Datum/Zeit
16.02.2020
19:30
Stadttheater Gießen - Großes Haus
Südanlage 1
35390 Gießen
Konzertante Märchenoper im Stadttheater
HÄNSEL UND GRETEL – Märchenoper von Engelbert Humperdinck | konzertante Aufführung
Engelbert Humperdincks HÄNSEL UND GRETEL gilt als Synonym der Märchenoper. In einer konzertanten Aufführung ist dieser unsterblich-schöne Klassiker ab Sonntag, den 16. Februar im Stadttheater Gießen zu hören. Das Philharmonische Orchester Gießen spielt unter der Leitung von Florian Ludwig.
Engelbert Humperdincks „Kinderstubenweihfestspiel“ gehört gewiss zu den größten Erfolgen des Komponisten. Humperdincks Vertonung des Märchens der Gebrüder Grimm war dabei eine familiäre Arbeit, denn die Schwester des Komponisten hatte das Libretto verfasst und ihren Bruder um eine Begleitmusik gebeten. Obgleich von einigen Zeitgenossen mit Skepsis begutachtet, wurde das Stück – mit Richard Strauss als Dirigent der Uraufführung – zu einem großen Erfolg, der sich bis heute erhalten hat. Die Popularität des Werks spiegelt sich nicht zuletzt darin, dass einige der von Humperdinck verwendeten Weisen nachträglich zu Volksliedern wurden, so wie „Brüderchen, komm tanz mit mir“. Zugleich lässt die Komposition
Es ist die Musik, die aus dem Märchenstoff eine Oper von Weltrang macht. Humperdinck verleugnet dabei keineswegs seine Nähe zu Richard Wagner, schafft aber unter Einbeziehung eines volkstümlichen Tones einen Raum für Assoziationen, die über die Textebene hinausreichen. Mit der konzertanten Aufführung führt das Philharmonische Orchester unter Florian Ludwig mitten hinein in diesen mit großer Meisterschaft in Töne gefassten Klangzauber.
Florian Ludwig setzt damit seine erfolgreiche Zusammenarbeit mit dem Philharmonischen Orchester Gießen fort. Er ist außerdem bei zahlreichen Orchestern wie dem Tonhalle Orchester Zürich, den Bremer Philharmonikern, den Münchner Symphonikern und dem MDR Sinfonieorchester Leipzig ein gern gesehener Gastdirigent. Seit 2015 hat Florian Ludwig eine Professur für Dirigieren und Orchesterleitung an der Hochschule für Musik in Detmold inne.
Ihr Gießen Debut hat die Bayreuth-erprobte Sopranistin Mirella Hagen in der Rolle der Gretel, die sie unlängst an der Dresdner Semperoper interpretierte. Zu erleben sind außerdem die Gießener Publikumslieblinge Sofia Pavone als Hänsel, Grga Peroš als Peter Besenbinder und Natascha Jung als Sandmännchen und Taumännchen. Die aus ALP ARSLAN bekannte Rena Kleifeld gibt die Hexe und Heidrun Kordes, die im Stadttheater derzeit auch im BARBIER VON SEVILLA auf der Bühne steht, die Gertrud. Der Kinder- und Jugendchor des Stadttheaters singt unter der Leitung von Martin Gärtner.
Weitere Vorstellungen: 08. März, 13. April, 18. Juni 2020 | 19.30 Uhr; 23. Juni 2020 | 20:00 Uhr
Musikalische Leitung: Florian Ludwig, Kinder- und Jugendchor: Martin Gärtner
Es singen: Sofia Pavone (Hänsel), Mirella Hagen (Gretel), Grga Peroš (Peter Besenbinder), Heidrun Kordes (Gertrud), Natascha Jung (Sandmännchen / Taumännchen), Rena Kleifeld (Hexe)
Mit: Kinder- und Jugendchor des Stadttheater Gießen / Philharmonisches Orchester Gießen
Kartenvorverkauf: Haus der Karten
Biografische Informationen der Gäste
Florian Ludwig (Musikalische Leitung) wurde in Franken geboren und studierte Dirigieren und Liedbegleitung an der Hochschule für Musik in München. Eine klassische Kapellmeisterlaufbahn führte ihn ans Nationaltheater Mannheim und an das Theater Bremen, wo er zunächst als zweiter und ab 2003 als erster Kapellmeister maßgeblich an den Erfolgen des Hauses unter der Intendanz von Klaus Pierwoß beteiligt war. Er arbeitet mit Regisseuren wie Barrie Kosky, Helmut Baumann, Philipp Kochheim, Anthony Pilavachi und Roman Hovenbitzer zusammen und ist bei zahlreichen Orchestern wie dem Tonhalle Orchester Zürich, den Bremer Philharmonikern, den Münchner Symphonikern und dem MDR Sinfonieorchester Leipzig ein gern gesehener Gastdirigent.
Zwischen 2008 und 2017 war Florian Ludwig Generalmusikdirektor der Stadt Hagen. Seine Programmgestaltung und die künstlerische und stilübergreifende Weiterentwicklung des philharmonischen Orchesters wurden 2014/15 vom Verband der Deutschen Musikverleger mit dessen Preis für das beste Jahresprogramm aller Orchester im deutschsprachigen Raum ausgezeichnet. Dabei wurden sowohl die außergewöhnliche Bandbreite des Repertoires gelobt, das sowohl alle Epochen der klassischen Orchestermusik wie auch Crossoverprojekte mit Bands aus dem Jazz-, Rock und Popbereich und Konzertformate mit bekannten Kabarettisten wie Jochen Malmsheimer miteinschloss.
Seit 2015 hat Florian Ludwig eine Professur für Dirigieren und Orchesterleitung an der Hochschule für Musik in Detmold inne. In der Spielzeit 2019_20 hat er außerdem die musikalische Leitung von GLAUBE.LIEBE.ABSCHIED. sowie des 7. Sinfoniekonzerts inne.
Sofia Pavone (Hänsel) schloss ihr Studium bei Hedwig Fassbender an der Hochschule für Musik und Darstellende Kunst Frankfurt a. M. mit dem Konzertexamen erfolgreich ab. Besondere Impulse erhielt die italienisch-deutsche Mezzosopranistin durch die regelmäßige Arbeit mit den Professoren Marcus Creed, Jürgen Glauß und Helmut Deutsch. Meisterkurse bei Brigitte Fassbaender, Ramón Vargas, Axel Bauni und Magreet Honig runden ihre Ausbildung ab. Sie ist Stipendiatin der Frankfurter Bachkonzerte und des Richard-Wagner-Verbandes Köln. Ihr weitgefächertes Konzertrepertoire reicht von Bach über Rossini bis hin zur zeitgenössischen Musik. Sie war bereits in der Tonhalle Zürich, dem Casino Basel und dem Frankfurter Goethehaus zu hören. Operngastspiele führten sie schon früh an die Städtischen Bühnen Münster und das Theater Aachen. 2013 debütierte sie an der Oper Frankfurt als Eine neugierige Alte (DER SPIELER) und im Frankfurt LAB (Zita in GIANNI SCHICCHI). Von 2015 bis 2017 war Sofia Pavone Mitglied des Opernstudios OPERAVENIR am Theater Basel und übernahm dort Rollen wie die Dritte Dame (DIE ZAUBERFLÖTE), den Mezzosopran in der Uraufführung des Tanztheaters MELANCHOLIA (Regie: Sebastian Nübling), das Glückskind (DER TEUFEL MIT DEN DREI GOLDENEN HAAREN), Lucienne (DIE TOTE STADT) und Sélysette (ARIANE ET BARBE BLEUE). Nach einer weiteren Kinderoper (DIE GENESUNG DER GRILLE) folgte Mrs. Alexander (SATYAGRAHA).
In jüngster Zeit interpretierte Sofia Pavone u.a. am Théâtre du Capitole in Toulouse Antonia (TIEFLAND), stand als Erste Magd (ELEKTRA) erneut am Theater Basel auf der Bühne und wirkte in der Rolle der ARIELLE an der Uraufführung der Oper 7 MINUTI von Giorgio Battistelli an der Opéra National de Lorraine in Nancy mit. Kürzlich wurde sie auf Korsika mit dem 1. Preis des Concours International de Chant Lyrique de Canari ausgezeichnet. Wiederholt gastierte sie am Stadttheater Gießen: als Wu In KOMMILITONEN!, als Pierotto in LINDA DI CHAMOUNIX sowie als Dryade in ARIADNE AUF NAXOS; 2019/20 kehrt sie für die Operettenproduktion WER, WENN NICHT WIR zurück.
Mirella Hagen (Gretel) studierte in Stuttgart bei Prof. Ulrike Sonntag. Ihre Diplomprüfungen Gesang und Liedgestaltung (Prof. Cornelis Witthoefft) schloss sie mit Auszeichnung und im Fach Solistenklasse mit Bestnote ab. Meisterkurse bei KS Edith Mathis, Prof. Ulf Bästlein und Charles Spencer, sowie KS Helen Donath und Helmut Deutsch ergänzten ihre Studien. Nach ihrem Studium wurde sie in das Opernstudio der Staatsoper Stuttgart engagiert, wo sie Partien wie Ännchen (DER FREISCHÜTZ) sang. Am Theater Regensburg war sie u.a. als Gretel (HÄNSEL UND GRETEL) zu erleben und an der belgischen Opera Vlaanderen als Anna (NABUCCO), Papagena (DIE ZAUBERFLÖTE) und als Knappe und Blumenmädchen in PARSIFAL. Weitere Engagements führten sie an die Oper Dortmund und an die Komische Oper Berlin. Am Staatstheater Braunschweig debütierte sie mit großem Erfolg als Adina (L’ELISIR D’AMORE), Pamina und Eliza Doolittle (MY FAIR LADY). Des Weiteren sang sie dort Partien des lyrischen Fachs wie Gilda (RIGOLETTO) und Fiorella (LES BRIGANTS) sowie die Sopranpartie im Brahms-Requiem.
Es folgten Debüts bei den Bayreuther Festspielen, in Süd-Korea und Mailand unter Helmuth Rilling, im Konzerthaus Berlin unter Iván Fischer; unter Simon Rattle sang sie die Woglinde (RHEINGOLD) in München. Höhepunkte der jüngeren Vergangenheit waren eine Tournee mit René Jacobs, ihr Debüt an der Bayerischen Staatsoper unter Kirill Petrenko und die Pamina an der Semperoper in Dresden sowie weitere Auftritte u.a. in Graz (DIE JAHRESZEITEN). Am Theater an der Wien war Mirella Hagen u.a. in Händels ALCINA als Morgana zu erleben. Mit der Gretel in HÄNSEL UND GRETEL ist sie zum ersten Mal am Stadttheater Gießen zu hören.
Heidrun Kordes (Gertrud) begann ihre Karriere mit dem Gewinn des ersten Preises im Bundeswettbewerb Gesang VDMK in Berlin. Nach ihrem Studium an der Musikhochschule Freiburg bei Frau Prof. Beata Heuer trat die lyrische Sopranistin ihr erstes Engagement am „Musiktheater im Revier“ in Gelsenkirchen an. Bis zum Jahr 2000 war sie im Ensemble des Hessischen Staatstheaters Wiesbaden und arbeitet seitdem als freie Künstlerin. Operngastspiele führten sie unter anderem an die Häuser von Köln, Karlsruhe, Leipzig, Dresden, Mannheim, Frankfurt, Kassel und an die Deutsche Oper am Rhein Düsseldorf. Schwerpunkt ihres Repertoires waren die großen Händel-und Mozart-Partien ihres Faches. Neben Rundfunk-und Fernsehaufnahmen hat sie mehrere CDs eingespielt, u.a. eine vielbeachtete Erst-Einspielung von Liebesliedern der Belle Époque und Spätromantik für Sopran, Flöte und Klavier unter dem Titel „Rossignol – Mon Mignon“. Von 1997 bis 2010 lehrte sie an der Hochschule für Musik und darstellende Kunst in Frankfurt a. M. und wurde dort 2004 zur Professorin berufen. Inzwischen arbeitet sie im eigenen Studio in Wiesbaden und gibt Meisterkurse. Ihre Schüler haben zahlreiche Wettbewerbe und Preise gewonnen und sind inzwischen in Engagements sowohl an verschiedenen Theatern als auch vielfach in der internationalen Konzertszene präsent.In Gießen ist sie in der Spielzeit 2019-20 außerdem in LE NOZZE DI FIGARIO und DER BARBIER VON SEVILLA zu erleben.
Rena Kleifeld (Hexe) absolvierte ihr Gesangsstudium an der Münchener Musikhochschule und bei Licia Albanese sowie Dolora Zajick in New York. Studienergänzend besuchte die Altistin Meisterkurse bei Kurt Widmer, Sylvia Geszty und Hans Sotin. Im Sommer 2004 debütierte sie bei den Tiroler Festspielen in Erl als Roßweiße in der WALKÜRE und sang dort seitdem unter der musikalischen Leitung von Gustav Kuhn die Erda (RHEINGOLD und SIEGFRIED) sowie die 1. Magd in ELEKTRA. 2009 sang sie die Ulrica im UN BALLO IN MASCHERA am Theater Görlitz und war am Prinzregententheater in München in Wolfgang Rihms JAKOB LENZ zu erleben. Am Teatro Goldoni in Livorno gastierte Rena Kleifeld in der ZAUBERFLÖTE und am Theater Hagen sang sie u.a. die Schwertleite in Loriots RING AN EINEM ABEND sowie die Mrs. Ott in Floyds SUSANNAH. In der Spielzeit 2015/16 gastierte Rena Kleifeld als Erda in RHEINGOLD am Theater Kiel. Ihr Asiendebüt gab sie unter Gustav Kuhns Leitung als Erda in SIEGFRIED und als Erste Norn in der GÖTTERDÄMMERUNG in Shanghai. Als Mary kehrte sie erneut an die Deutsche Oper am Rhein und 2017/18 an das theaterhagen zurück, nachdem sie dort 2016 als Fi-lipjewna in Peter Tschaikowskis EUGEN ONEGIN zu hören war.
Neben Ihrer Operntätigkeit ist Rena Kleifeld eine begehrte Solistin in Oratorien- und Passionskonzerten. Ihr Repertoire umfasst dabei die großen Werke von Händel, Bach, Mozart, Mendelssohn und Brahms. Am Stadttheater Gießen war Rena Kleifeld bereits 2013 in POLYXENA und 2014 als Mary in DER FLIEGENDE HOLLÄNDER zu erleben.
Schlagworte: Bühne, Konzert, Stadttheater