Datum/Zeit
09.04.2019
19:30
Hermann-Levi-Saal - Konzertsaal im Rathaus
Berliner Platz 1
35390 Gießen
Wie schon in ihren vielfach ausgezeichneten Romanen Shanghai fern von wo und Landgericht beschäftigt sich Ursula Krechel auch in ihrem neuen Werk Geisterbahn mit der deutschen Geschichte des 20. Jahrhunderts.
Ihre Erzählung von der Familie Dorn spannt sich über beinahe hundert Jahre. Als Sinti sind sie infolge der mörderischen Politik des NS-Regimes organisierter Willkür ausgesetzt. Am Ende des Krieges haben sie den Großteil ihrer Familie, ihre Existenzgrundlage und jedes Vertrauen in Nachbarn und Institutionen verloren. Anna, das jüngste der Kinder, sitzt nach dem Krieg mit anderen Kindern in einer Klasse. Sie teilen vieles, nur nicht die Geister der Vergangenheit. Mit großer sprachlicher Eleganz lässt Krechel vermeintlich Vergangenes auf bewegende und bedrängende Weise gegenwärtig werden.
Ursula Krechel (*1947 in Trier) lebt heute in Berlin. Sie studierte Germanistik, Theater-wissenschaften und Kunstgeschichte. 1974 debütierte sie mit dem Theaterstück Erika, das in sechs Sprachen übersetzt wurde. Für ihre Gedichtbände, Essays und Romane wurde sie mit zahlreichen Preisen, u.a. mit dem Deutschen Buchpreis, ausgezeichnet.
Moderation: Heidrun Helwig (Gießener Anzeiger)
Eintritt: 7 € | 5 € erm. | LZG-Mitglieder 3 €
Kartenvorverkauf: Tourist-Information – für LZG-Mitglieder über das LZG-Büro
In Kooperation mit dem Kulturamt der Stadt Gießen.
Schlagworte: Lesung, Literarisches Zentrum Gießen