Datum/Zeit
16.03.2019
19:30 - 22:00
Stadttheater Gießen - Großes Haus
Südanlage 1
35390 Gießen
Österliches zur Fastenzeit
LA RESURREZIONE – Die Auferstehung – Oratorium von Georg Friedrich Händel | in italienischer Sprache mit deutschen Übertiteln
Georg Friedrich Händels packendes Frühwerk LA RESURREZIONE – Die Auferstehung beleuchtet am Stadttheater Gießen die Frage, was genau zwischen Karfreitag und Ostern geschah. Den dramatischen Wettkampf zwischen Engeln und Luzifer um das christliche Auferstehungswunder bringt die Gießener Inszenierung in die Gegenwart, zu erleben ab dem 16. März 2019.
Mit nur 23 Jahren schuf Georg Friedrich Händel im Jahr 1708 sein Werk, das zentrale religiöse und philosophische Fragen mit musikalischer Experimentierfreude in Form von berührenden Arien und dramatischen Ensembles verbindet. Auf mehreren Ebenen werden die Höllenfahrt Jesu und die irdische Wirkung dieses Ereignisses auf der Bühne dargestellt.
Mit einer kritischen Befragung der biblischen Botschaft setzen Regisseur Balázs Kovalik und Generalmusikdirektor Michael Hofstetter ihre künstlerische Zusammenarbeit fort. Nach EIN HERBSTMANÖVER, AGRIPPINA sowie DER MISSLUNGENE BRAUTWECHSEL begeben sie sich nun in LA RESURREZIONE auf die Spuren der christlichen Ostergeschichte.
Der Tod und die Auferstehung Jesu Christ bilden die Grundlage der Inszenierung, die Kovalik in die Gegenwart bringt. Es wird der Frage nachgegangen was passiert, wenn ein geliebter Mensch stirbt. Wie gehen die Beteiligten damit um, was passiert mit ihrem Glauben und was bedeutet der Tod für jeden Einzelnen? Denn so individuell die Menschen selbst sind, so sind es auch ihre Reaktionen über einen aufgebahrten Leichnam oder Begegnungen mit anderen Trauernden beim Leichenschmaus.
Als eine Reise aus der Dunkelheit ins Licht zeigt sich das von Sebastian Ellrich entwickelte Bühnenbild, für den barocken Klang zeichnet das Philharmonische Orchester Gießen verantwortlich.
In der Rolle des Angelo debütiert Samuel Mariño. Francesca Lombardi Mazzulli, die auch als Gräfin Almaviva in LE NOZZE DI FIGARO zu sehen ist, spielt Maddalena während Grga Peroš als Lucifero zu erleben ist. In weiteren Rollen sind Marie Seidler als Cleofe, Aco Bišćević als Giovanni und Kyung Jae Moon als Corista zu erleben.
Weitere Vorstellungen: 24. März, 12. April, 12. und 30. Mai, 13. Juni | jeweils um 19.30 Uhr
23. Juni 2019 | 15.00 Uhr
Musikalische Leitung: Michael Hofstetter | Inszenierung: Balázs Kovalik | Bühne und Kostüme: Sebastian Ellrich | Dramaturgie: Julia Schinke
Es singen und spielen: Samuel Mariño (Angelo), Francesca Lombardi Mazzulli (Maddalena), Marie Seidler (Cleofe), Aco Bišćević (Giovanni), Grga Peroš (Lucifero), Kyung Jae Moon (Corista)
Mit: Philharmonisches Orchester Gießen
Kartenvorverkauf: Haus der Karten
Biografische Informationen der Gäste
Balázs Kovalik (Inszenierung) wurde in Budapest geboren und studierte Regie an der Bayerischen Theaterakademie in München, wo er u.a. im Prinzregententheater HERZOG BLAUBARTS BURG inszenierte; diese Produktion war in der Folge auch am Opernhaus Kairo zu sehen. Er inszenierte u.a. am Nationaltheater in Szeged und am Opernhaus Bergen (TURANDOT), am Staatstheater Schwerin, beim Miskolc Opernfestival (EUGEN ONEGIN), an der Bayerischen Staatsoper (DIE TRAGÖDIE DES TEUFELS), der Oper Bonn (KATJA KABANOWA), der Staatsoper Hannover (DIE LIEBE ZU DEN DREI ORANGEN), der Staatsoper Berlin (DIE VERKAUFTE BRAUT) sowie immer wieder am Ungarischen Nationaltheater Budapest (u.a. LE GRAND MACABRE, PETER GRIMES, THE TURN OF THE SCREW). Zwischen 2007 und 2010 hatte er die Künstlerische Leitung der Ungarischen Staatsoper inne und machte mit Inszenierungen von ELEKTRA, FIDELIO, XERXES und Jozsef Saris’ SONNENFINSTERNIS auf sich aufmerksam.
Zu seinen jüngsten Arbeiten zählen LE NOZZE DI FIGARO am Staatstheater Braunschweig, IL TROVATORE am Staatstheater Nürnberg, DIE FRAU OHNE SCHATTEN und TURANDOT an der Oper Leipzig sowie PETER GRIMES am Münchner Staatstheater am Gärtnerplatz. Seit 2012 leitet er an der Bayerischen Theaterakademie August Everding den Master-Studiengang Musiktheater/Operngesang. Am Stadttheater Gießen setzt er 2019 mit LA RESURREIONIE – Die Auferstehung, nach EIN HERBSTMANÖVER, AGRIPPINA sowie DER MISSLUNGENE BRAUTWECHSEL, seine künstlerische Zusammenarbeit mit GMD Michael Hofstetter fort.
Sebastian Ellrich (Bühne und Kostüme) wurde in Magdeburg geboren und begann seine künstlerische Laufbahn als Kostümbildassistent an verschiedenen Bühnen, für die er sehr bald eigene Entwürfe realisierte. Seit 2004 arbeitet er als Kostüm- und Bühnenbildner bundesweit für Oper, zeitgenössischen Tanz und Schauspiel, u.a. am Schauspiel Köln, Oper Leipzig, Deutsche Oper am Rhein Düsseldorf/Duisburg, Staatstheater Nürnberg, Staatstheater Mainz, Kampagnagel Hamburg, Sophiensäle Berlin, Prinzregententheater München, Schauspiel Frankfurt. Enge zusammenarbeiten verbinden Sebastian Ellrich im Schauspiel mit Jürgen Kruse und Nora Bussenius, in der Oper mit Joan Anton Rechi und Balázs Kovalik und im Tanz mit Florian Bilbao, Mercedes Appugliese und Jochen Roller. Seit 2011 widmet sich Sebastian Ellrich zudem seinem eigenen Prêt-à-porter-Label und zeigt seine Kreationen regelmäßig auf der Berliner Fashion Week.
Samuel Mariño (Angelo) Jahrgang 1993, stammt aus Venezuela. In seiner Heimat erhielt der Countertenor mit der Stimmlage Sopran zunächst Klavierunterricht am Simon Bolivar National Conservatory, studierte Ballett am Teresa-Carreño-Theater und sang in mehreren Chören. Seine weitere musikalische Ausbildung erhielt er an der National Art University in Caracas. Als Sopranist der Camerata Baroca in Caracas entdeckte er seine Leidenschaft für Barockmusik und arbeitete u. a. mit Gustavo Dudamel, Helmuth Riling und Theodore Kuchar. Um diese Spezialisierung zu intensivieren, begann er ein Studium in Paris bei Nicole Fallien. Regelmäßig wird er auch von Barbara Bonney in Salzburg unterrichtet. Sein Repertoire umfasst bereits zahlreiche Opern, Oratorien und Kantaten von Monteverdi, Händel, Porpora, Vivaldi, Hasse, Mozart und Salieri. Die Partie des Alessandro in G. F. Händels BERENICE bei den Händel-Festspielen 2018 in Halle war sein szenisches Debüt auf der Opernbühne.
In Europa ist Samuel Mariño bereits vielfach als Solist in Erscheinung getreten. Im Juni 2017 hat er den Preis für Interpretation beim internationalen Gesangswettbewerb der Opera de Marseille gewonnen; in Deutschland wurde er im gleichen Jahr mit dem Publikumspreis des Wettbewerbs „Neue Stimmen“ ausgezeichnet. Mariño ist außerdem Gründer des Ensemble Teseo, das sich der Wiederentdeckung alter Musik widmet. Samuel Mariño wird in dieser Spielzeit u.a. in G. F. Händels LA RESURREZIONE zu erleben sein.
Francesca Lombardi Mazzulli (Maddalena) absolvierte ihr Gesangsstudium am Konservatorium G. Verdi in Mailand sowie mit Auszeichnung am Konservatorium G. Frescobaldi in Ferrara bei Mirella Freni. Seit 2005 ist sie als Solistin für Konzert und Oper mit Schwerpunkt im barocken Repertoire und der historischen Aufführungspraxis gefragt und debütierte an führenden Theatern der Lombardei, im Teatro Dal Verme in Mailand, dem Rossini Theater von Pesaro sowie dem Donizetti Theater von Bergamo. International gastierte sie u.a. mit den Titelpartien in ROSINDA und ARTEMISIA (Cavalli) in Bayreuth, Hannover, Montpellier und Vantaa sowie als Aquilio (ADRIANO IN SIRIA von Pergolesi) beim Festival Pergolesi Spontini und beim Barockmusik-Festival von Beaune. Weitere Festivaleinladungen führten sie u.a. zu den Innsbrucker Festwochen der Alten Musik, zum Barock-Festival in Rom, zur Styriarte in Graz sowie zum Vercelli Festival in Bologna. In Bergamo war sie anlässlich der Verleihung des Donizetti-Preises an Luciano Pavarotti zu hören, dessen Schülerin sie von 2006 bis 2007 war. Mit der Accademia Bizantina verbindet sie eine rege Zusammenarbeit, mit dieser konzertierte sie u.a. beim Musikfest Bremen, dem Festival von Ravenna sowie bei Le Feste di Apollo in Parma. Ferner gastiert sie regelmäßig mit dem Barock-Ensemble von Limoges, dem Ensemble La Venexiana und dem belgischen Barockensemble BʼRock, mit dem sie u.a. im Concertgebouw in Brügge, dem Muziekgebouw in Amsterdam sowie dem Palladium in Rom auf dem Podium stand. Jüngst debütierte sie u.a. beim Maggio Musicale Fiorentino als Amore (L’INCORONAZIONE DI POPPEA) in der Regie von Pier Luigi Pizzi, am Teatro San Carlo in Neapel in Domenico Sarros ACHILLE IN SCIRO unter der Stabführung von Alessandro De Marchi, als Oberto in Händels ALCINA am Theatro Real Madrid, als Ersilia in Vivaldis ORLANDO FINTO PAZZO an der Seoul National Opera und interpretierte bei den Innsbrucker Festwochen der Alten Musik die Partie der Juno in Cavallis LA CALISTO. Zahlreiche Arbeiten für Tonträger und Funk runden ihre Karriere ab.
Wiederholt war sie am Stadttheater Gießen unter GMD Michael Hofstetter zu Gast, so in der Titelpartie von MIRANDOLINA, als Formosa (DER MISSLUNGENE BRAUTWECHSEL), als Vitellia (LA CLEMENZA DI TITO), als Fiordiligi (COSÌ FAN TUTTE) sowie als Donna Elvira (DON GIOVANNI). In der Spielzeit 2018/19 interpretiert sie u.a. die Gräfin in LE NOZZE DI FIGARO.
Aco Bišćević (Giovanni) studierte Gesang und Cembalo am Mozarteum in Salzburg. In seinem Heimatland Slowenien leitete er den Kammerchor Aeternum, mit dem er 2005 beim slowenischen Staatswettbewerb einen Preis als Nachwuchschorleiter gewann; zudem gewann er erste Preise als Begleiter an Klavier, Cembalo und Orgel. In jüngster Zeit arbeitete er mit bekannten Musikern wie Irena Grafenauer, Mate Bekavac, Davide Lattuada und Joanna Kamenarska. Nach intensiver Chortätigkeit im Salzburger Bachchor und dem Arnold Schönberg Chor unter Nikolaus Harnoncourt und Claudio Abbado debütierte Bišćević als Triquet in EUGEN ONEGIN (2009) am Mozarteum Salzburg. 2013 war er Teil des Young Singers Project der Salzburger Festspiele und wirkte dort mit u.a. bei Mozarts ZAUBERFLÖTE sowie der ENTFÜHRUNG AUS DEM SERAIL für Kinder.
Desweiteren interpretierte er u.a. den Amoretto in ORFEO ED EURIDICE von Johann Joseph Fux (2010), Acis in ACIS UND GALATEA am Prinzregententheater München (2011), Mercure in CASTOR ET POLLUX an der Komischen Oper Berlin (2014). Im Februar 2015 debütierte er an der Mailänder Scala in DIE SOLDATEN unter Ingo Metzmacher. Im Frühling 2015 sang er den Evangelisten in London, Salzburg und in Thüringen unter der Leitung von Vittorio Ghielmi. Im Oktober 2015 trat er in Prag auf als San Macario in der ersten modernen Aufführung von J. A. Hasses Oratorium SANT’ELENA AL CALVARIO.
Am Stadttheater Gießen sang Aco Bišćević in der Spielzeit 2015/16 die Rolle des Triquet in EUGEN ONEGIN sowie in KRONOS & KAIROS. In der Spielzeit 2018/19 ist er als Giovanni in Händels LA RESURREZIONE – Die Auferstehung zu erleben.
Kyung Jae Moon (Corista) stammt aus Seoul, Süd-Korea. Von 2005-2012 studierte er dort an der Myongji Universität sowie an der Sejong Universität Bachelor of Music mit dem Hauptfach Gesang bei Insoo Kim. Seit 2015 studiert er an der Hochschule für Musik Mainz im Masterstudiengang Gesang bei Andreas Karasiak. Im Jahr 2011 konzertierte Kyung Jae Moon mit dem Sejong Orchestra. Im Jahr 2013 war er an der Hochschule für Musik Mainz als Graf Almaviva in LE NOZZE DI FIGARO von Mozart zu hören. Im Jahr 2016 war er am Staatstheater Mainz als Marullo in RIGOLETTO von Verdi und bei den Schwetzinger Festspielen als Giacutte in VEREMONDA von Cavalli zu hören. Im Jahr 2015 war er Stipendiat des Richard-Wagner-Verbandes Wiesbaden e.V. Seit der Spielzeit 2015/16 ist er Mitglied des Jungen Ensembles am Staatstheater Mainz. 2016/17 war er dort in A MIDSUMMER NIGHT’S DREAM von Britten unter Regie von Niklaus Helbling zu hören. In Gießen ist er in der Spielzeit 2018/19 als Antonio in LE NOZZE DI FIGARO zu sehen.
Schlagworte: Bühne, Musik, Ostern, Stadttheater