Premiere - ORLANDO

Stadttheater Gießen - Großes Haus
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Datum/Zeit
23.02.2019
19:30 - 21:30

Stadttheater Gießen - Großes Haus
Südanlage 1
35390 Gießen


Schauspiel-Adaption für das Stadttheater Gießen von Thomas Krupa | nach dem Roman von Virginia Woolf

aus dem Englischen von Melanie Walz

Die Schauspielproduktion ORLANDO erzählt nach Virginia Woolfs gleichnamigen Roman die phantastische Lebensgeschichte des jungen Orlando, der im Alter von 30 Jahren plötzlich zur Frau wird. Der Frage nach der Durchlässigkeit von Geschlechtergrenzen geht Thomas Krupa in großer Ernsthaftigkeit nach und knüpft dabei an heutige Debatten an. Premiere ist am 23. Februar 2019 am Stadttheater Gießen.

Sie gilt als eine der einflussreichsten feministischen Autorinnen der Weltliteratur und Vorreiterin der literarischen Moderne: Viriginia Woolf. In ihrem 1928 erschienenen Roman ORLANDO schlägt Virginia Woolf einen für sie bis dahin ungewöhnlich heiteren und leichten Ton an: Die gleichnamige Hauptfigur ihres Werkes wird als Mann im 16. Jahrhundert geboren, ist Geliebter der britischen Königin, hat eine Affäre mit einer russischen Prinzessin und landet als Gesandter in Konstantinopel. Dort verwandelt er sich nach einem siebentägigen Schlaf in eine Frau und findet sich plötzlich in einer völlig neuen gesellschaftlichen Rolle wieder …

Regisseur Thomas Krupa folgt den wichtigsten Handlungsstationen des Romans und seiner Figuren. Als zusätzliche Realitätsebene bringt er die Lebensgeschichte von Virginia Woolf ins Spiel. Darunter ihre schöpferische Fantasie als Schriftstellerin, die Rückschläge durch ihre psychische Erkrankung und ihre konfliktreiche Liebesgeschichte mit der Schriftstellerkollegin Vita Sackville-West, die klar erkennbar das Urbild der zwischen den Geschlechtern wandelnden Orlando-Figur ist.

Thomas Krupa hat für das Setting ein, den berühmten Abbey Road Studios in London nachempfundenes, Tonstudio erstellt. In diesem entsteht eine Hörbuchaufnahme des Orlando-Textes in dem Virginia (Carolin Weber), ihr Mann Leonard (Tom Wild) und ihre Kollegin Vita (Paula Schrötter) bei der gemeinsamen Arbeit aufeinandertreffen.

Vor jeder Vorstellung findet jeweils um 19.00 Uhr im Foyer des Stadttheaters ein kurzer Einführungsvortrag mit Produktionsdramaturgin Carola Schiefke statt. Dort erhalten Sie Hintergrundinformationen zu Virginia Woolf und ihrem Roman ORLANDO.

Weitere Vorstellungen:
23. Februar, 01., 22. März, 20. April, 03., 26. Mai, 08., 27. Juni | jeweils um 19.30 Uhr

Inszenierung und Bühne: Thomas Krupa | Kostüme: Monika Gora | Musik: Mark Polscher | Choreographie: Mamiko Sakurai | Dramaturgie: Carola Schiefke

Es spielen: Carolin Weber (Virginia), Mamiko Sakurai (Virginia II), Tom Wild (Leonard), Pascal Thomas (Harry), Johanna Malecki (Nell), Paula Schröter (Vita), David Moorbach (Pope)

Kartenvorverkauf: Haus der Karten


Biografische Informationen der Gäste:

Thomas Krupa (Inszenierung und Bühne) studierte Germanistik, Romanistik und Philosophie in Köln und Rom. Nach ersten Regiearbeiten in Göttingen, Basel, Meiningen und Dortmund war er von 1996-2000 Hausregisseur und Mitglied der Schauspieldirektion am Staatstheater Darmstadt. Seine für die EXPO 2000 entstandene Inszenierung von CHROMA von Werner Fritsch wurde 2001 zum Berliner Theatertreffen eingeladen. Von 2002 bis 2004 war Krupa spartenübergreifend Oberspielleiter am Theater Freiburg, dann bis 2006 Hausregisseur und Mitglied der künstlerischen Leitung. Seitdem arbeitete er als freier Regisseur für Schauspiel und Oper u.a. in Freiburg, Berlin, Karlsruhe, Essen, Düsseldorf, Frankfurt, München, Dortmund, Bonn und New York. Von 1996 bis 2005 unterrichtete er an der Hochschule für Musik und Darstellende Kunst in Frankfurt a. M. und an den Universitäten in Zürich und Freiburg. Seit 2011 ist er Mitglied der Deutschen Akademie der Darstellenden Künste. Mit seiner Inszenierung HOPPLA, WIR LEBEN! stellte er sich in der Spielzeit 2017/18 am Stadttheater Gießen vor.

Monika Gora (Kostüme) wurde in Niederbayern geboren und studierte von 1989–93 am Mozarteum Salzburg Bühnen- und Kostümbild bei Prof. Galleé und Prof. Kapplmüller. Es folgte ein Engagement als Bühnenbildassistentin am Schauspiel Essen. Seit 1995 arbeitet sie als freie Bühnen- und Kostümbildnerin. Eine sehr schaffensreiche Zeit mit über 130 Produktionen führte sie u.a. an das Theater Lübeck, die Staatstheater Oldenburg, Braunschweig, Mainz und Meiningen, das Schauspiel Essen, die Vereinigten Bühnen Krefeld/Mönchengladbach, die Oper Erfurt, die Stadttheater Bielefeld, Konstanz, Gießen und Oberhausen. Von 2007 bis 2010 war Monika Gora Ausstattungsleiterin am Theater Bremen sowie von 2010 bis 2017 Ausstattungsleiterin für Kostüm/Maske/Requisite bei den Bayreuther Festspielen. Dies beinhaltete die Leitung der Kostümabteilung und zusammen mit dem Chefmaskenbildner Alexander Gehs die Leitung der Maskenabteilung der Festspiele. Seit ihrer Wahl als Fachgruppensprechern der Kostümleiter sind Oliver Mölter und Monika Gora für die Gesellschaft der Theaterkostümschaffenden e.V. aktiv; seit Juni 2013 ist Monika Gora gemeinsam mit Angelika Laubmeier Vorstand der GTKos. In der Spielzeit 2017/18 entwarf sie am Stadttheater Gießen Bühne und Kostüme für SCHWANDA, DER DUDELSACKPFEIFER sowie die Kostüme für MIT EINEM NAMEN AUS EINEM ALTEN BUCH.

Mark Polscher (Musik) ist Komponist und Performer. Als Kind lernte er Klavier und Flöte, studierte Fagott, spielte als Saxophonist mit Jazz- und Rockbands in ganz Europa, leitete eigene Bands und Ensembles und unterrichtete an Musikschulen. Er gründete eine eigene Plattenfirma, realisierte Musik für TV Shows und wirkte als Studiomusiker bei zahlreichen Schallplatten- und Rundfunkaufnahmen mit. Seit 1987 werden seine Werke auf Tonträger veröffentlicht. Polscher studierte bei Joe Mubare und Karlheinz Stockhausen. Mark Polschers Werkverzeichnis umfasst Orchester- und Chorwerke, Musiktheater und Kammermusik so wie rein elektronische Werke und Klanginstallationen. Viele Stücke sind als szenische Musik mit elektroakustischer Aufführungspraxis konzipiert. Seit 1990 hat Polscher über 100 Theater- und Ballettmusiken komponiert und produziert. Die meisten dieser im Auftrag entstandenen Stücke liegen ebenso in einer konzertanten Fassung vor und finden sich im Repertoire internationaler Ensembles. Er ergänzt seine Konzert- und Studioarbeit durch Vorträge, Workshops und Aufsätze zur Musik. Seit 2013 konzertiert und veröffentlicht Polscher mit verschiedenen Formationen als Gitarrist und Synthesizerspieler sowie mit einer elektronischen Solo Performance, seit 2015 arbeitet er auch als Theaterregisseur. Zurzeit bereitet Polscher seine 9-teilige Installation Rückegasse für elektroakustisches Ensemble vor.

Mamiko Sakurai (Choreographie) absolvierte ihre Tanzausbildung an verschiedenen Schulen ihres Heimatlandes Japan, bevor sie 2009 ihren Abschluss an der Staatlichen Ballettschule Berlin erwarb. Es folgten Engagements u.a. am Staatstheater Braunschweig, an der Deutschen Oper Berlin sowie am Theater Plauen-Zwickau. Sie wirkte in dieser Zeit in Produktionen wie DON QUIJOTE und MACBETH von Eva-Maria Lerchenberg-Thöny sowie VALBARENA von Norbert Servos mit. Seit der Spielzeit 2011/12 ist sie festes Ensemblemitglied der Tanzcompagnie Gießen, wo Sie in letzter Zeit u.a. als Elle in Pascal Touzeaus FEUERVOGEL sowie als Lavinia in Tarek Assams TITUS ANDRONICUS zu erleben war.


Schlagworte: Bühne, Stadttheater, Theater
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