Datum/Zeit
22.05.2019 - 25.06.2019
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Vitos-Klinik, Pforte
Licher Str. 106
Gießen
Ausstellung der Dt. Gesellschaft für Psychiatrie und Psychotherapie, Psychosomatik und Nervenheilkunde in Verbindung mit der Stiftung Denkmal für die ermordeten Juden Europas und der Stiftung Topographie des Terrors
Eröffnung: Dienstag, 21. Mai 2019, 17:30 Uhr
Dauer: 22. Mai – 25. Juni 2019
Öffnungszeiten: Montag, Dienstag, Donnerstag bis Sonntag 12 – 18 Uhr | Mittwoch 10 – 15 Uhr | Gruppen nach Voranmeldung unter Tel. 0151-17202206
Eintritt frei
Ausstellungsort: Festsaal Vitos Gießen-Marburg – Licher Straße 106 – 35394 Gießen
Kranke und behinderte Menschen gehören zu den Verfolgten des Nationalsozialismus. Sie galten als Belastung für die deutsche »Volksgemeinschaft«. Bis zu 400.000 Menschen wurden ab 1934 gegen ihren Willen sterilisiert, mehr als 200 000 Menschen aus Heil- und Pflegeanstalten ermordet. Dies geschah inmitten der deutschen Gesellschaft, verantwortet von Psychiatern, Neurologen, Kinder- und anderen Fachärzten, von Verwaltungsfachleuten und Pflegekräften.
Die Ausstellung nimmt die Frage nach dem Wert des Lebens als Leitlinie. Sie erzählt die Geschichte von Ausgrenzung, Zwangssterilisationen und Massenmord, beschäftigt sich mit Opfern, Tätern, Tatbeteiligten und Opponenten und fragt schließlich nach der Auseinandersetzung mit dem Geschehen von 1945 bis heute.
Exemplarische Biografien ziehen sich durch die gesamte Ausstellung: In den Akten der Opfer werden die vielen verschiedenen Akteure fassbar, die an den Verbrechen beteiligt waren. Ihren Blicken auf Patienten werden deren eigene Äußerungen gegenübergestellt.
Begleitprogramm zur Ausstellung
Mittwoch, 29. Mai 2019, 18 Uhr: Auf der Suche nach den Gräbern der NS-„Euthanasie“: Die Opfer der Anstalt „Kalmenhof“ (Idstein)
Dr. Christoph Schneider, Kulturwissenschaftler, Frankfurt/M.
Donnerstag, 6. Juni 2019, 18 Uhr: „Außerdem war das Material … von einem ganz ungewöhnlichen Wert für die Wissenschaft“:
Die Krankentötungen und das Kaiser-Wilhelm-/Max-Planck-Institut für Hirnforschung in Berlin und Hessen, ca. 1937-1962
Dr. Sascha Topp, Max-Planck-Institut für Wissenschaftsgeschichte, Berlin
Donnerstag, 13. Juni 2019, 18 Uhr: Lebensunwerte Ballastexistenzen oder kreative Subjekte? Die Patientenmorde im Nationalsozialismus und ihre Opfer
Prof. Dr. Maike Rotzoll, Institut für Geschichte und Ethik der Medizin, Ruprecht-Karls-Universität Heidelberg
Dienstag, 18. Juni 2019, 18 Uhr: Die Tötungsanstalt Hadamar und die „Euthanasiemorde“ 1941-1945
PD Dr. Jan-Erik Schulte, Leiter der Gedenkstätte Hadamar
Montag, 24. Juni 2019, 18 Uhr: Finissage – Zur Bedeutung des Nationalsozialismus für die Psychiatrie heute
Podiumsdiskussion mit:
– Andreas Jung, Experienced Involvement / EX-IN Marburg
– Prof. Dr. Gerrit Hohendorf, Institut für Geschichte und Ethik der Medizin, Technische Universität München
– Prof. Dr. Michael Franz, Vitos Klinikum Gießen-Marburg
– Moderation: Prof. Dr. Volker Roelcke, Institut für Geschichte der Medizin, Justus-Liebig-Universität Gießen
Schlagworte: Ausstellungen, Filme & Vorträge