Datum/Zeit
19.10.2017 - 29.10.2017
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Fröhliche Gesellschaft
Johannette-Lein-Gasse 26
Gießen
Malerei trifft Design & Fotografie
Eröffnung: Donnerstag, 19. Oktober 2017, 19 Uhr
Dauer: 19. – 29. Oktober 2017
Öffnungszeiten: Donnerstag bis Sonntag 15 – 20 Uhr
Ireen Malinowski
Die gelernte Grafikerin Ireen Malinowski beschäftigt sich mit Fragen der gesellschaftlichen und künstlerischen Zusammenhänge zwischen Identität und Körperlichkeit. In ihren Arbeiten verbindet sie Techniken der Malerei mit Gestaltungs-Logiken visueller Kommunikation. Konkret heißt dies u.a., dass sie in alla prima aufgetragenen, kraftvollen Pinselzügen eine expressionistische Malweise mit klaren, streifenartigen Kompartimentierungen ihrer großformatigen, in Öl ausgeführten Gemälde verbindet. Vorlagen entstanden dabei rein digital durch die wiederholte Verwendung einzelner Fotografien, die dekonstruiert und neu zusammengesetzt wurden – auch die dualen Farbkonzepte werden hier bereits generiert. Die anfänglichen Arbeitsschritte mit dem Computer sorgen dementsprechend für die eigentümliche Ästhetik der Bilder. Die klare Abgrenzung der Panels, der Farbfilter- Effekt sowie die an einen Zoom erinnernden Ausschnitte entsprechen heutigem Designverständnis. Inhaltlich rekurriert Ireen Malinowski auf die Anforderung der postmodernen westlichen Gesellschaft, die die alltägliche Identitätsbildung immer mehr in der Verantwortung jeder einzelnen Person selbst stellt. Paradoxerweise werden wir damit zum eigenständigen Handeln aufgerufen, müssen uns aber Erwartungshaltungen stellen, die fremdbestimmt sind und durch Bilder der Werbung vermittelt werden.
Robin Neumann
Robin Neumann setzt sich intensiv sowohl mit der Fotografie als auch der Malerei auseinander, wobei sich beide Medien gegenseitig befruchten und inspirieren. So entnimmt er Partien seiner eigenen Fotografien als Ausgangspunkte für die in Acrylfarbe ausgeführten Malereien; die fotografischen Bilder verfolgen oft ähnliche Ziele wie die malerischen Arbeiten: eine farblich und gestalterisch gute Komposition. Die Malerei ist nicht an der Darstellung der optischen Gesetzmäßigkeit eines Realraumes interessiert, vielmehr fügen sich die verschiedenen Bildelemente zu einem multiperspektivischen, jedoch stimmigen Komplex zusammen. Dieser Gestaltungsabsicht müssen sich auch Alltagsgegenstände wie Stühle, Flaschen oder auch menschliche Gliedmaßen fügen. Dabei entstehen Vexierbilder aus räumlichen und flächigen Elementen mit teils opaken, teils lasierenden Farbfeldern, die durch grafische Elemente zusätzliche Lebendigkeit und Struktur erhalten.
Die Fotografien zeichnen sich durch einen besonderen, originellen Blick aus. Sie sind nicht inszeniert, verstehen sich jedoch auch nicht als im engeren Sinn dokumentarisch. Sie streben keine scheinbar objektiven Abbilder an, sondern wollen subjektive Eindrücke vermitteln, die sich aus einer persönlichen Stimmung und individuellen Wahrnehmung zur Zeit der Aufnahme ergeben. Konzepte und Ideen für die fotografische sowie malerische Serien entstehen durch das individuelle Erleben und Wahrnehmen der Umgebung.
Schlagworte: Ausstellungen