Heute aber soll Geschichte entstehen

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Datum/Zeit
22.11.2018
18:15

Margarete-Bieber-Saal
Ludwigstr. 34
Gießen


Das Bühnenbild der Pantomime Sardanapal (1908) im Zeichen des Bühnenhistorismus

Vortrag von Valeska Hartmann über historische Ballett-Pantomime Sardanapal

Auf Einladung der Hein-Heckroth-Gesellschaft Gießen e. V. und des Instituts für Kunstgeschichte der Justus-Liebig-Universität Gießen hält die Kunsthistorikerin und Beleuchtungsmeisterin Valeska Hartmann (Marburg) am Donnerstag, dem 22. November, um 18.15 Uhr, einen Vortrag mit dem Titel „Heute aber soll Geschichte entstehen“. Das Bühnenbild der Pantomime Sardanapal (1908) im Zeichen des Bühnenhistorismus.

Zum Inhalt: Die Ballett-Pantomime Sardanapal ist ein Musterbeispiel für die populärwissenschaftliche Aufbereitung archäologischer Erkenntnisse auf der deutschen Opernbühne. Uraufgeführt auf allerhöchsten Befehl Kaiser Wilhelms II. am 1. September 1908 am Königlichen Opernhaus in Berlin, sollte die Pantomime das durch die griechische Historiographie geformte Bild eines lasterhaften und luxusversessenen Despoten korrigieren und die legendäre Figur des vorletzten Großkönigs des Assyrischen Reiches rehabilitieren. Mit dem Entwurf des Bühnenbildes wurde kein Geringerer als der Leiter der durch die Deutsche Orient-Gesellschaft finanzierten Ausgrabungen in Assur, der Archäologe und Architekt Walter Andrae (1875-1956), betraut. Die Absicht, eine authentische antike Welt auf der Opernbühne zu vergegenwärtigen, ging so weit, dass Ausstattungsstücke dieser Pantomime nach dem Ende der Spielzeit in die Sammlung der Königlichen Museen in Berlin aufgenommen wurden. Die Ballett-Pantomime Sardanapal ist der Höhepunkt eines akademischen Bühnenhistorismus, der der zeitgenössischen kunst- und theaterästhetischen Debatte diametral entgegenstand.

Der Vortrag ergänzt die Aktivitäten der Hein-Heckroth-Gesellschaft, die kulturinteressierten Gießenern durch den Hein-Heckroth-Bühnenbildpreis bekannt ist. Die gemeinsame Veranstaltung mit dem Institut für Kunstgeschichte schafft eine Gelegenheit, Stadt und Universität zusammenzuführen.

Eintritt frei


Schlagworte: Bühne, Filme & Vorträge
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