Datum/Zeit
10.01.2019
20:00
Kleines Haus (Stadttheater Gießen)
Ostanlage 43
35390 Gießen
RIO BAR (UA) – Szenen nach dem Roman von Ivana Sajko | aus dem Kroatischen von Alida Bremer
Premiere am 10. Januar 2019 | 20.00 Uhr | taT-studiobühne
In RIO BAR (UA) inszeniert die preisgekrönte kroatische Autorin und Regisseurin Ivana Sajko ihren gleichnamigen Roman in der taT-studiobühne des Stadttheater Gießen. Die Szenen über das Trauma des Krieges haben Premiere am 10. Januar um 20.00 Uhr.
„Ich trinke in der Rio Bar. Ich schreibe einen Roman, in dem ich mich in der Rio Bar betrinke. Und ich trinke weiter.“ Jede Stadt hat ihre Rio Bar. Und bis vor kurzem war diese Bar auch ein netter Ort, wo man gerne hinging – aber die Atmosphäre hat sich verändert und die Gäste sind einander fremd geworden. Das ist der Moment, in dem Ängste Wirklichkeit werden können, der Moment, in dem wir jetzt leben…
Für die Bühnenfassung hat Ivana Sajko ihren Roman aus seiner zeitlichen und geografischen Verortung gelöst. Es geht nicht mehr um den Krieg in Jugoslawien und die Situation in Kroatien, sondern um Traumata aus einer möglichen Zukunft. Wichtige Themen sind die vergebliche Suche nach Liebe und Zugehörigkeit, die Angst vor einer bedrohlichen Zukunft, plötzliche Ausbrüche von Gewalt auf der Straße, die den Einzelnen dazu zwingen, Position zu beziehen, eine tiefe Spaltung und Entfremdung in der Gesellschaft, die in einen Bürgerkrieg führen könnte. Sajko zeigt Zukunftsvisionen, Bilder von etwas, das passieren könnte. Dafür hat sie Auszüge aus ihrem Roman in der gemeinsamen Arbeit mit den SchauspielerInnen Carolin Weber, David Moorbach und Magnus Pflüger und Produktionsdramaturgin Carola Schiefke neu zusammengefügt und in eine szenische Form gebracht.
Das Bühnenbild von Ausstatterin Sandra Li Maennel Saavedra zeigt eine Bar, die sich überall in Europa befinden könnte. Die realistische Situation wird gebrochen durch Live-Video und Toneinspielungen, die Sounddesigner Pavlica Bajsić Brazzoduro und Dinko Brazzoduro haben zudem eine bedrohlich-surreale Klangcollage geschaffen, die neben der Musik eine eigene Erzählebene bildet.
weitere Vorstellungen: 19. Januar; 01., 15. Februar 2019 | jeweils um 20.00 Uhr
Inszenierung: Ivana Sajko | Ausstattung: Sandra Li Maennel Saavedra | Sounddesign: Pavlica Bajsić Brazzoduro / Dinko Brazzoduro | Choreographische Mitarbeit: Mamiko Sakurai | Dramaturgie: Carola Schiefke
Es spielen: Carolin Weber, David Moorbach, Magnus Pflüger
Kartenvorverkauf: Haus der Karten
Schlagworte: Bühne, Stadttheater, Theater