in der Accor Arena in Paris, vormals Bercy, wo sie das Viertelfinale vor rund 20.000 Zuschauern erreichte. In der Folge bewies sie bei dem World Cup KOD in Los Angeles/Kalifornien 2016 ihr Können und erreichte auch dort eine der Top-Platzierungen. Sie ist Theater- und Kulturbeauftragte des Vereins TSG Blau Gold Gießen e.V. und seit 2014 Organisatorin der internationalen Tanzveranstaltung WAKE UP BATTLE.

Schneidt fungiert regelmäßig als Wertungsrichterin oder Dozentin im In- und Ausland und gibt zahlreiche Workshops: So gastierte sie bereits in den renommierten Pineapple Studios in London, im Flow-Centre Eurorégional des Cultures Urbaines in Lille sowie dem Evolution Dance Center in Girona; sie war Jury-Mitglied des DANCE-EUROPE-Festivals in Minsk/Weißrussland sowie bei der deutschen Qualifizierung für die in Las Vegas ausgetragenen weltweit anerkannte Veranstaltung HIP HOP INTERNATIONAL u.v.m. Sie kooperiert regelmäßig mit Künstlern aus ganz Europa und Asien für Wettkämpfe und/oder Aufführungen und ist darüber hinaus Mitglied und Mitbegründerin des internationalen Teams A.T.F. Collective, in welchem Künstlerinnen aus Frankreich, Spanien, den USA, Belgien und der Schweiz aktiv sind. Am Stadttheater Gießen unterstützte sie in der Spielzeit 2015/16 den Poetry Slam WEM GEHÖRT DIE BÜHNE, zeichnete für DEMUT VOR DEINEN TATEN BABY als Choreographin verantwortlich und war an der Opernproduktion GEGEN DIE WAND sowohl als Choreografin als auch in der Rolle von Cahits Geliebter als Tänzerin tätig. 2016 gestaltete sie für AB IN DEN WALD die Choreographie, 2018 folgt SCHWANDA, DER DUDELSACKPFEIFER.

Martin Berner (Schwanda) studierte zunächst an der Musikhochschule in Hamburg und machte dann sein Konzertexamen an der Musikhochschule Mannheim in der Klasse von Rudolf Piernay. Meisterkurse bei u.a. Irwin Gage, Malcom Martinu und Wolfram Rieger rundeten seine Ausbildung ab. Er war Ensemblemitglied an den Theatern von Aachen und Nürnberg und sang dort neben Mozartpartien (Papageno, Don Giovanni, Conte, Guglielmo) auch italienisches und französisches Repertoire (Belcore, Marcello, Ford, Albert, Valentin, Guillaume Tell) sowie 2012/13 erstmalig auch den Kurwenal (TRISTAN UND ISOLDE). Er gastierte u.a. an den Opernhäusern von Hamburg, Köln, Basel, Bremen und dem Münchner Gärtnerplatztheater . Am Staatstheater Hannover sang er 2011 an der Seite von Bryn Terfel den Ford (FALSTAFF) und kehrte ein Jahr später mit der gleichen Partie ans Haus zurück. Auch als Konzertsänger ist er international gefragt.

Aleksandra Rybakova (Dorota) wurde in Saratov/Russland geboren und absolvierte 2015 ihren Bachelor-Abschluss bei Viktor Demidov am Sobinov-Konservatorium; seit März 2016 arbeitet sie an der Kunstuniversität Graz bei Elena Pankratova als Masterstudentin. Sie ist Preisträgerin u.a. des Kabalewski-Wettbewerbs in Togliatti Grad sowie des Internationalen Wettbewerbs für Opernsänger in St. Petersburg. Im Sommer 2016 war sie Preisträgerin beim AIMS-Meistersinger-Gesangwettbewerb, 2017 gewann sie den 3. Preis beim 23. Ferruccio-Tagliavini-Gesangswettbewerb in Deutschlandsberg (Österreich). 2016 interpretierte sie die Rolle der Gertrud in Humperdincks HÄNSEL UND GRETEL am Grazer Haus für Musik und Musiktheater, im November 2017 folgte ebendort die Marie in Szenen aus Bergs WOZZECK unter der Musikalischen Leitung von Marc Piollet. Im August 2017 sang sie Tatjana (EUGEN ONEGIN) beim Verbier Festival in den Schweizer Alpen. Am Stadttheater Gießen debütiert sie 2018 als Dorota in SCHWANDA, DER DUDELSACKPFEIFER.

Tilmann Unger (Babinsky) studierte zunächst am Musikwissenschaftlichen Institut der Universität Freiburg, dann an der Hochschule für Musik Würzburg und wurde nach der Diplomprüfung für mehrere Jahre Ensemblemitglied des Würzburger Theaters. Dort sang er zahlreiche Partien seines Fachs, u.a. Tamino (DIE ZAUBERFLÖTE), Lenski (EUGEN ONEGIN), Narraboth (SALOME) sowie die Titelpartie in PELLÉAS ET MÉLISANDE. Nach einem Festengagement am Theater Augsburg war Tilmann Unger zwischen 2007 und 2012 Ensemblemitglied des Münchner Staatstheaters am Gärtnerplatz, wo er mit Partien wie Max (DER FREISCHÜTZ), Hans (DIE VERKAUFTE BRAUT) sowie Eisenstein DIE FLEDERMAUS zu erleben war. 2007 erhielt Tilmann Unger den Kunstförderpreis des Freistaats Bayern. Als Konzertsänger gastierte er in zahlreichen Städten im In- und Ausland, u.a. im Berliner Konzerthaus, im Luzerner Konzertsaal, in der Hamburger Musikhalle, der Philharmonie München, dem Wiener Konzerthaus und im Place des Arts, Montreal. Er musizierte mit dem Orchester der Deutschen Oper Berlin, dem Rundfunkorchester der Südwestfunks und den Bochumer Symphoniker. Am Tiroler Landestheater Innsbruck gastierte er 2012 als Stewa (JENŮFA) und debütierte dort 2014 als Parsifal; diese Partie sang er zudem 2015 an der Oper Wuppertal. In Peking interpretierte er im Rahmen einer Wagner-Gala Siegmund und Tristan. Eine Tournee mit dem Ensemble der Mörbischer Festspiele führte ihn 2015 nach Japan; 2016 debütierte er in GRÄFIN MARIZA an der Volksoper Wien. Weitere Gastengagements führen ihn an das Staatstheater Hannover, das Nationaltheater Weimar und die Opernhäuser von Leipzig und Graz. Ab 2015 folgten am Staatstheater Nürnberg weitere wichtige Rollendebüts, u.a. im Rahmen des Nürnberger RING-Zyklus Loge im RHEINGOLD und Siegmund in der WALKÜRE. 2017 trat er erstmals an der Semperoper Dresden als Max im FREISCHÜTZ auf. Am Stadttheater Gießen debütiert er 2018 als Babinsky in SCHWANDA, DER DUDELSACKPFEIFER.

Dilara Baştar (Königin) wurde 1988 in Istanbul geboren und studierte am Staatlichen Konservatorium der Universität ihrer Heimatstadt, am Staatlichen Konservatorium der Mimar-Sinan-Universität sowie an der Hochschule für Musik in Karlsruhe, wo sie u.a. als Zita (GIANNI SCHICCHI) bei der Einweihung des Wolfgang-Rihm-Forums zu erleben war. Die Mezzosopranistin ist Preisträgerin mehrerer Gesangswettbewerbe, darunter der Erste Preis des Siemens-Gesangswettbewerbs in der Türkei, mit dem sie 2012/13 einen Platz im Karlsruher Opernstudio gewann. In der Folge debütierte sie am Badischen Staatstheater Karlsruhe mit Partien wie Cherubino (LE NOZZE DI FIGARO), Hannah (DIE PASSAGIERIN) sowie Abiah in der Jugendoper BORDER. Seit Beginn der Spielzeit 2014/15 ist sie festes Mitglied des Karlsruher Opernensembles und dort u.a. als Dorabella (COSÌ FAN TUTTE), Sesto (LA CLEMENZA DI TITO) sowie als Romeo in Bellinis I CAPULETI E I MONTECCHI zu erleben. Am Stadttheater Gießen debütierte sie 2016 als Sibel (GEGEN DIE WAND) und kehrt 2018 als Königin in SCHWANDA, DER DUDELSACKPFEIFER an die Lahn zurück.

Christian Tschelebiew (Teufel) wurde in Stuttgart geboren und studierte an der dortigen Staatlichen Hochschule für Musik. Er war festes Ensemblemitglied an der Komischen Oper Berlin, am Staatstheater Mainz sowie in Augsburg, Erfurt und auch am Stadttheater Gießen. Gastverträge führten ihn an zahlreiche europäische Opernhäuser, u.a. von Wiesbaden, Darmstadt, Hannover, Mannheim, Genua, Barcelona, Catania, Triest, Reykjavik, Stuttgart, Sofia, Mainz, Augsburg, Erfurt, Aachen, Minsk, Leipzig und Dortmund. Zwischen 2010 und 2015 sang er in LOHENGRIN sowie in PARSIFAL bei den Bayreuther Festspielen. Zu seinem umfangreichen Repertoire zählen Figaro (LE NOZZE DI FIGARO), Papageno und Sarastro (DIE ZAUBERFLÖTE), Giovanni und Leporello (DON GIOVANNI), Don Basilio und Bartolo (IL BARBIERE DI SIVIGLIA), Dulcamara (L’ELISIR D’AMORE), Landgraf (TANNHÄUSER), Zaccharia (NABUCCO), Ramphis (AIDA) und Mephisto (LA DAMNATION DE FAUST) ebenso wie Kaspar (DER FREISCHÜTZ), Escamillo (CARMEN), Moses (MOSÈ IN EGITTO), Philipp II. (DON CARLOS), Baron Ochs (DER ROSENKAVALIER), Ennis del Mar (BROKEBACK MOUNTAIN), Daland (DER FLIEGENDE HOLLÄNDER), Scarpia (TOSCA), Frank (DIE FLEDERMAUS), die Titelpartie in Don Pasquale, Falstaff (DIE LUSTIGEN WEIBER VON WINDSOR), Popolani (RITTER BLAUBART) sowie Don Pizarro (FIDELIO). Dabei arbeitete er mit Dirigenten wie Michail Jurowski, Kirill Petrenko, Andris Nelsons, Sebastian Weigle, Jonathan Nott, Wilhelm Keitel, Philippe Jordan, Vladimir Jurowski und Ralf Weikert zusammen. Wichtige Regisseure seiner künstlerischen Laufbahn sind Harry Kupfer, Peter Konwitschny, Stefan Herheim, Hans Neuenfels, Willy Decker und Andreas Homoki. 2018 interpretierte er am Stadttheater Gießen den Teufel in SCHWANDA, DER DUDELSACKPFEIFER.


Schlagworte: Bühne, Familie, Musik, Stadttheater, Theater
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