Datum/Zeit
20.06.2017
10:00
Birgit Weyhes Graphic Novel über mosambikanische Vertragsarbeiter in der DDR
Rund 20.000 Vertragsarbeiter aus Mosambik waren zwischen 1979 und 1991 in der DDR beschäftigt. Ihr Aufenthalt, der bis auf vier Jahre befristet war, sollte ihnen vor allem eine Berufsausbildung ermöglichen, um nach ihrer Rückkehr zum Aufbau eines unabhängigen sozialistischen Mosambiks beitragen zu können.
Die Realität sah jedoch gänzlich anders aus: Für ihre Ausbildung gab es keinerlei Verwendung: Die »Madgermanes«, wie sie in Mosambik genannt werden, ein Wortspiel aus »verrückte Deutsche« und »Made in Germany«, kehrten in eine vom Bürgerkrieg völlig zerstörte Heimat zurück und der von der Regierung treuhänderisch einbehaltene Lohn wurde nie ausgezahlt.
Birgit Weyhe wird ihre preisgekrönte Graphic Novel vorstellen, die die Geschichte dieser Menschen erzählt und somit ein Stück deutsch-afrikanische Geschichte aufarbeitet, die hierzulande kaum bekannt ist.
Birgit Weyhe (* 1969) ist eine freie deutsche Illustratorin und Comic-Zeichnerin. Ihre Kindheit verbrachte sie in Ostafrika. Sie studierte Literatur, Geschichte und Illustration. Madgermanes wurde mit dem Comicbuchpreis der Berthold Leibinger Stiftung 2015 und dem Max & Moritz Preis 2016 für das »beste deutschsprachige Comic« ausgezeichnet.
Hörsaal A2 (Phil I)
Moderation: Monika Rox-Helmer (Historisches Institut) und Anna-Lena Heid (LZG)
Eintritt frei
In Kooperation mit der Professur für Didaktik der Geschichte der JLU.
Schlagworte: GELESO, Lesung, Literarisches Zentrum Gießen