Datum/Zeit
08.03.2022
20:00
Stadttheater Gießen - Großes Haus
Südanlage 1
35390 Gießen
Programm:
ALOIS BRÖDER | Sept Variations
LUDWIG VAN BEETHOVEN | Konzert für Violine und Orchester D-Dur op. 61
MAX REGER | Eine romantische Suite op. 125
Das Konzert beginnt mit einem zeitgenössischen Werk, das sich auf besondere Weise mit romantischen Komponisten beschäftigt und somit die Brücke schlägt zwischen Gegenwart und Vergangenheit. In seinen „Sept variations“ von 1998/99 greift der Darmstädter Komponist Alois Bröder Musik von Schubert bis Debussy auf und entlockt ihnen mit vielfältigen Verfahrensweisen faszinierende neue Klänge. Die Originale werden dabei (in Bröders eigenen Worten) „in verschiedenen Graden und Ausmaßen erkennbar, leuchten dann kurz auf wie wiedergefundene Juwelen, womöglich nun tiefer erlebbar, sind somit keine Zitate, sondern zu sich selbst gekommene Augenblicke.“
Ob Beethoven schon zur Romantik gehört oder ganz für sich selbst eine eigene Epoche bildet, darüber lässt sich diskutieren – dass alle romantischen Violinkonzerte aber ihren Ausgangspunkt in seinem unbändigen op.61 haben, ist unbestritten. Als Solistin ist hierbei die mehrfach ausgezeichnete Maria-Elisabeth Lott zu erleben, die international als eine der besten deutschen Geigerinnen ihrer Generation gilt. Im zweiten Teil erklingt Max Regers 1912 uraufgeführte „Romantische Suite“, in der er Gedichte des romantischen Lyrikers par excellence, Joseph von Eichendorff, in Musik umsetzt und es schafft, seinen Ruf als eher trockener Kontrapunktiker zu ironisieren und zu widerlegen.
Ergänzt wird das Programm durch ein Stück aus aktuellem Anlass. Im Gedenken an die Menschen, die unter dem Krieg in der Ukraine leiden, komponierte der gebürtige Ukrainer Eduard Resatsch unmittelbar nach Kriegsausbruch das viereinhalbminütige Werk „Ukraina – den Opfern des Krieges“. Darin setzt er sich mit dem Krieg in seiner Heimat auseinander. Resatsch spielt bei den Bamberger Symphonikern und ist als Komponist etabliert. Seine Familie lebt in der Ukraine.
Das Konzert wird vom Hessischen Rundfunk mitgeschnitten, womit die Aufnahmen der Werke von Alois Bröder im Stadttheater fortgesetzt werden.
Um 19.15 Uhr gibt es eine Einführung im Foyer mit Konzertdramaturg Samuel C. Zinsli.
Schlagworte: Bühne, Stadttheater, Theater