Premiere - KURZE INTERVIEWS MIT FIESEN MÄNNERN

Kleines Haus (Stadttheater Gießen)
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Datum/Zeit
01.11.2018
20:00

Kleines Haus (Stadttheater Gießen)
Ostanlage 43
35390 Gießen


Schauspiel-Adaption nach dem Roman von David Foster Wallace

Was passiert wirklich hinter der Tür mit der Aufschrift „Herren“? Alles, was man über Männer nicht wissen wollte, erzählt der gefeierte US-Autor David Foster Wallace in seinem Buch KURZE INTERVIEWS MIT FIESEN MÄNNERN. Am Donnerstag, den 1. November um 20 Uhr hat die Schauspiel-Adaption Premiere auf der taT-studiobühne. Regisseur Christian Lugerth wirft darin einen Blick ins Herz des Bösen zwischen Faszination und Abschreckung.

FIESE MÄNNER sind überall: Im Filmbusiness, im Oval Office, in Chemnitz. Aber auch im Reitsport und, als ehemalige Radsportstars, auf Mallorca. FIESE MÄNNER bestimmen neuerdings wieder die Welt. Wie ticken sie? Was denken sie? Wie werden wir sie wieder los? In dem Theaterabend von Christian Lugerth sehen wir sie seziert und vorgeführt, klar, mitfühlend, gnadenlos. Denn seine Inszenierung zeigt sie als das, was sie sind: Verlorene Seelen, die die Misshandlungen weitergeben, die sie erlitten haben. Aber das macht es nicht besser, das macht es finsterer. Dieser Abend ist ein Exorzismus, ein klinischer Versuch, das Fiese auszutreiben, indem man es durchlebt.

Die Inszenierung knüpft die fragmentarisch angelegten Texte der Buchvorlage an einen roten Faden und erzählt von einer Familienkonstellation: Wie der Vater, so die Söhne. Archetypen ohne Empathie und Selbstzweifel mit einer jeweils eigenen Geschichte, nicht therapierbar, aber entwaffnend ehrlich. Die Schauspieler David Moorbach, Harald Schneider und Sebastian Songin spielen die fiesen Männer, die in einem klinischen Raum aufeinandertreffen, sich selbst ausgeliefert – und Wilfried Weyl. Der ehemalige Chefkrankenpfleger der JVA Butzbach, erfahren im Umgang mit fiesen Männern, spielt sich selbst.

Auch absurde und skurrile Momente gehören in diesen Bekenntnisreigen, der angereichert wird mit bei Monty Python entlehntem Liedgut. Und so entsteht ein grandioser Feel-Bad-Abend über die Machos des amerikanischen Flachlands, rückständige Typen, die einen Schwanz haben, wo ein Herz sein sollte. Und nicht zuletzt auch ein Beitrag zur MeToo-Debatte.

weitere Vorstellungen:

10., 24. November; 07., 20. Dezember 2018 | 20.00 Uhr

  1. Dezember 2018 | 19.00 Uhr

Inszenierung: Christian Lugerth | Bühne: Lukas Noll | Kostüme: Denise Schneider | Dramaturgie: Harald Wolff

Ensemble: David Moorbach / Harald Schneider / Sebastian Songin

Pfleger: Wilfried Weyl

Kartenvorverkauf: Haus der Karten


Biografische Informationen der Gäste

Christian Lugerth (Inszenierung), 1956 geboren am Bodensee, arbeitet seit 1982 als Schauspieler (u. a. in Köln, Bonn, Düsseldorf, Münster, Basel, Tübingen, Rostock, Innsbruck, Mainz und Gießen) und seit 1995 als Regisseur (u. a. in Nürnberg, Kiel, Konstanz, Freiburg und Gießen). Von 2001 bis 2006 war Lugerth festes Ensemblemitglied am Stadttheater Gießen. Seit 2009 gastiert er hier regelmäßig, vornehmlich als Regisseur. Er inszenierte u.a. NORD – OST, LENZ – FRAGMENTE, die Familienstücke DIE WEIHNACHTSGANS AUGUSTE und ANTON DAS MÄUSEMUSICAL sowie im taT ERKLÄRT PEREIRA und PATENTÖCHTER. Parallel dazu inszeniert er regelmäßig in Freiburg und Kiel. In der Spielzeit 2018/19 ist am Stadttheater Gießen weiterhin seine Inszenierung RIO REISER – KÖNIG VON DEUTSCHLAND zu sehen; er inszeniert außerdem KURZE INTERVIEWS MIT FIESEN MÄNNERN und das Familienstück zur Weihnachtszeit JUPP – EIN MAULWURF AUF DEM WEG NACH OBEN.

Harald Schneider (Ensemble) besuchte von die Westfälische Schauspielschule in Bochum. Seinem ersten Engagement in Münster folgten Bielefeld, Göttingen, Konstanz, Bremen und Trier. Seit 1992 ist Harald Schneider festes Mitglied im Schauspielensemble des Stadttheaters Gießen. Er spielte in Gießen u.a. die Titelrolle in Lessings NATHAN DER WEISE, den Müller in ZUR SCHÖNEN AUSSICHT, König Philipp in der Uraufführung von PRINZESSIN NICOLETTA, Willy Loman in TOD EINES HANDLUNGSREISENDEN und den Souffleur in Lutz Hübners Komödie GRETCHEN 89ff. In der Spielzeit 2017/18 war er als Willi Schreiber (Willie Clark) in SONNY BOYS zu sehen.

Sebastian Songin (Ensemble) absolvierte seine Schauspielausbildung an der Hochschule für Musik und Theater in Rostock. Engagements führten ihn an das Volkstheater Rostock, die Uckermärkische Bühnen Schwedt, das Theater Oberhausen und zuletzt an das Stadttheater Bremerhaven. Von 2004 bis 2007 gehörte er fest zum Ensemble des Stadttheater Gießen und bleibt dem Haus als Gast im Schauspiel, Kinder- und Jugendtheater und im Musiktheater verbunden. Er arbeite u.a. mit den RegisseurInnen Thomas Goritzki, Ragna Kirck und Wolfgang Hofmann zusammen. Neben seiner Theaterarbeit ist er auch in Film- und Fernsehrollen zu sehen.


Schlagworte: Bühne, Stadttheater, Theater
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