Datum/Zeit
15.12.2017
20:00
Pankratiuskapelle
Georg-Schlosser-Str. 7
35390 Gießen
Judas trifft Stadt
JUDAS- Monolog von Lot Vekemans | Deutsch von Eva Pieper und Christine Bais | Eine Kooperation mit der Evangelischen Stadtkirchenarbeit
Er ist der Prototyp des Verräters: In JUDAS kommt die sprichwörtlich gewordene Bibelfigur nach zweitausend Jahren nun selbst zu Wort. Ab dem 15. Dezember werden die ZuschauerInnen in der Gießener Pankratiuskapelle auch mit dem Judas in sich selbst konfrontiert.
Für 30 Silberlinge lieferte Judas Jesus an die Hohenpriester aus. Bis heute gibt es zahlreiche Spekulationen über seine Motive. War er ein Verräter aus Habgier und Enttäuschung? Hatte er Zweifel am Glauben und am Messias? Oder war seine Tat die nötige Vollendung der Heilsverheißung?
Regisseur Christian Lugerth nutzt das besondere Spannungsverhältnis zwischen dem gefeierten Text der niederländischen Dramatikerin Lot Vekemans, der mythologisierten Figur und der Pankratiuskapelle, die Darsteller Pascal Thomas für sich erobert. Dabei kommt die Frage auf: Gäbe es diesen Kirchenraum ohne Judas überhaupt? Wenn sich Judas Iskarioth gerade hier als Theaterfigur direkt an das Publikum richtet, dann fordert dies verstärkt dazu auf, ihn als Mensch zu betrachten, mit all den Facetten eines vielschichtigen Charakters jenseits der Legendenbildung. Unterstützt wird Pascal Thomas von Christian Keul, der als Organist, aber auch als Anspielpartner auftritt.
Mit JUDAS steht eine weitere Produktion des Stadttheater Gießen ganz unter dem Spielzeitmotto THEATER TRIFFT STADT. Mit der Evangelischen Pankratiusgemeinde (Georg-Schlosser-Straße 7, Gießen) gewinnt das Theater einen Gießener Kirchenraum als Spielort.
Weitere Vorstellungen:
- Dezember 2017
- Januar 2018 | im Anschluss – nachgefragt
- Januar 2018
jeweils um 20.00 Uhr | Evangelische Pankratiuskapelle Gießen
Inszenierung: Christian Lugerth, Dramaturgie: Monika Kosik
Mit: Pascal Thomas, Christian Keul
Kartenvorverkauf: Haus der Karten
Biografische Informationen:
Christian Lugerth (Inszenierung), 1956 geboren am Bodensee, arbeitet seit 1982 als Schauspieler (u. a. in Köln, Bonn, Düsseldorf, Münster, Basel, Tübingen, Rostock, Innsbruck, Mainz und Gießen) und seit 1995 als Regisseur (u. a. in Nürnberg, Kiel, Konstanz, Freiburg und Gießen). Von 2001 bis 2006 war Lugerth festes Ensemblemitglied am Stadttheater Gießen. Seit 2009 gastiert er hier regelmäßig, vornehmlich als Regisseur. Er inszenierte u.a. NORD – OST, LENZ – FRAGMENTE, die Familienstücke DIE WEIHNACHTSGANS AUGUSTE und ANTON DAS MÄUSEMUSICAL sowie im taT ERKLÄRT PEREIRA und PATENTÖCHTER. Parallel dazu inszeniert er regelmäßig in Freiburg und Kiel. In der Spielzeit 2017/18 ist am Stadttheater Gießen weiterhin seine Inszenierung RIO REISER – KÖNIG VON DEUTSCHLAND zu sehen; darüber hinaus musiziert Christian Lugerth mit seiner Band „LahnDylanKreis“ auf der Bühne des taT.
Pascal Thomas (Judas) wurde im unterfränkischen Alzenau geboren. Sein Schauspielstudium in Frankfurt am Main schloss er 2008 ab. Im Anschluss war er von 2008 bis 2011 festes Ensemblemitglied am Landestheater Eisenach und spielte auch am Staatstheater Meiningen. Er spielte dort u.a. Rollen wie Paul in WAS HEIßT HIER LIEBE? (Inszenierung: Ansgar Haag), den Schreiber Wilhelm in THE BLACK RIDER (Inszenierung: Gabriel Dìaz), Valerio in LEONCE UND LENA, Hämon und den Wächter in der anouilhschen ANTIGONE (beides in der Inszenierung von Sebastian Wirnitzer) und die Titelrolle in EGMONT (Inszenierung: Rudolf Frey), womit 2012 die Duisburger Akzente eröffnet wurden. 2009 gastierte er am Staatstheater Darmstadt in der Darmstädter Mundart-Lokalposse DATTERICH von Ernst Niebergall (Inszenierung: Michael Quast/Sarah Groß). Außerdem gehört er zum Ensemble von BAROCK AM MAIN in Frankfurt, wo er zuletzt neben Michael Quast in der Titelrolle in der hessischen Version von Molières MONSIEUR DE POURCEAUGNAC zu sehen war, nämlich als der Herr von Wutzebach. Seit der Spielzeit 2011/2012 gehört er zum festen Ensemble des Stadttheaters Gießen. Hier war er u.a. als Jan in DIE FETTEN JAHRE SIND VORBEI, als KLEINER PRINZ, als Cliff Bradshaw in CABARET, als Clyde in CLYDE UND BONNIE, als Cassio in OTHELLO, als Duperret in DIE VERFOLGUNG UND ERMORDUNG JEAN PAUL MARATS, als Jonas in NULLEN UND EINSEN, als Monteiro Rossi/Dr. Cardoso in ERKLÄRT PEREIRA, als Nick Carraway in DER GROSSE GATSBY, als Großvater/Grille/Asiatin in DER GOLDENE DRACHE, als Sigismund Sülzheimer im WEIßEN RÖSSL, als Theseus/Hämon im Doppelabend ÖDIPUS AUF KOLONOS/ANTIGONE, als Rabe Abraxas in DIE KLEINE HEXE, als Christian in FEGEFEUER IN INGOLSTADT sowie als Finn Tomason in DIEBE zu sehen.
Christian Keul (Orgel) wurde 1979 geboren und studierte Schulmusik und Germanistik in Frankfurt a.M. Seither ist er als freischaffender Musiker und Musikpädagoge tätig. Er hat Lehraufträge für Klavier, Bass und Ensemblearbeit an den Musikhochschulen Mainz und Frankfurt inne und arbeitet als Klavier- und Basslehrer an verschiedenen Musikschulen. Neben der Realisation eigener Bandprojekten verschiedenster Stilistiken (beispielsweise der Band „Captain Overdrive“, die 2004 mit dem Deutschen Rockpreis ausgezeichnet wurde), ist er regelmäßig als Musiker, musikalischer Leiter und Korrepetitor bei verschiedensten Produktionen am Hessischen Landestheater Marburg, am Staatstheater Wiesbaden und am Landestheater Eisenach tätig. Am Stadttheater Gießen ist er als Kai Sichtermann in RIO REISER – KÖNIG VON DEUTSCHLAND zu erleben und übernimmt in der Spielzeit 2017/18 die musikalische Leitung der Produktion EINE SOMMERNACHT.
Schlagworte: Bühne, Stadttheater, Theater