Datum/Zeit
14.09.2017
20:00
Kleines Haus (Stadttheater Gießen)
Ostanlage 43
35390 Gießen
Die Freiheit des Einzelnen…
ANSICHTEN EINES CLOWNS von Heinrich Böll | eine Produktion vom Theater Die Komödianten in Kiel
Das Theater Die Komödianten aus Kiel präsentiert Heinrich Bölls Roman ANSICHTEN EINES CLOWNS in einer eigens erarbeiteten Monolog-Fassung.
Bölls Roman aus dem Jahr 1963 erzählt die Geschichte des 27-jährigen Clowns Hans Schnier, offizielle Berufsbezeichnung „Komiker“, und seiner großen Liebe Marie. Verletzt an Leib und Seele, verzweifelt, trunken sitzt er, während um ihn herum der Karneval tobt, auf einer der Eingangstreppen des Hauptbahnhofs von Bonn und schaut zurück auf sein Leben.
ANSICHTEN EINES CLOWNS gehört zu den berührendsten Liebesgeschichten der deutschen Nachkriegsliteratur. Sie handelt von der Unmöglichkeit, gesellschaftliche Konventionen zu durchbrechen, und vom unheilvollen Einfluss falsch verstandener und radikaler Religiosität. Auch wenn uns heute manche Lebensumstände aus den 1960er Jahren, in denen die Geschichte spielt, weit entfernt erscheinen, die zwei zentralen Themen des Romans bleiben: Die Suche nach der Liebe und nach der Freiheit des Einzelnen in der Gesellschaft. In dem Gastspiel von Regisseur Christian Lugerth und dem Schauspieler Ivan Dentler, dessen Bruder Isaak Dentler mit WERTHERS LEIDEN zu Zeit ebenfalls als Gast am Stadttheater tätig ist, wird Bölls Werk in eine geschickt verdichtete Fassung auf die Bühne gebracht.
Weitere Vorstellungen: 23. September; 19., 29. Oktober | taT-studiobühne | jeweils um 20.00 Uhr
Regie: Christian Lugerth | Bühne: Bruno Guindani | Toneinspielungen: Sina Schulz / Christian Zell
Mit: Ivan Dentler (Hans Schnier)
Kartenvorverkauf: Haus der Karten
Biografische Informationen der Gäste
Christian Lugerth arbeitet seit 1982 als Schauspieler (u. a. in Köln, Bonn, Düsseldorf, Münster, Basel, Tübingen, Rostock, Innsbruck, Mainz und Gießen) und seit 1995 als Regisseur (u. a. in Nürnberg, Kiel, Konstanz, Freiburg und Gießen). Von 2001 bis 2006 war Lugerth festes Ensemblemitglied am Stadttheater Gießen. Seit 2009 gastiert er dort regelmäßig, vornehmlich als Regisseur. Er inszenierte u.a. NORD – OST, LENZ – FRAGMENTE, die Familienstücke DIE WEIHNACHTSGANS AUGUSTE und ANTON DAS MÄUSEMUSICAL sowie im taT ERKLÄRT PEREIRA und PATENTÖCHTER. Parallel dazu inszeniert er regelmäßig in Freiburg und Kiel. In der Spielzeit 2017/18 ist am Stadttheater Gießen weiterhin seine Inszenierung RIO REISER – KÖNIG VON DEUTSCHLAND zu sehen; darüber hinaus musiziert Christian Lugerth mit seiner Band „LahnDylanKreis“ auf der Bühne des taT und übernahm die Rolle des Erzählers/Geheimnisvollen Mannes in AB IN DEN WALD.
Ivan Dentler absolvierte seine Ausbildung 2003-2006 am Schauspielstudio Frese in Hamburg. In den Hamburger Zeisehallen spielte er zunächst den Macheath in Brechts DREIGROSCHENOPER und Mephisto in Goethes URFAUST, um dann nach einem Zwischenstopp am Winterhunder Färhaus ans Schauspielhaus Kiel zu wechseln. Seit 2007 ist er Ensemblemitglied am Theater Die Komödianten in Kiel, wo er u.a. in Handkes PUBLIKUMSBESCHIMPFUNG zu sehen war, außerdem in ICH PER GYNT, SONNY BOYS, DER KLEINE PRINZ oder MACHO MAN. Daneben war er in verschiedenen Kurzfilmen zu sehen sowie in dem Kinofilm UNKRAUT IM PARADIES.
Schlagworte: Bühne, Stadttheater, Theater