Datum/Zeit
06.11.2018
19:00
KiZ (Kultur im Zentrum)
Südanlage 3a
35390 Gießen
Lesung und Gespräch mit der Übersetzerin Christiane Körner
Pawel Salzmans Romanfragment Die Welpen beschreibt das Russland der Bürger- und Zwischenkriegszeit aus der Perspektive zweier junger Hunde. Gespiegelt im Blick der unschuldigen Welpen fliehen, leiden, rauben und töten die getriebenen Figuren und kämpfen um ihr Überleben. In harten, glasklaren und überscharfen Szenen thematisiert Salzman die Erfahrungen von Gewalt, Hunger, Kälte und Obdachlosigkeit. Dabei lässt er durch den Blick der jungen Hunde die Unmenschlichkeit der gesamten Szenerie – von den ostsibirischen Wäldern über die moldawischen Melonenfelder bis zum Brennpunkt Leningrad – in besonders grellem Licht erscheinen.
Pawel Salzman (1912 – 1985) war Künstler und Schriftsteller. Er wuchs in Odessa auf, zog mit seiner Familie nach dem Russischen Bürgerkrieg durch Südrussland, die Ukraine und Moldawien und ließ sich 1925 in Leningrad nieder. Zwischen 1930 und 1950 schrieb er an Die Welpen.
Christiane Körner (*1962) studierte Germanistik, Slawistik und Politikwissenschaften in Köln und Frankfurt. Sie übersetzte u.a. bereits Werke von Dmitri Prigow, Lew Tolstoi und Vladimir Sorokin ins Deutsche. Für Die Welpen erhielt sie den Paul-Celan-Übersetzerpreis 2017.
Moderation: Alexander Graf (Institut für Slawistik)
Eintritt frei
In Kooperation mit dem Institut für Slawistik und dem GiZo.
Schlagworte: Lesung, Literarisches Zentrum Gießen