Datum/Zeit
29.05.2017 - 30.06.2017
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Universitätsbibliothek (UB)
Otto-Behaghel-Str. 8
35394 Gießen
Ausstellung des Instituts für Romanistik und der Arbeitsstelle Holocaustliteratur in der Uni-Bibliothek
Eröffnung: Montag, 29. Mai 2017, um 19 Uhr
Einführung: Prof. Dr. Verena Dolle (JLU-Vizepräsidentin für Studium und Lehre und Romanistin), Dr. Peter Reuter (Leitender Bibliotheksdirektor der Universitätsbibliothek Gießen) und Dr. Markus Roth (Stellvertretender Leiter und Geschäftsführer der Arbeitsstelle Holocaustliteratur) sowie die Ausstellungsmacher Katharina Stillisch und Sven Wierskalla vom Verein „ViVer – Vision und Verantwortung e.V.“ Im Anschluss gibt es die Möglichkeit einer Führung durch die Ausstellung.
Dauer: 29. Mai – 30. Juni 2017
Öffnungszeiten: täglich 7:30 – 23 Uhr (außer gesetzliche Feiertage)
Eintritt frei
Der portugiesische Diplomat Aristides de Sousa Mendes (1885-1954) rettete im Juni 1940 als Generalkonsul von Bordeaux rund 30.000 Menschen, darunter 10.000 Juden, vor der Verfolgung durch die Nazis, als die deutsche Wehrmacht Frankreich besetzte. Gegen ausdrückliche Anordnungen seiner Regierung, auf volles eigenes Risiko und unter großem Zeitdruck stellte Sousa Mendes aus humanitären, rein altruistischen Motiven binnen weniger Tage zehntausende Visa für verfolgte Menschen aus. Da er mit seiner Rettungsaktion gegen den Willen der portugiesischen Salazar-Diktatur verstieß, wurde er aus dem diplomatischen Dienst entfernt und verstarb in Armut. Erst 1988 wurde er rehabilitiert.
Der Einsatz von Aristides de Sousa Mendes ist „das größte Rettungsunternehmen eines Einzelnen während des Holocaust“, heißt es in José-Alain Fralons Biographie zu Sousa Mendes „Der Gerechte von Bordeaux“. Sousa Mendes wird heute als einer der Gerechten unter den Völkern durch die Gedenkstätte Yad Vashem geehrt.
Seit 2008 präsentiert der Verein „ViVer – Vision und Verantwortung e.V.“ (http://vision-und-verantwortung.de/) die Ausstellung „Wer ein Leben rettet, rettet die ganze Welt: Aristides de Sousa Mendes – Ein Beispiel für Zivilcourage“. Es ist die erste Ausstellung überhaupt, die bisher in Deutschland über Sousa Mendes gezeigt wird.
Die Ausstellung ist eine Kooperation der Universitätsbibliothek Gießen, des Instituts für Romanistik sowie der Arbeitsstelle Holocaustliteratur mit freundlicher Unterstützung der Ernst-Ludwig Chambré-Stiftung zu Lich und wird bis zum 30. Juni 2017 im Ausstellungsraum im Erdgeschoss der Universitätsbibliothek Gießen zu sehen sein.
Die Arbeitsstelle Holocaustliteratur besteht seit 1998 am Institut für Germanistik an der Justus-Liebig-Universität Gießen. Sie ist eine interdisziplinäre Einrichtung, die sich mit den Texten der Holocaust- und Lagerliteratur literaturwissenschaftlich und -didaktisch auseinandersetzt. Einen Schwerpunkt bilden dabei die Texte von Überlebenden des Holocaust.
Die Arbeitsstelle im Internet:
Homepage: www.holocaustliteratur.de
Facebook: http://www.facebook.com/pages/Arbeitsstelle-
Holocaustliteratur/134202573276255
Twitter: https://twitter.com/holocaustlit
Schlagworte: Ausstellungen, Wissenschaft & Forschung