Datum/Zeit
16.09.2016
19:30
Stadttheater Gießen - Großes Haus
Südanlage 1
35390 Gießen
Oper von Giuseppe Verdi | in italienischer Sprache mit deutschen Übertiteln
Die Musiktheatersaison 2016/17 am Stadttheater Gießen wird am 10. September mit einem Klassiker eröffnet: Verdis LA TRAVIATA bietet ein Panorama des menschlichen Gefühlsspektrums, dem sich kein Hörer entziehen kann.
In jugendlicher Überschwänglichkeit verliert der junge Alfredo Germont sein Herz an die schillernde Kurtisane Violetta. Die schöne Frau erwidert seine Gefühle – und doch ist beiden kein langes Glück beschert. Ihnen entgegen steht Alfredos Vater, der die nicht standesgemäße Beziehung seines Sohnes beenden will – und damit ein tragisches Ende einleitet. Dabei sind die Stunden der schwindsüchtigen Violetta gezählt.
Mit den beiden großen Mysterien der Menschheit beschäftigt sich Giuseppe Verdi in seiner Oper: Liebe und Tod. Er erweist sich mittels seiner Musik als feinsinniger Psychologe, der das Seelenleben aller Protagonisten differenziert ausleuchtet. Berühmte Nummern wie das jugendlich-überschwängliche Trinklied des Alfredo wechseln sich ab mit intimen, melancholischen Klängen, die bis heute berühren.
Als einen „Stoff unserer Zeit“ bezeichnete der Komponist die Geschichte um die „vom Weg Abgekommene“, die tragisch verliebte Prostituierte. Regisseur Starczewski und Ausstatter Lukas Noll nehmen sich diese Aktualität als Credo für ihre Inszenierung. Das Philharmonische Orchester wird von Verdi-Spezialist Michael Hofstetter dirigiert.
Weitere Vorstellungen: 3., 30. Oktober; 4. November; 3., 25. Dezember 2016; 13. Januar; 11. Februar; 8. April 2017 | jeweils 19.30 Uhr
- März 2017 | 15.00 Uhr
Musikalische Leitung: Michael Hofstetter | Inszenierung: Wolfram J. Starczewski | Bühne und Kostüme: Lukas Noll | Chorleitung: Jan Hoffmann | Licht: Kati Moritz | Choreographische Mitarbeit: Anthony Taylor | Dramaturgie: Matthias Kauffmann
Mit: Dorothea Maria Marx (Violetta Valery), Giuseppe Talamo (Alfredo Germont), Alexander Hajek (Giorgio Germont), Marie Seidler (Flora Bervoix), Michaela Wehrum (Annina), Clemens Kerschbaumer (Gastone), Matthias Ludwig (Baron Douphol), Tomi Wendt (Marquis d’Obigny), Aleksey Ivanov (Dottore Grenvil)
Chor und Extrachor des Stadttheater Gießen
Philharmonisches Orchester Gießen
Kartenvorverkauf: Theaterkasse
Biografische Informationen der Gäste
Wolfram J. Starczewski (Inszenierung) studierte Regie in Hamburg an der Universität und der Hochschule für Musik und Theater. Anschließend war er Regieassistent bei Nikolaus Harnoncourts und Jürgen Flimms Produktion von Monteverdis L’INCORONAZIONE DI POPPEA bei den Salzburger Festspielen, bei Flimms Inszenierung von Shakespeares KÖNIG LEAR am Thalia Theater in Hamburg und bei Claus Peymanns Uraufführung von TURRINIS ALPENGLÜHEN am Wiener Burgtheater. Als Regisseur arbeitete Starczewski u.a. am Thalia Theater in Hamburg, am Staatsschauspiel Dresden und am Theater der Stadt Heidelberg, wo er als Nachfolger von Stephan Kimmig auch Hausregisseur war. Zu seinen Inszenierungen zählen u.a. Shakespeares OTHELLO, Büchners WOYZECK, Edward Bonds DIE SEE, Marivaux’ DIE FALSCHE ZOFE, die Uraufführung von Robert Schneiders DRECK und seine eigene Dramatisierung von Baums DER ZAUBERER VON OZ. 2008 inszenierte er am Landestheater Niederbayern Mozarts LA CLEMENZA DI TITO, ein Jahr darauf ebendort Mozarts LE NOZZE DI FIGARO.
Am Stadttheater Gießen zeichnete Wolfram J. Starczewski für die Deutschsprachige Erstaufführung von Gerhild Steinbuchs NACH DEM GLÜCKLICHEN TAG, BAUMEISTER SOLNESS von Henrik Ibsen, Tennessee Willliams’ ENDSTATION SEHNSUCHT und Heinrich von Kleists PRINZ FRIEDRICH VON HOMBURG verantwortlich. Zuletzt inszenierte Starczewski Karl Schönherrs DER WEIBSTEUFEL und Laura Naumanns DEMUT VOR DEINEN TATEN BABY.
Die in Trier geborene Sopranistin Dorothea Maria Marx (Violetta Valery) studierte zunächst am Conservatoire de la Ville de Luxembourg Violine und Kammermusik und gehörte u.a. dem Weltorchester der Jeunesses Musicales an. Schon während ihres Gesangsstudiums bei Prof. Claudia Eder in Mainz sang sie verschiedene Partien an den Staatstheatern Mainz und Darmstadt. Sie erhielt mehrere Preise und Auszeichnungen, darunter Förderpreise der Kammeroper Schloss Rheinsberg, des Erika-Köth-Wettbewerbs, der Richard-Strauss-Gesellschaft, die Gutenberg-Plakette der Stadt Mainz sowie 2006 den Emmerich-Smola-Förderpreis des Landes Rheinland-Pfalz. Marx gastiert regelmäßig vor allem als Königin der Nacht an verschiedenen Theatern wie am Staatstheater am Gärtnerplatz in München und am Staatstheater Oldenburg. Von 2003 bis 2006 gehörte sie dem Ensemble des Landestheaters Linz an.
Giuseppe Talamo (Alfredo Germont) wurde in Neapel geboren und absolvierte sein Studium am Konservatorium G. Martucci in Salerno bei Giuliana Valente. Danach setzte er sein Studium am Konservatorium G. Frescobaldi in Ferrara bei Mirella Freni fort und nahm an Meisterklassen bei Katia Ricciarelli und Renato Bruson teil.
In der Folge wurde er Preisträger verschiedener Wettbewerbe und gewann u. a. den Enrico-Caruso-Preis im Concorso San Remo und den ersten Preis beim Mario-Lanza-Gesangswettbewerb.
Zu seinem Repertoire zählen Partien wie Nemorino (L’ELISIR D’AMORE), Rodolfo (LA BOHÈME), Alfredo (LA TRAVIATA), Pinkerton (MADAME BUTTERFLY) und Ismaele (NABUCCO). 2013 sang er mit großem Erfolg Macduff (MACBETH) an der Opéra National de Lorraine in Nancy, den Duca (RIGOLETTO) sowie Ismaele am Teatro dell’Opera in Rom unter der Leitung von Riccardo Muti. 2014 gestaltete er u. a. den Alfredo in Bern und nahm in der Rolle des Michelino an der Uraufführung von Il Medico die Pazzi von Giorgio Battistelli teil.
Alexander Hajek (Giorgio Germont) absolvierte sein Gesangsstudium an der renommierten Juilliard School in New York bei Daniel Ferro. Studienergänzend besuchte er Meisterkurse u.a. bei Edith Wiens, Gerald Moore, Neil Shicoff und Sherill Milness. Alexander Hajek ist Preisträger zahlreicher Gesangswettbewerbe wie dem Licia Albanese Wettbewerb, dem Liederkranz Wettbewerb und wurde mit dem George-London-Preis ausgezeichnet.
Erste Bühnenerfahrungen sammelte der junge Bariton in Opernproduktionen der Juilliard Opera, wo er u.a als Leporello in DON GIOVANNI, als Harlekin in ARIADNE AUF NAXOS, als Hidraot in ALMIRA und als Hans Scholl in der Nordamerikanischen Erstaufführung von Maxwell Davis‘ KOMMILITONEN! zu erleben war.
Im Anschluss an sein Studium war Hajek Mitglied im Opernstudio der Canadian Opera in Toronto, darauf folgte ein Engagement an die Semperoper Dresden. Gastengagements führten ihn als Melot in TRISTAN UND ISOLDE sowie als Ottokar in DER FREISCHÜTZ an die Staatsoper Stuttgart. Als nunmehr freischaffender Künstler übernahm Alexander Hajek den Lieutenant Gordon in SILENT NIGHT an der Opéra de Montreal und kehrte als Antonio in LE NOZZE DI FIGARO nach Dresden zurück, eine Rolle mit der er auch beim Savonnlinna Opera Festival 2015 zu hören war. Konzertverpflichtungen führten Hajek in Werken von Bach, Händel, Mozart und Brahms bis an die New Yorker Carnegie Hall.
Schlagworte: Bühne, Musik, Stadttheater, Theater