Datum/Zeit
23.01.2020
19:00
Museum für Gießen - Altes Schloss
Brandplatz 2
35390 Gießen
„Totempfähle, oder genauer Wappenpfähle, sind monumentale Schnitzwerke, die in ihrer historischen Blütezeit, zwischen 1800 und 1885, das Bild der indigenen Siedlungen an der pazifischen Nordwestküste Nordamerikas entscheidend prägten“, erklärt die Ethnologin und Referentin Angela Weber. In der aktuellen Ausstellung im Oberhessischen Museum „Wieso? Weshalb? Warum? Fragen an die Ethnographische Sammlung“ ist ebenfalls ein Totempfahl zu sehen, allerdings handelt es sich bei diesem Objekt um ein Modell-Pfahl, das vermutlich aus Südalaska stammt und von einem Haida Künstler geschnitzt wurde. Gestiftet wurde es damals von Wilhelm Gail, dem Begründer und Förderer der Gießener ethnographischen Sammlung.
In Ihrem Vortrag „Ein Totempfahl in Gießen?“ geht Angela Weber unter anderem der Frage nach, wie und warum um 1900 das knapp 2 Meter hohe Modell eines
„Totempfahls“ von der nordamerikanischen Pazifik-Küste ins Oberhessische Museum nach Gießen gelangte? Der Vortrag erkundet weiter, welche Quellen zu Entstehungs- und Erwerbsgeschichte zur Verfügung stehen. Handelt es sich um ein „sensibles Objekt“, welches Rückgabeansprüche hervorrufen könnte? Anhand eines beeindruckenden Werkes indigener Schnitzkunst werden sowohl kultureller Kontexte als auch aktuelle Fragen der ethnologischen Provenienzforschung erläutert.
Die Veranstaltung ist kostenfrei.
Schlagworte: Filme & Vorträge, Historisch