Datum/Zeit
28.01.2017
19:30
Stadttheater Gießen - Großes Haus
Südanlage 1
35390 Gießen
Romantische Chor-Oper von Peter Cornelius
Eine selten gespielte Oper aus der Romantik, Peter Cornelius’ DER BARBIER VON BAGDAD, hat am kommenden Samstag Premiere am Stadttheater Gießen.
Eine turbulente Episode aus dem märchenhaften Universum von Tausendundeiner Nacht inspirierte Cornelius zu einem exotisch klingenden Werk in bester deutscher Spieloperntradition: Im wahrsten Sinne krank vor Liebe ist der junge Nureddin – doch die von ihm vergötterte Schönheit Margiana scheint als Tochter des Kadi für ihn unerreichbar zu sein. Da steht ein gewitzter Helfer vor der Tür: Wortreich bietet der Barbier Abul Hassan Ali Ebn Bekar seine Dienste an – doch der redselige Chaot sorgt für mehr Wirbel und Absurdität als geahnt.
Auf raffinierte Weise verbindet Peter Cornelius in seinem Werk das ausgereifte Erbe Albert Lortzings mit romantischen Neuerungen, nicht zuletzt dem Einfluss Richard Wagners. Kein Geringerer als Franz Liszt dirigierte die Uraufführung. Heute gilt es, das humorvolle, auch parodistische Hauptwerk eines unterschätzten deutschen Dichterkomponisten neu zu entdecken. Das Philharmonische Orchester Gießen unter der Leitung des stellvertretenden GMDs Jan Hoffmann nimmt hierfür die Originalfassung Cornelius’ heran. Regisseur Roman Hovenbitzer und Ausstatter Duncan Hayler greifen das Naturmotiv des Librettos auf und verfrachten die Handlung in eine Fantasiewelt. In der Titelrolle des gewitzten Barbiers gastiert Philipp Meierhöfer von der Komischen Oper Berlin.
Die Premiere wird aufgezeichnet und am 18. Februar um 20.04 Uhr auf hr2 Kultur sowie am 4. März um 19.05 Uhr auf Deutschlandradio Kultur ausgestrahlt.
Weitere Vorstellungen: 10., 23. Februar; 11. März; 23. April; 20. Mai 2017 | jeweils 19.30 Uhr, Juni 2017 | 15.00 Uhr
Musikalische Leitung und Chorleitung: Jan Hoffmann | Inszenierung: Roman Hovenbitzer | Bühne und Kostüme: Duncan Hayler | Dramaturgie: Matthias Kauffmann
Mit: Grga Peroš (Kalif), Dan Chamandy (Baba Mustapha), Karola Pavone (Margiana), Marie Seidler (Bostana), Clemens Kerschbaumer (Nureddin), Philipp Meierhöfer (Abul Hassan Ali Ebn Bekar), Chul-Ho Jang (1. Muezzin), Vepkhia Tseklauri (2. Muezzin), Kornel Maciejowski (3. Muezzin), Sang-Kyu Han (Ein Sklave)
Chor und Extrachor des Stadttheater Gießen
Philharmonisches Orchester Gießen
Kartenvorverkauf: Theaterkasse
Biografische Informationen der Gäste
Roman Hovenbitzer (Inszenierung) studierte Musiktheaterregie bei Götz Friedrich an der Hochschule für Musik und Theater Hamburg. Er assistierte u.a. bei Willy Decker, Götz Friedrich, Harry Kupfer, Karoline Gruber und Pet Halmen. Eigene Regiearbeiten führten ihn an zahlreiche Theater im In- und Ausland. So inszenierte er am Theater Hagen LOLA RENNT und VANESSA, an der Oper Kiel ARIADNE AUF NAXOS und für das Hong Kong Arts Festival LOHENGRIN. Weitere Arbeiten entstanden am Theater Vanemuine in Tartu/Estland sowie in Prag, Tallinn, Innsbruck, am Aalto Musiktheater Essen, in Brasilien, Ungarn und China.
Seit dem Wintersemester 2014/15 hält er außerdem eine Gastprofessur für musikdramatische Darstellung und szenische Interpretation an der Kunstuniversität Graz.
Am Stadttheater Gießen inszenierte er u.a. bereits DIE GROSSMÜTIGE TOMYRIS und TANZ AUF DEM PULVERFASS.
Duncan Hayler (Bühne und Kostüme) studierte an der Wimbledon School of Art Bühnen- und Kostümbild, gewann den Thames Television National Design Preis und war Mitglied des National Youth Theatre. Er entwarf Bühnenbilder und Kostüme u.a. für das Hebbel Theater Berlin, die Staatsoper Berlin, das Royal Opera House Covent Garden, das Teatr Wielki Warschau, die Staatsopern Prag und München sowie die Volksoper Wien, die Opéra Nantes, das Grand Théâter de la Ville Luxembourg, das Northern Ballet Leeds, die Staatsoper Stuttgart, das Teatro Nacional Sao Carlos Lissabon und die Oper Bern.
Hayler arbeitete mit Regisseuren und Choreographen wie Rudolph Nureyev, David Pountney, Nicola Raab, David Nixon, David Freeman, Götz Friedrich, Craig Revel Horwood, Waut Koeken, Steven Edwards, Marek Rozycki, Ansgar Weigner, Emmanuelle Bastet, Henry Akina und Frank Hilbrich zusammen.
Er stattete zahlreiche Uraufführungen aus, u.a. Henryk Goreckis OLD POLISH MUSIC am Warschau Ballett, Isidora Zebeljans MARATHON FAMILIE für die Bregenzer Festspiele, Philip Feeneys CINDERELLA am Northern Ballet Leeds und Richard Ayres PETER PAN an der Oper Stuttgart.
Außerdem war Hayler als Associate Designer für Gastspiele der Deutschen Oper in Tokyo, Yokohama, Washington D.C. und an der Royal Opera London verantwortlich.
DER BARBIER VON BAGDAD ist seine erste Arbeit in Gießen.
Philipp Meierhöfer (Abul Hassan Ali Ebn Bekar) erhielt seine erste Gesangsausbildung im Windsbacher Knabenchor, dem er bis 1999 angehörte. Nach einer Ausbildung zum Bankkaufmann schloss er sein Gesangsstudium an der Hochschule für Musik Würzburg in der Klasse von Prof. Leandra Overmann mit Auszeichnung ab. Am Staatstheater Hannover sang er bereits während seines Studiums kleine und mittlere Bass-Partien, darunter in Luigi Nonos AL GRAN SOLE CARICO D´AMORE. Diese Produktion führte ihn auch zum internationalen Musikfestival nach Edinburgh. Im Rahmen des internationalen Opernkurses der Jeunesses Musicales sang er den Dr. Grenvil und den Marquis in Verdis LA TRAVIATA. Ein Gastspiel mit dieser Produktion führte ihn zum internationalen Musikfestival nach Peralada/Spanien. 2006 führten ihn Engagements ans Nationaltheater Belgrad und als Billy Jack Rabbit in Puccinis LA FANCIULLA DEL WEST ans Staatstheater Stuttgart. In der Spielzeit 2015/2016 sang er erneut beim Internationalen Musikfestival in Edinburgh und gab als Baculus sein Debüt an der Semperoper Dresden.
Ein Repertoire-Schwerpunkt des Bassisten liegt auf den Buffo-Partien des deutschen und italienischen Faches mit Partien wie Baculus in DER WILDSCHÜTZ, Falstaff in DIE LUSTIGEN WEIBER VON WINDSOR, Leporello in DON GIOVANNI sowie Figaro in LE NOZZE DI FIGARO und Papageno in DIE ZAUBERFLÖTE. Nach Festengagements am Landestheater Coburg und dem Deutschen Nationaltheater Weimar ist Philipp Meierhöfer seit der Spielzeit 2012/13 festes Ensemblemitglied der Komischen Oper Berlin. Die Titelpartie des BARBIER VON BAGDAD ist sein Debüt am Stadttheater Gießen.
Schlagworte: Bühne, Musik, Stadttheater