Datum/Zeit
15.11.2018
19:30
Stadtbibliothek
Berliner Platz 1 (Rathaus)
35390 Gießen
Lesung mit Rolf Schmidt (Bremen) und Marina Gust (Gießen)
Das Thema der Gießener Auswanderer-Gesellschaft bewegt Rolf Schmidt schon seit Jahren. Zwei Romane sind zu dem Thema aus seiner Feder im Isensee Verlag, Oldenburg, erschienen.
Der jetzt vorgelegte Band „Die Aufforderung“ schließt die Trilogie ab und hat die Zeit der Gründung der Gießener Auswanderer-Gesellschaft im Blick. Schauplätze sind Frankfurt, die Wetterau und der Vogelsberg, Schauplätze sind unter anderem Homberg/Ohm, Friedberg, Gießen und Nieder-Gemünden.
Um 1830 wird die Bespitzelung und Verfolgung demokratisch und liberal gesinnter Bürger durch die Staatsgewalt so unerträglich, dass viele Bürger für sich und ihre Kinder keine Zukunft in der hessischen Heimat mehr sehen. Über 500 Deutschland-Müde schließen sich in der „Gießener Auswanderer-Gesellschaft“ zusammen. Unter ihnen sind notleidende Handwerkerfamilien, verarmte Bauern, politisch Verfolgte und Revolutionäre, die nach dem gescheiterten Frankfurter Aufstand von 1833 aus Deutschland fliehen müssen. Sie schmieden Pläne für einen demokratischen, deutschen Staat in Amerika.
Amüsant und nahe an den Quellen geschrieben, erzählt der Roman „Die Aufforderung“ die Geschichte der Entstehung der Gießener Auswanderer-Gesellschaft, der Familien Follenius aus Gießen und Münch aus Nieder-Gemünden. Im Mittelpunkt steht Bettina, eine Adoptivtochter der Familie Münch, die es auch jugendlichen Leserinnen und Lesern erleichtert, sich in den historischen Zusammenhang hinein zu finden.
Und Rolf Schmidt öffnet auch Perspektiven in die Gedankenwelt junger Frauen, die, oftmals nur Nebenfiguren des politischen Geschehens, doch von dessen Auswirkungen existenziell betroffen waren.
Im Anschluss an die Lesung besteht noch die Gelegenheit, Fragen zum Entstehungsprozess der Auswanderer-Trilogie zu stellen und nach den historischen
Bezügen zu Gießen und dem Vogelsberg.
Eintritt frei
Schlagworte: Historisch, Lesung