Datum/Zeit
31.10.2020
19:30
Stadttheater Gießen - Großes Haus
Südanlage 1
35390 Gießen
Operettenklassiker in spezieller Fassung für das Stadttheater Gießen
DIE FLEDERMAUS – Operette von Johann Strauß | Fassung für das Stadttheater Gießen von Andreas Kowalewitz, Cathérine Miville und Lars Ruppel in einer Salon-Orchester-Version
Sie gilt als erster und nie wieder erreichter Höhepunkt der Operette: DIE FLEDERMAUS von Johann Strauß. Am Stadttheater Gießen hat am Samstag, dem 31. Oktober 2020 um 19.30 Uhr eine spezielle Salon-Orchester-Version Premiere. Das Philharmonische Orchester Gießen spielt unter der Leitung von Andreas Kowalewitz.
Wenn Prinz Orlofsky zum Fest lädt, will das niemand verpassen – schon gar nicht den Kostümball VIENNE APOCALYPSE JOYEUSE 1875: Nicht Herr von Eisenstein, der an diesem Abend eigentlich eine Haftstrafe antreten sollte, nicht seine Gattin, die ihn bei einem feurigen Csárdás wieder für sich gewinnen will, nicht Adele, der Gefängnisdirektor Frank und auch Rechtsanwalt Dr. Blind. Sie alle sind KomplizInnen in Dr. Falkes grandios inszenierter Rache an Eisenstein für eine grobe Demütigung, die zwar Jahre zurückliegt, aber dennoch nicht vergessen ist. Und die grandiose Musik von Johann Strauß treibt die Maskerade der IntrigantInnen gnadenlos voran bis zur finalen Wahrheit: Wir spielen alle mit.
Kurz und temporeich: Auf anderthalb vergnügliche Stunden haben der Musikalische Leiter Andreas Kowalewitz und Regisseurin Cathérine Miville den Operettenklassiker verdichtet. Alles, was man an dem Stück schätzt und liebt, ist erhalten geblieben, ebenso dessen Doppelbödigkeit, während Kenner ihm durchaus neue Facetten abgewinnen können. Auch wer das Stück noch nicht kennt, kann dem Geschehen mühelos folgen – hierfür sorgen nicht zuletzt die neuen Texte, die Lars Ruppel, Hessens Aushängeschild in Sachen Poetry Slam, für einige Nummern und Dialoge verfasst hat.
Als Stück im Stück wird im zweiten Teil die Entstehungszeit der FLEDERMAUS aufgegriffen, indem der berühmte Kostümball im historischen Premierenjahr 1875 verortet wird. Die Rahmenhandlung dagegen spielt in einer zeitlosen Gegenwart, die Bühnenbildner Lukas Noll und Kostümbildnerin Katharina Sendfeld mit Eleganz und Farben in Szene setzen.
Der ganz eigene Reiz der Gießener Version spiegelt sich auch in der Orchesterfassung. Spritzig und witzig ist sie für eine kleine Besetzung ausgelegt, die mit neuen Klangfarben den Humor des Originals unterstreicht und mit der Instrumentierung das Geschehenen pointiert. Für eine akzentuierte Körpersprache des Ensembles sorgen die Choreografen Anthony Taylor.
Ihr Gießen-Debüt gibt die Sopranistin Netta Or als Rosalinde, eine international gefragte Spezialistin des dramatischen Koloraturfachs mit großer Erfahrung auch auf dem Gebiet der Operette. Außerdem gibt es ein Wiedersehen- und Hören mit einem Ensemble, das dem Gießener Publikum aus verschiedenen Produktionen der letzten Jahre in guter Erinnerung sein dürfte. Tilman Unger (Eisenstein) war als Babinsky in SCHWANDA, DER DUDELSACKPFEIFER zu erleben, Annika Gerhards debütierte an der Lahn 2016/17 als Frau in Alfred Schnittkes LEBEN MIT EINEM IDIOTEN. Daniel Arnaldos (Alfred) und Denis Lakey (Orlofsky) übernahmen 2018/19 die Hauptrollen der Uraufführung ALP ARSLAN. Aus dem Hausensemble sind Grga Peroš als Dr. Falke und Tomi Wendt als Gefängnisdirektor Frank zu erleben. Ein gern gesehener Gast ist Christian Richter als Dr. Blind, während Schauspieler Harald Pfeiffer seiner Rolle als Frosch eigene Akzente verleiht.
Es singt der Opernchor unter Leitung von Jan Hoffmann, zu sehen sind außerdem TänzerInnen der Tanzcompagnie Gießen.
Musikalische Leitung: Andreas Kowalewitz | Inszenierung: Cathérine Miville | Bühne: Lukas Noll | Kostüme: Katharina Sendfeld | Choreographie: Anthony Taylor / Tarek Assam | Chor: Jan Hoffmann | Dramaturgie: Samuel Christian Zinsli
Es spielen und singen:
Tilmann Unger (Gabriel von Eisenstein), Netta Or (Rosalinde), Annika Gerhards (Adele), Grga Peroš (Dr. Falke), Tomi Wendt (Frank), Daniel Arnaldos (Alfred), Denis Lakey (Orlofsky), Christian Richter (Dr. Blind), Harald Pfeiffer (Frosch)
Mit: Tanzcompagnie Gießen / Opernchor des Stadttheater Gießen / Philharmonisches Orchester Gießen
Kartenvorverkauf: Haus der Karten
Biografische Informationen der Gäste
Andreas Kowalewitz (Musikalische Leitung) stammt aus Hannover und absolvierte an der dortigen Hochschule für Musik und Theater ein Klavier- und Dirigierstudium. Es folgten Engagements als Dirigent an den Theatern Kassel, Dortmund, Essen, Nürnberg, Bonn, Brüssel und München. Er konzertierte u. a. mit dem Bochumer Symphonikern, der Deutschen Radio Philharmonie Saarbrücken-Kaiserslautern, der Württembergischen Philharmonie Reutlingen, dem WDR Rundfunkorchester, dem Münchener Kammerorchester und dem Athener Staatsorchester. Als Pianist spielt er mit den Ensembles Cellikatessen und Lachmusik, außerdem arbeitet er als Arrangeur u. a. für den BR, den WDR und die Blechbläser der Berliner Philharmoniker.
Am Münchener Staatstheater am Gärtnerplatz ist Kowalewitz seit 2003 als Kapellmeister engagiert und dirigierte dort zahlreiche Stücke in allen Sparten des Musiktheaters, so beispielsweise TSCHITTI TSCHITT BÄNG BÄNG, BUSSI – DAS MUNICAL und die Uraufführung von GEFÄHRLICHE LIEBSCHAFTEN, wofür er mit dem Deutschen Musical Preis 2015 für die „Beste Musikalische Gestaltung“ ausgezeichnet wurde. Am Stadttheater Gießen zeichnete er bereits mit großem Erfolg für die musikalische Leitung von CABARET, DER KUSS DER SPINNENFRAU und PUMUCKL – Das Musical verantwortlich.
Katharina Sendfeld (Kostüme), geboren und aufgewachsen in Berlin, war zunächst als Regieassistentin und Souffleuse, u.a in Stücken von Frank Castorf und René Pollesch, an der Volksbühne Berlin tätig. Seit 2010 studiert sie am Institut für Angewandte Theaterwissenschaft in Gießen, arbeitet seitdem als freie Kostümbildnerin an eigenen Projekten in der freien Szene und im studentischen Rahmen. Am Stadttheater Gießen zeichnete sie 2015 für die Kostüme von LANGER ATEM des Theaterkollektivs FUX verantwortlich, 2016 für KRONOS & KAIROS. In der Spielzeit 2016/17 folgten die Kostümbilder für O WAND und DER BLONDE ECKBERT. 2019/20 legte Katharina Sendfeld mit der Gestaltung der Kostüme für das Schauspiel TYLL ihre Masterabschlussarbeit vor. In der Spielzeit 2020/21 sind ihre Kostüme neben der FLEDERMAUS auch in Kleists DER ZERBROCHNE KRUG zu sehen.
Anthony Taylor (Choreographie), gebürtiger Engländer, erhielt seine Ausbildung an der Rambert School of Contemporary Dance and Ballet in London. Er war Tänzer in London, Dortmund, Düsseldorf, Bremen und Kiel. Von 1982-2011 war er Ballettdirektor am Stadttheater Koblenz. Gastchoreographische Arbeiten in Schauspiel, Oper und Musical führten ihn nach Hamburg, Bochum, Düsseldorf, Köln, Frankfurt, München, Nürnberg, Linz und Wien.
Lars Ruppel (Textfassung) ist in Gambach/Hessen groß geworden, dann nach Marburg und nach Berlin gezogen. Warum er Gedichte macht? Bisher hat er keine bessere Beschäftigung gefunden. Aber er sucht. Solange widmet er seine Zeit ganz und gar dem gesprochenen Wort. Er macht Poetry Slam von ganzem Herzen seit 2001 oder 2002, sicher weiß er es nicht. Er hat sich schon Jahre vor Julia Engelmann Vollzeitpoet genannt. Er schafft es auf bis zu 200 Bühnen im Jahr. Hui! Lars Ruppel ist der meistgebuchte Poetry Slam Workshopleiter, da ist er sich sicher, mehr geht doch gar nicht. Er entwickelte ein einzigartiges Workshopkonzept, das bereits häufig kopiert wurde. Seine Haupttätigkeit sind Poetry Slam Workshops für Schüler, Fortbildungen für Lehrer (regelmäßig für den Raabe Verlag) und Vorträge an Universitäten. Er bietet Poetry Slam Workshops für bis zu 300 Personen an. Für das Goethe Institut leitete er 2009 die ersten Poetry Slam Meisterschaften im Sudan. 2012 folgte ein großes Poetry Slam Projekt in Indien. Außerdem führten ihn Poetry Slam Workshops und Auftritte nach Russland, Estland, England, Italien und die USA. Zudem nach Liechtenstein, Frankreich, Luxemburg, Österreich und Schweiz, aber das ist nicht so wirklich international. Für die amerikanische Botschaft in Berlin organisierte er mit SPOKEN WOR(L)D und WORT.WORD.LICH zwei deutsch amerikanische Kulturprojekte. Seine “Poetische Fachberatung” ist ein Moderationskonzept für Firmenanlässe, Kongresse und Konferenzen. Eine ganz individuelle Poetry Slam Performance, vor Ort geschrieben, allein für Ihren Kongress, inspiriert von dessen Inhalten. Lars Ruppel erstellt live Slam Poetry Texte, die die Inhalte lyrisch unterhaltsam zusammenfassen. Er ist u.A. tätig für Verlag wie Die Deutsche Wirtschaft, Unfallkasse des Bundes, Handelsblatt und Pädagogisches Institut München, Landeshauptstadt München, das Jugendfest der Ministerin des Landes Rheinland-Pfalz u.v.m. Außerdem moderiert und organisiert er die monatlichen Poetry Slams in Frankfurt, Marburg, Giessen und alle drei Monate den großen Slam in der Centralstation Darmstadt, Fit fürs Abi Festival-Slam Theater Baden Baden, Kreuz Fulda, Eschborn und in Offenbach. Seit 2009 ist Lars Ruppel Leiter und Erfinder des Alzheimer Poesie Projektes WECKWORTE (ehemals ALZPOETRY). Anfangs noch Poesie für Menschen mit Demenz, dann Konzeption des inklusiven Fortbildungskonzepts WECKWORTE zur Förderung kultureller Vielfalt in der Pflege.
Tilmann Unger (Gabriel von Eisenstein) studierte zunächst am Musikwissenschaftlichen Institut der Universität Freiburg, dann an der Hochschule für Musik Würzburg und wurde nach der Diplomprüfung für mehrere Jahre Ensemblemitglied des Würzburger Theaters. Dort sang er zahlreiche Partien seines Fachs, u.a. Tamino (DIE ZAUBERFLÖTE), Lenski (EUGEN ONEGIN), Narraboth (SALOME) sowie die Titelpartie in PELLÉAS ET MÉLISANDE. Nach einem Festengagement am Theater Augsburg war Unger zwischen 2007 und 2012 Ensemblemitglied des Münchner Staatstheaters am Gärtnerplatz, wo er mit Partien wie Max (DER FREISCHÜTZ), Hans (DIE VERKAUFTE BRAUT) sowie Eisenstein DIE FLEDERMAUS zu erleben war. 2007 erhielt Tilmann Unger den Kunstförderpreis des Freistaats Bayern. Als Konzertsänger gastierte er in zahlreichen Städten im In- und Ausland, u.a. im Berliner Konzerthaus, im Luzerner Konzertsaal, in der Hamburger Musikhalle, der Philharmonie München, dem Wiener Konzerthaus und im Place des Arts, Montreal. Er musizierte mit dem Orchester der Deutschen Oper Berlin, dem Rundfunkorchester des Südwestfunks und den Bochumer Symphonikern. Am Tiroler Landestheater Innsbruck gastierte er 2012 als Stewa (JENŮFA) und debütierte dort 2014 als Parsifal; diese Partie sang er zudem 2015 an der Oper Wuppertal. In Peking interpretierte er im Rahmen einer Wagner-Gala Siegmund und Tristan. Eine Tournee mit dem Ensemble der Mörbischer Festspiele führte ihn 2015 nach Japan; 2016 debütierte er in GRÄFIN MARIZA an der Volksoper Wien. Weitere Gastengagements führen ihn an das Staatstheater Hannover, das Nationaltheater Weimar und die Opernhäuser von Leipzig und Graz. Ab 2015 folgten am Staatstheater Nürnberg weitere wichtige Rollendebüts, u.a. im Rahmen des Nürnberger RING-Zyklus Loge im RHEINGOLD und Siegmund in der WALKÜRE. 2017 trat er erstmals an der Semperoper Dresden als Max im FREISCHÜTZ auf. Am Stadttheater Gießen debütierte er 2018 als Babinsky in SCHWANDA, DER DUDELSACKPFEIFER.
Die in Israel geborene Sopranistin Netta Or (Rosalinde) studierte in Köln und war anschließend Ensemblemitglied der Deutschen Oper am Rhein Düsseldorf. Inzwischen gastierte sie an den großen Opernhäusern, u. a. in Madrid, Amsterdam, Paris, Wien, Straßburg, Leipzig, Hannover, Köln sowie bei Barock- und Alte Musik Festivals, u. a. in Karlsruhe, Innsbruck, Schwetzingen und Göttingen.
Bei den Salzburger Festspielen gab sie ihr Debüt als Aspasia (Mozarts MITRIDATE) unter Marc Minkowski, bei den Bayreuther Festspielen sang sie 1.Blumenmädchen in PARSIFAL. Weitere wichtige Fachpartien waren u.a. Konstanze (DIE ENTFÜHRUNG AUS DEM SERAIL Volksoper Wien, Düsseldorf, Bregenz, St.Gallen), Alcina (Staatsoper Stuttgart, Oper Köln), Fiordiligi (COSÌ FAN TUTTE u.a. St.Gallen), Contessa (LE NOZZE DIE FIGARO u.a. Festspiele Klosterneuburg), Verdi’s Giovanna d’Arco (Theater Bielefeld), La Traviata (Theater Coburg), außerdem sang sie Antonia, Giulietta, Olympia, Stella in HOFFMANNS ERZÄHLUNGEN sowie Armida in RINALDO an der Oper Bonn. Als Antonia gastierte sie zudem an der Oper Köln und den Bühnen Münster. In Wiesbaden gab sie ihr Hausdebüt als Rosalinde (DIE FLEDERMAUS), mit der sie auch am Aalto Theater in Essen, am Landestheater Salzburg und in Klagenfurt zu hören war. In der Saison 2018/2019 übernahm sie im Mozart-Zyklus des Wiesbadener Staatstheaters zu den Maifestspielen in einer Neuinszenierung von DON GIOVANNI die Partie der Donna Anna (zuvor auch in Leipzig, Düsseldorf, St.Gallen) und gab ebendort zu den Maifestspielen 2019 ihr Rollendebüt als Elettra in der Eröffnungspremiere IDOMENEO. Zu Ostern 2019 gastierete sie an der Deutschen Oper Berlin als 1. Blumenmädchen in PARSIFAL. Am Theater Aachen sang sie 2018 Donna Elvira in einer Neuproduktion ebenso wie 2019 die Fiordiligi. An der Oper Köln war sie zum Jahreswechsel 18/19 in der Neuproduktion von DAS WEISSE RÖSSL mit ihrem Rollendebüt als Rössl-Wirtin ein Publikumsliebling.
Bei den renommierten Schlossfestspielen Langenlois /Österreich gab sie zudem im Sommer 2019 ihr Rollendebüt als Sylva Varescu in DIE CSARDASFÜRSTIN. Als Rosalinde in DER FLEDERMAUS ist sie 2020 erstmalig am Stadttheater Gießen zu erleben.
Annika Gerhards (Adele) absolvierte ihr Gesangsstudium an der Hochschule für Musik und Darstellende Kunst in Frankfurt am Main und besuchte Meisterkurse bei KS Brigitte Fassbaender, Klesie Kelly-Moog, Helen Donath und Eva Marton. Sie ist Preisträgerin verschiedener Wettbewerbe, darunter der Bruno Frey-Musikpreis und der Bundeswettbewerbs Gesang, außerdem wurde sie mehrfach mit dem Händel-Preis der Stadt Karlsruhe ausgezeichnet. Von 2013 bis 2016 war sie Ensemblemitglied der Wiener Staatsoper, wo sie u.a. Giannetta (L’ELISIR D’AMORE), Waldvogel (SIEGFRIED), Barbarina (LE NOZZE DI FIGARO) sowie Gretel (HÄNSEL UND GRETEL) unter Christian Thielemann sang. Große Erfolge feierte sie bei ihren Rollendebüts als Marzelline (FIDELIO) unter Adam Fischer und als Adele (DIE FLEDERMAUS) unter Stefan Soltesz. Darüber hinaus gastierte sie u.a. als Valencienne (DIE LUSTIGE WITWE), Frasquita (CARMEN), sowie in der Titelpartie von Mozarts ZAIDE am Staatstheater Darmstadt, bei den Händel-Festspielen Karlsruhe und beim Rheingau Musik Festival. Im Sommer 2015 debütierte sie als Annina (EINE NACHT IN VENEDIG) bei den Seefestspielen Mörbisch. Neben der Oper widmet sie sich dem Lied- und Konzertgesang und konnte sich in diesem Bereich ein breitgefächertes Repertoire erarbeiten; einen Schwerpunkt bilden die Passionen und Kantaten Bachs. 2015 erschien ihre Debüt-CD mit Liedern von Schumann, Strauss und Rihm beim Label Coviello Classics. Im April 2016 debütierte sie mit einem Liederabend im Musikverein Wien, 2013 wurde sie bei dem von Thomas Quasthoff gegründeten Wettbewerb „Das Lied“ mit dem Förderpreis als größtes Nachwuchstalent ausgezeichnet. Am Stadttheater Gießen debütierte sie 2016/17 als Frau in Alfred Schnittkes LEBEN MIT EINEM IDIOTEN.
Der spanische Tenor Daniel Arnaldos (Alfred) hat an der Musikhochschule Real Conservatorio Superior de Música in Madrid Chorleitung und Komposition mit Auszeichnung abgeschlossen. Bereits während des Studiums arbeitete er auch als Assistent der Leiterin des Kinderchors am Teatro Real. 2015 hat er sein Kompositionsstudium an der Carnegie Mellon University (Pittsburgh, USA) bei Leonardo Balada abgeschlossen. In dieser Zeit hat er an der Pittsburgh Opera, Pittsburgh Savoyards, Resonance Works, Opera Theater of Pittsburgh und Undercroft Opera Rollen wie Tamino, Ecclitico in IL MONDO DELLA LUNA, Alexis in THE SORCERER sowie den Boten in AIDA gesungen. In Pittsburgh wurden auch zwei seiner Orchesterstücke uraufgeführt, seine Kammeroper FOR THE TIME BEING sowie der Liederzyklus YOUTUBE LIEDER. Er vervollständigte seine Gesangsausbildung an der Universität der Künste Berlin bei Prof. Elisabeth Werres und sang in Hochschulproduktionen die Titelpartie in Mozarts LA CLEMENZA DI TITO, Oleander in MELUSINE von A. Reimann und Cavaliere Belfiore in Rossinis IL VIAGGIO A REIMS. Darüber hinaus hat er in Berlin den Olympia-Akt aus HOFFMANNS ERZÄHLUNGEN mit der Opera on Tap, Remendado in CARMEN mit Berlin Opera Academy und Aeneas in DIDO UND AENEAS mit Puccinis Toaster gesungen. 2017 wurde er Stipendiat vom Richard-Wagner-Verband Berlin und war als Graf Almaviva in IL BARBIERE DI SIVIGLIA zu Gast in der Kammeroper München und in POWDER HER FACE am Landestheater Detmold. Am Stadttheater Gießen debütierte er 2018/19 in der Titelpartie der Uraufführung ALP ARSLAN.
Der Countertenor Denis Lakey (Orlofsky) wurde in Kapstadt geboren und wuchs in London auf. Er besitzt jetzt die doppelte britisch/deutsche Staatsangehörigkeit. Er studierte Gesang und Oper am Royal College of Music (London) und weiter mit Prof. Renate Faltin (Berlin). Sein Bühnenrepertoire umfasst mehrere Epochen mit Rollen wie u.a. Händels GIULIO CESARE, TOLOMEO, OTTONE und ARMINIO sowie Hänsel in HÄNSEL UND GRETEL, Prinz Orlofsky in DIE FLEDERMAUS, Brittens Oberon in A MIDSUMMER NIGHT’S DREAM sowie Apollo in TOD IN VENEDIG und den Teufel in SCHERZ, SATIRE, IRONIE UND TIEFERE BEDEUTUNG von Detlev Glanert. In zahlreichen Uraufführungen hat er mitgewirkt, z.B. als Patera in DIE ANDERE SEITE von Michael Obst am Mainfranken Theater Würzburg und am Landestheater Linz unter der Leitung von Dennis Russell Davies, Osmingti in DAS WAISENKIND von Jeffrey Ching am Theater Erfurt oder Truth in der Fernsehoper THE TRIUMPH OF BEAUTY AND DECEIT von Gerald Barry für Channel Four Television.
Denis Lakeys Opern- und Konzertverpflichtungen führten ihn nach London, Rom, Basel, Wien, Salzburg, Budapest, Buenos Aires sowie an das Festspielhaus Baden-Baden, das Markgräfliche Opernhaus Bayreuth, das Staatstheater Meiningen und das Theater Magdeburg. Mit Ensembles wie dem Balthasar-Neumann-Ensemble, dirigiert von Thomas Hengelbrock, und der Lautten Compagney mit Wolfgang Katschner hat er als Solist gesungen. 2018 spielte er die böse Hexe des Westens in DER ZAUBERER VON OZ am Stadttheater Klagenfurt und 2019 in EUROPERAS 1 & 2 von John Cage an den Wuppertaler Bühnen. Im Herbst 2019 ist er Prinz Orlofsky in DIE FLEDERMAUS in englischer Sprache an der Northern Ireland Opera in Belfast aufgetreten. Am Stadttheater Gießen war er 2018/19 als Eunuch Loulou in der Welturaufführung von Richard van Schoors Oper ALP ARSLAN zu erleben.
Christian Richter (Dr. Blind), geb. in Naumburg (Saale), besuchte die Landesschule Pforta, Schwerpunkt Musik. Nach dem Abitur folgte eine Ausbildung zum Krankenpfleger und das Studium der Humanmedizin an der Justus-Liebig-Universität Gießen; seit 2019 ist er als Allgemeinmediziner tätig. Er studierte Gesang bei Prof. Claudia Eder an der Hochschule für Musik Mainz und war seither in zahlreichen solistischen Konzertauftritten mit Werken u.a. von Händel, Bach, Haydn und Mozart zu hören. Zwischen 2008 und 2016 war er regelmäßiges Ensemblemitglied bei den Ludwigsburger Schlossfestspielen. Seit der Spielzeit 2006/07 sang er im Extrachor und wurde Opernchorpraktikant im Stadttheater Gießen, von 2013 bis 2015 war er Mitglied des Opernchores und auch verschiedentlich solistisch zu erleben: u.a. als Ben Weatherstaff (DER GEHEIME GARTEN), Gran Sacerdote (IDOMENEO), Mischka (DER REVISOR) sowie als Evangelist (KOMMILITONEN!). Den Monostatos (DIE ZAUBERFLÖTE) interpretierte er u.a. am Landestheater Rudolstadt. Er arbeitete mit Dirigenten wie Reinhard Göbel, Andreas Scholl und Michael Hofstetter zusammen. Zuletzt gastierte er am Stadttheater beim Motettenprojekt KRONOS & KAIROS, im Gesualdo-Ensemble von MALA VITA sowie als einer der Gießener Schwätzer in WER, WENN NICHT WIR.
Der Österreicher Harald Pfeiffer (Frosch) ist in Wien aufgewachsen und erhielt dort auch seine Schauspielausbildung am Max-Reinhardt-Seminar. Der Ausbildung folgten Engagements in Oldenburg, Kiel und Linz. Zu seinen bisherigen Rollen zählen u.a. Thorvald Helmer (NORA), Arnolphe (DIE SCHULE DER FRAUEN), König Artus (MERLIN), Dr. Wangel (DIE FRAU VOM MEER) und Baron v. Stetten (ZUR SCHÖNEN AUSSICHT). Er tritt mit eigenen Programmen in Deutschland und Österreich auf, arbeitet für den Hessischen wie auch für den Österreichischen Rundfunk und spielt in Film und Fernsehen. Von 1998 bis 2015 war er festes Ensemblemitglied am Stadttheater Gießen und dort in zahlreichen Theaterstücken zu sehen, u.a. in DANTONS TOD, CYRANO DE BERGERAC und in dem Musical OLIVER!. Er bleibt dem Haus als Gast verbunden, u.a. war er als Lohonnay in EIN HERBSTMANÖVER zu sehen.
Schlagworte: Bühne, Musik, Stadttheater, Theater