Premiere - JAGEN (UA)

Kleines Haus (Stadttheater Gießen)
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Datum/Zeit
29.11.2019
20:00

Kleines Haus (Stadttheater Gießen)
Ostanlage 43
35390 Gießen


Mystischer Tanzabend in der taT-studiobühne 

JAGEN (UA) – Tanzabend von Olga Labovkina | Musik von Dodóma

Mystisches Tanztheater über menschliche Krisen und zwielichtige Gestalten: Inspiriert von Arthur Millers berühmtem Drama DIE HEXENJAGD setzt sich die weißrussische Choreographin Olga Labovkina in dem neuen Tanzabend JAGEN (UA) mit der Tanzcompagnie Gießen assoziativ mit den Motiven des Verfolgens und Flüchtens auseinander. Premiere ist am Freitag, den 29. November um 20 Uhr in der taT-studiobühne.

Existenzielle Ängste und getriebene Seelen auf der Flucht vor einem Schatten, ausgedrückt durch eine mit Witz und Absurdität angereicherte poetisch-dynamische Bewegungssprache: Zusammen mit dem Ensemble untersucht Olga Labovkina den fragilen Moment, in dem sich Menschen unter Druck für etwas entscheiden müssen und reflektiert die sozialen Mechanismen, die Verfolgung und psychischen Stress auslösen können. Gefangen in imaginativen undurchdringlichen Mauern aus Unwahrheit und Missverstehen interagieren sechs Tänzerinnen und Tänzer mit Katharina Andes’ trickreicher Rauminstallation, wobei ihr feinfühliges Kostümdesign die beklemmende Atmosphäre mildert. Das Musikerkollektiv Dodóma liefert dazu einen Klangteppich zwischen melodischer Instrumentalmusik und Sounddesign.

DIE HEXENJAGD („The Crucible“) beschreibt anhand historischer Ereignisse aus der Siedlungsgeschichte Nordamerikas, wie zur Zeit der Hexenverfolgung Staatsgewalt und religiöser Fanatismus eine gefährliche Verbindung eingehen. Kontrollwahn und falsche Anschuldigungen erzeugen eine Gesellschaft der Angst, die Folter und Mord zum Wohle des Zusammenhalts legitimiert. Als Allegorie auf die politische Jagd nach „systemuntreuen Kommunisten“ in den USA der 1950er Jahre gilt Millers Werk als zentral im Kanon der amerikanischen Dramenliteratur und zeigt sich angesichts erstarkendem Populismus, Mobbing, Hass und Hetze im Internet als zeitlos aktuell.

weitere Vorstellungen: 12. Dezember 2019; 1. u. 17. Januar 2020

Choreographie: Olga Labovkina | Bühne und Kostüme: Katharina Andes | Dramaturgie: Johannes Bergmann

 

Tänzerinnen: Caitlin-Rae Crook / Maria Adriana Dornio / Marine Henry

Tänzer: Jeremy Curnier / Sven Krautwurst / Floriado Komino

Kartenvorverkauf: Haus der Karten


Biografische Informationen der Gäste

Olga Labovkina (Choreographie) arbeitet zum ersten Mal mit der Tanzcompagnie Gießen zusammen. Sie ist Choreographin, Tänzerin und Performerin und arbeitet spartenübergreifend in den Bereichen Zeitgenössischer Tanz, Visual Art, Movement Theatre und Performance.

Nach einer ersten Ausbildung im Fach Choreographie an der Staatlichen Hochschule der Künste in Hrodna (Weißrussland) war sie von 1999 bis 2002 zunächst Mitglied der Tanzcompagnie TAD. Ihre ersten choreographischen Arbeiten wurden seit 2002 u. a. auf Festivals wie dem „International Festival of Modern Choreography IFMC“ (Weißrussland) aufgeführt und mehrmals prämiert. Seit 2007 arbeitet sie beim IFMC zusätzlich als Pädagogin und Kuratorin. 2008 gründete sie in Minsk ihre eigene Tanztheatercompagnie KARAKULI, mit der sie u.a. in Brest, Stockholm und Bologna auftrat. 2013 erhielt sie an der Vaganova-Ballett-Akademie in St. Petersburg einen M.A. im Studiengang „Scientific-creative laboratory of the composition of modern forms of dance”. 2017 gewann sie den Wettbewerb CONTEXT. Diana Vishneva (Moskau/St.-Petersburg) als beste Nachwuchschoreographin. Künstlerresidenzen erhielt sie darüber hinaus am KORZO Art Production Center Den Haag, in Vitlycke – Center for Performing Arts (Schweden), am Zentrum für Kunst und Urbanistik Berlin, am Ponec Theatre in Prag sowie an der Zürcher Hochschule der Künste.

Katharina Andes (Bühne und Kostüme) wurde in Osnabrück geboren und studierte Mode-Design an der Fachhochschule Bielefeld für Gestaltung. 2015 gewann sie am Luzerner Theater den internationalen Mode- und Kostümwettbewerb Prix Just au Corps. Modekollektionen präsentierte sie u. a. in Form eines Tableau Vivant auf der Fashion Week Paris und Fashion Week Berlin. Kuratorische Arbeiten sowie Einzelausstellungen waren im Rahmen des Heidelberger Stückemarkts am Theater und Orchester Heidelberg zu sehen. In inter- und transdisziplinären Design- u. Künstlerkollektiven zeichnet sie mitverantwortlich für die Entstehung von Szenographien, Ausstellungskonzepten, Fotoserien, Musikvideos, Modenschauen oder Klangperformances auf Theaterfestivals oder auch auf der Mailänder Möbelmesse.

Assistenzen im Bereich Kostüm- und Bühnenbild führten Katharina Andes u.a. an die Oper Wuppertal, wo sie mit Rimini Protokoll an PLAY EUROPEAS I & II von John Cage arbeitete, und ins Team von Bernhard Mikeska für die szenische Installation IN DEINEM PELZ. Als Kostüm- und Bühnenbildnerin arbeitete sie am Luzerner Theater, am Theater und Orchester Heidelberg, am Landestheater Tübingen sowie mit der Dance Company Nanine Linning und dem Tanztheater Gregor Zöllig. Sie schuf die Kostüme für PERFEKT I UNPERFEKT und TANZPUR am Ballett Theater Pforzheim, wo sie mit den Choreographen Guido Markowitz, Damian Gmür und Edan Gorlicki zusammenarbeitete. Zuletzt verantwortete sie das Kostümbild für TANZWÄRTS! WANDERER am Staatstheater Braunschweig. Nach der Neueinstudierung von Henrietta Horns AUFTAUCHER in der Spielzeit 2017-18 ist das Bühnen- und Kostümbild für den Tanzabend JAGEN ihre zweite Zusammenarbeit mit der Tanzcompagnie Gießen/Stadttheater Gießen.


Schlagworte: Bühne, Stadttheater, Theater
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