Datum/Zeit
22.04.2017
19:30
Stadttheater Gießen - Großes Haus
Südanlage 1
35390 Gießen
Zeitgenössisches Schauspiel am Stadttheater Gießen
Schauspiel von Dea Loher
Das Schauspiel DIEBE der vielfach ausgezeichneten zeitgenössischen Dramatikerin Dea Loher hat am kommenden Samstag Premiere am Stadttheater Gießen.
Im Garten von Ehepaar Schmitt lauert etwas – ein Tier. Sie haben es nie gesehen, aber sie sind sich sicher – es ist da. Linda hingegen weiß genau, dass sie einen Wolf gesehen hat, nur will ihr niemand glauben. Ihr Vater zum Beispiel, den sie jeden vierten Sonntag im Altersheim besucht, interessiert sich weniger für die Geschichten und Träume seiner Tochter als für den Verbleib seines Sohnes Finn. Der ist eigentlich Versicherungsagent, verlässt aber seine Wohnung nicht mehr. Monika hingegen hofft noch immer: auf eine bessere Stelle, auf eine sichere Zukunft.
Mit einer bis dato unerreichten sprachlichen Virtuosität und mit unerwarteter Komik beschreibt Dea Loher eine Gemeinschaft von Übriggebliebenen und lässt doch immer wieder Chancen aufblitzen, das eigene Schicksal in die Hand zu nehmen. Regisseur Wolfgang Hofmann sucht für seine Gießener Inszenierung das Heitere im düsteren Geflecht von Dea Lohers Minidramen. Ausstatter Lars Peter schafft dafür einen transparenten Bühnenraum als Begegnungsstätte für diese Jedermänner und Jederfrauen, die sich durch ihr Leben stehlen, als ob ihnen nichts davon gehören würde.
Weitere Vorstellungen: 1., 19. Mai; 3., 15., 24. Juni 2017 | jeweils 19.30 Uhr
Inszenierung: Wolfgang Hofmann | Bühne: Lars Peter | Licht: Jan Bregenzer | Dramaturgie: Cornelia von Schwerin
Mit: Pascal Thomas (Finn Thomason), Carolin Weber (Linda Tomason), Daniel Minetti (Erwin Tomason), Lukas Goldbach (Monika Tomason), Rainer Hustedt (Herr Schmitt / Gerhardt), Kyra Lippler (Frau Schmitt / Ida), Roman Kurtz (Josef Erbarmen), Mirjam Sommer (Mira Halbe), Anne-Elise Minetti (Gabi Nowotny), Thomas Wild (Rainer Machatschek), Petra Soltau (Ira Davidoff)
Kartenvorverkauf: Theaterkasse
Biografische Informationen der Gäste
Wolfgang Hofmann (Inszenierung) wurde in Worms geboren und studierte zunächst Philosophie, Rhetorik und Katholische Theologie an der Universität Tübingen sowie anschließend Angewandte Theaterwissenschaft an der Justus-Liebig-Universität Gießen. Er inszeniert sowohl im Musik- als auch im Sprechtheater, unter anderem am Staatstheater Braunschweig, Schauspiel Frankfurt, Theater Lübeck, Theater Bremen, Oldenburgischen Staatstheater und bei den Bad Hersfelder Festspielen. Als Oberspielleiter war er am Theater der Stadt Heidelberg und am Stadttheater Bremerhaven engagiert.
In Gießen inszenierte er neben DIE WANZE 1 und DIE WANZE 2 – Der neueste Fall im Großen Haus IPHIGENIE AUF TAURIS. Seine Inszenierung von HÄUPTLING ABENDWIND wurde mit dem Frosch des Monats vom BR Operetten-Boulevard ausgezeichnet.
Lars Peter (Bühne und Kostüme) erhielt sein Bühnenbild-Diplom an der Hochschule für Bildende Künste in Hamburg, wo er bei Wilfried Minks studierte. 1991/92 assistierte er am Deutschen Schauspielhaus Hamburg, seit 1993 arbeitete er als freischaffender Bühnen- und Kostümbildner u.a. für die Theater in Düsseldorf, Basel, Wiesbaden, Weimar, Kassel, Hamburg, Hannover, Bremerhaven und Kiel, wo zuletzt die Opern DON CARLOS und DIE ZAUBERFLÖTE sowie das Schauspiel PUNKROCK zu sehen waren.
Als Fotograf wirkte Lars Peter schon mehrfach an themenübergreifenden Fotoausstellungen in Hamburg und Berlin mit. Mit dem Regisseur Wolfgang Hofmann verbindet ihn eine langjährige und kontinuierliche Zusammenarbeit, die am Stadttheater Gießen nach IPHIGENIE AUF TAURIS in der Spielzeit 2015/16 nun ihre Fortsetzung findet.
Daniel Minetti (Erwin Tomason) studierte an der Staatlichen Schauspielschule Berlin. Engagements führten ihn u.a. an das Staatstheater Dresden, die Volksbühne Berlin, das Maxim-Gorki-Theater, das Theater Krefeld-Mönchengladbach und das Schauspielhaus Berlin. Darüber hinaus ist Minetti für Funk und Film tätig, als Sprecher für Hörspiel sowie als Dozent an Schauspielschulen. Er führt selbst Regie und konzipiert Lesungen, mit denen er schon in Berlin, Dresden, Freiburg, Weimar und anderswo gastierte.
Nach DER SONNE UND DEM TOD KANN MAN NICHT INS AUGE SEHEN ist DIEBE sein zweites Gastspiel am Stadttheater Gießen.
Kyra Lippler (Frau Schmitt / Ida) begann ihre Ausbildung an der Musicalschule in Stuttgart. Es folgten Stückverträge an den Städtischen Bühnen Münster. Danach ging es nach Hamburg, wo sie ihre Schauspielausbildung am Hamburger Schauspielstudio Frese erhielt. Nach Stückverträgen am Ernst-Deutsch-Theater, Kampnagel, Hebbel Theater Berlin und Tourneetheater folgte ein Engagement an der Landesbühne Niedersachsen-Nord. Bevor sie 2005 nach Gießen kam, lebte und arbeitete sie in Köln. Bis 2010 war Kyra Lippler Ensemblemitglied am Gießener Stadttheater und spielte u.a. die tragische Titelfigur MARIA STUART, Sawda in Wajdi Mouawads Familientragödie VERBRENNUNGEN, Anetta in Yasmina Rezas DER GOTT DES GEMETZELS, Mascha in Tschechows DREI SCHWESTERN, die Gräfin Almaviva in DER TOLLE TAG ODER FIGAROS HOCHZEIT und Kassandra in DIE ORESTIE. In der Spielzeit 2016/17 ist sie außerdem weiterhin in FRAU MÜLLER MUSS WEG zu sehen.
Mirjam Sommer (Mira Halbe) studierte Schauspiel an der Hochschule für Musik und Darstellende Kunst Stuttgart und war bereits im Rahmen ihres Studiums Ensemblemitglied am Theater Freiburg, wo sie uunter anderem Mette und Sofie in FEST UND spielte.
Außerdem arbeitete Mirjam Sommer als Synchronsprecherin und beim Hörfunk des SWR. Von 2011 bis 2016 war sie festes Ensemblemitglied am Stadttheater Gießen. Hier war sie beispielsweise zu sehen als Natalie in Heinrich von Kleists DER PRINZ VON HOMBURG, Petra Stockmann in Henrik Ibsens EIN VOLKSFEIND, Stasia in Joseph Roths HOTEL SAVOY, Elane Harper in Joseph Kesselrings ARSEN UND SPITZENHÄUBCHEN sowie als Senatorin, Klara, Oberköchin und Brunelda in Franz Kafkas AMERIKA. Sie bleibt dem Haus als Gast verbunden.
Schlagworte: Bühne, Stadttheater, Theater