Datum/Zeit
13.10.2022 - 31.12.2022
Ganztägig
Neustädter
Neustadt 28
35390 Gießen
Zu den frühen Werken (2003-2009) gehören u.a. Frauenmotive, Porsche Motive aus weiblicher Sicht sowie abstrakte Malerei mit Reliefs.
Diese Ausstellung widmet die Künstlerin in erster Linie ihrer im Mai 22 verstorbenen Mutter, Dragica Schmidt (64) und anderen lieben Mitgliedern der Hirntumor Selbsthilfegruppe Mittelhessen, wie z.B. der verstorbenen Landrätin des Kreises Marburg Biedenkopf Kirsten Fründt.
Die Teilnehmer der Selbsthilfegruppe feiern mit ihren vielen lebensbejahenden Aktivitäten auch das Leben. Sie planen ggf. während der Ausstellungszeit im Spätherbst, im Rahmen der Ausstellung ein kleines Programm in Form eines Aktionstages vorzustellen. Besuche der Ausstellung sind montags, freitags und samstags möglich. Auch jetzt schon während der Aufbauphase, kann die Künstlerin zur Vereinbarung möglicher Besuchstermine direkt unter 01573-1421122 kontaktiert werden. Es ist bereits jetzt auch schon möglich Firmen-Kreativworkshops zu buchen.
Die für alle Menschen zugängliche d.h. offene Vernissage zur offiziellen Eröffnung findet am Donnerstag, dem 13.10.2022 um 17:00 h statt. Die Landrätin des Landkreises Gießen, Anita Schneider wird die Ausstellung an diesem Termin eröffnen.
Die abstrakte Malerei setzt sich oft mit der Interpretation von Synapsen und Strukturen der Natur auseinander. Derartige Geflechte findet man auch bei den Pilzgeflechten (Mycel) unter der Erde oder als Vergrößerung von Steinoberflächen. Sand ist ein weiteres Material, dass mit Kalkfarben verarbeitet wurde. Die Künstlerin möchte mit ihren Werken an die verborgene Schönheit und die lebenswichtigen Bereiche unserer Natur, von Lebensformen und für das Leben überhaupt erinnern. Die Synapsen stehen nicht nur für die Informationsverarbeitung, Kommunikation und Stoffwechsel allein, sondern sollen und können auch für die Plastizität des Gehirns und seiner Anpassungsfähigkeit interpretiert werden. Anpassung in vielerlei Hinsicht, aber vor allem mit dem Hinblick der Lernfähigkeit und Umdenken in Bezug auf unsere biologische Umwelt, als auch den Umgang miteinander und Aufbau lebensfördernder Sozialsysteme.
Nahezu alle Kreisläufe des Lebens in Groß und Klein sind die zentralen Themen. Diese Aspekte werden gebündelt in der Globusskulptur, die im Inneren eine Sanduhr beinhaltet und von der Hand der Menschheit getragen wird. Es liegt in der Hand jeden einzelnen von uns und damit in der Hand der gesamten Menschheit, wie und was Gutes wir mit unserer Zeit auf dieser Erde für uns und alle anderen bewirken und erreichen können. „Kunst wäscht den Staub des Alltags von der Seele“, Pablo Picasso (1881 – 1973)
Gerade in einer Lebensphase die extrem fordernd ist, kann Kunst dem Menschen Energie spenden. Die Kunst anderer Personen wahrzunehmen oder selbst aktiv zu werden und damit die inneren Zustände und Geschehnisse auszudrücken, kann solche extreme Situation erträglicher machen.
Den größten Einfluss auf die Künstlerin hatte die innige Verbindung zu ihrer Mutter, die 15 Jahre gegen einen schnell wachsenden Gehirntumor kämpfte. Die Künstlerin hat ihre Mutter in all diesen Jahren intensiv begleitet und fast neun Jahre in Vollzeit gepflegt und betreut. Die Auseinandersetzung mit der Krankheit, den Therapiemöglichkeiten, der Medizintechnik, dem Leben, der Vergänglichkeit und dem, was man maximal aus der verbliebenen Lebenszeit machen möchte und unter Berücksichtigung der Beeinträchtigungen noch kann, bilden in großen Teilen die emotionale und geistige Grundlage für das künstlerische Werk Picassolinas. Vor diesem Hintergrund initiierte Picassolina in Zusammenarbeit mit weiteren Betroffenen und deren Zugehörigen eine Hirntumor Selbsthilfegruppe Mittelhessen.
Aus dieser Selbsthilfegruppe ist mittlerweile der Verein „Hirntumor-Selbsthilfegruppe e.V.“ zur Unterstützung der Selbsthilfearbeit für Hirntumorpatienten. Die Künstlerin versteigert zu Gunsten dieses Vereins einige Kunstwerke. Und während der Workshops, die sie im Rahmen der Ausstellung anbietet, ist u.a. ein Workshop zusammen mit Gehirntumorerkrankten und Angehörigen geplant. Die in den Workshops entstehenden Arbeiten werden dann auch ausgestellt.
Schlagworte: Ausstellung, Galerie Neustädter, Picassolina